Am vergangenen Montag, dem 13. Mai 2024, durften wir den renommierten Autor Wolfgang Nöckler im BORG Lienz begrüßen. Der gebürtige Südtiroler, der mittlerweile in Innsbruck lebt und arbeitet, entführte uns in einem packenden Workshop in die faszinierende Welt des kreativen Schreibens.
Von Beginn an fesselte uns Nöckler mit seiner einfallsreichen und interaktiven Herangehensweise. Er gewährte uns nicht nur einen umfassenden Einblick in das Leben eines Schriftstellers, sondern inspirierte uns auch, unserer eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Ein besonderes Highlight war die erste Übung: assoziatives Schreiben zum Thema „Morgen“.
Hierbei interpretierten wir diesen philosophisch anmutenden Begriff völlig neu und schufen einzigartige Texte. Anschließend bewiesen wir Einfallsreichtum, indem wir einen Klappentext fortsetzten, ohne den Zusammenhang der Geschichte zu kennen. Die dabei entstandenen Kurztexte waren ebenso originell wie amüsant. Ein weiteres kreatives Experiment mündete in einem Gedicht, dessen Wörter ausschließlich denselben Vokal enthalten – das Ergebnis war das humorvolle Meisterwerk „Ingridigitt", inspiriert von Ernst Jandls „ottos mops".
Zwischen den Übungen las uns Nöckler immer wieder aus seinem Lyrikband „ich leih mir kurz mal dein gesicht“ aus dem Jahr 2014 vor. Besonders begeisterte uns das Gedicht „die fliegö". Doch damit nicht genug: Er griff zur Gitarre und verwandelte den Raum mit seinen Eigenkompositionen „Olta Welt“ oder „Die Rötzbuibm“ in ein musikalisches Erlebnis, was für uns als Musikklasse besonders faszinierend war. Nöckler präsentierte uns an diesem Vormittag eine Vielzahl seiner Werke – von Gedichten über Prosa bis hin zu Liedern – und beeindruckte uns auch mit seinen Poetry-Slam-Texten. Für einige Lacher sorgte sein Stück „Also sprach der Puschtra", das die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Pustertalern und unseren deutschen Nachbarn humorvoll darstellt.
Spielerisch tauchten wir an diesem Vormittag alle gemeinsam tief in die Welt des Schreibens ein. Angefangen mit Tipps für das Auftreten bei Poetry-Slams bis hin zu Partner- und Einzelarbeit, in der wir unser individuelles Schreiben verbesserten, war es ein unglaublich spannender und lehrreicher Workshop, der uns wieder einmal vor Augen führte, was alles mit und durch Sprache möglich ist.
Dieser Artikel wurde von den BORG-Schüler:innen Jakob Bergmann, Lea Hecke, Pia Hecke, Katharina Holzer, Fabienne Kofler, Antonia Kollreider, Lea Mair, Paulina Nußbaumer, Alina Obwurzer, Maximilian Pölt und Ella Trcek verfasst.
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