Eine bemerkenswerte Passage ergänzt ab sofort die Satzungen des Landesenergieversorgers Tiwag: „Die Gesellschaft, die sich im hundertprozentigen Eigentum des Landes Tirol befindet, hat als kunden- und wettbewerbsorientierter Anbieter von Energiedienstleistungen nach den Grundsätzen einer sicheren, kostengünstigen, umweltverträglichen und effizienten Bereitstellung der nachgefragten Dienstleistungen insbesondere für die Bevölkerung, Gemeinden und den Wirtschaftsstandort Tirol sowie auf der Grundlage eines wettbewerbsfähigen Elektrizitätsmarktes zu agieren und dabei nach Maßgabe des § 70 AktG gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen im Allgemeininteresse bestmöglich zu wahren.“
Damit wird im Klartext ein kostengünstiger Strompreis zum erklärten Ziel des Unternehmens, eingefordert von Eigentümervertreter LH Anton Mattle und beschlossen von der Tiwag-Hauptversammlung. Die Opposition applaudiert. Mit der Änderung der Satzung des Landesenergieversorgers komme Mattle einem Dringlichkeitsantrag des Tiroler Landtages nach, unterstreicht der grüne Klubobmann Gebi Mair. Grüne, Liste Fritz und FPÖ hatten beantragt, die Satzung der Tiwag zu ändern. „Fakt ist, ÖVP-Landeshauptmann Anton Mattle musste einen Antrag umsetzen, der von FPÖ, Liste Fritz und Grünen im Landtag eingebracht wurde“, sagt FPÖ-Klubchef Markus Abwerzger.
Allerdings sieht sich auch AK-Präsident Erwin Zangerl als einer der Väter des Erfolgs. Die Änderung der Satzung sei der Schlusspunkt einer Auseinandersetzung mit der Tiwag, die sich über ein Jahr hinzog: „Für uns stand immer ein leistbarer Strompreis im Vordergrund. Ich bin der Ansicht, dass ein Landesunternehmen eine besondere Verpflichtung den Tirolerinnen und Tirolern gegenüber hat, das wurde mit der Satzungsänderung nun klar herausgestrichen“, so Zangerl, der die AK-Forderung damit umgesetzt sieht.
Für die ÖVP freut sich deren Energiesprecher, der Osttiroler Landtagsabgeordnete Martin Mayerl: „Unser Landeshauptmann hat als Eigentümervertreter angekündigt, dass er eine inhaltliche und personelle Neuaufstellung der Tiwag einleiten will. Das ist einerseits bereits durch die Neuausschreibung der beiden Vorstandsposten passiert, andererseits sind heute neue Satzungen beschlossen worden, mit der die Tiwag resistent gegen künftige Krisen und Versorgungsengpässe werden soll.“
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