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Innsbrucker Dreierkoalition unter Anzengruber steht

Georg Willi und Elisabeth Mayr als Stellvertreter. Florian Tursky geht leer aus und tritt ab.

Rund zweieinhalb Wochen nach der Innsbrucker Bürgermeisterstichwahl hat der designierte Stadtchef Johannes Anzengruber (JA – Jetzt Innsbruck) am Donnerstag seine Koalition mit Grünen und SPÖ unter Dach und Fach gebracht. Damit wurden vor der konstituierenden Gemeinderatssitzung am Freitag zumindest die Personalagenden fixiert, Inhaltliches soll erst später folgen. Ex-ÖVP-Staatssekretär und Bürgermeisterkandidat Florian Tursky (das Neue Innsbruck) zieht sich indes zurück.

Neben der Angelobung durch Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) am Freitag stehen auch Wahl und Angelobung der Vizebürgermeister an. Die Koalitionäre einigten sich demnach auf den scheidenden Stadtchef Georg Willi (Grüne) und Stadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ) für diese Posten. Im siebenköpfigen Stadtsenat werden auch nur die Stadträte der Koalition eine Amtsführung bzw. Ressortzuständigkeit erhalten.

Mariella Lutz (JA), Elisabeth Mayr (SPÖ), Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA), Georg Willi (Grüne) und Janine Bex (Grüne) bilden die neue amtsführende Innsbrucker Stadtregierung. Die zwei Sitze im Stadtsenat für FPÖ und ÖVP bleiben ohne Ressortverantwortung. Foto: APA/IKM

Die beiden Stadträte vom bürgerlichen „das Neue Innsbruck“ sowie der FPÖ gehen damit leer aus, was den Rückzug von Ex-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky, der für „das Neue Innsbruck“ als Spitzenkandidat angetreten war, zur Folge hatte. Bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz gab er bekannt, nach der massiven Wahlschlappe seines bürgerlichen Wahlbündnisses „das Neue Innsbruck“ nicht in den Gemeinderat einzuziehen und die ÖVP-Stadtparteiobmannschaft abgeben zu wollen – er bleibe aber bis zu einer „geordneten Übergabe“. Franz Jirka (ÖVP) wird die Klubführung übernehmen, Markus Stoll (Für Innsbruck, FI) in den Stadtsenat einziehen.

Florian Tursky ist der große Verlierer der Wahl in Innsbruck. Er zieht sich aus der Stadtpolitik zurück und wechselt in die Privatwirtschaft. Foto: Expa/Groder

Der Inhalt des Koalitionspakts soll indes erst nach Pfingsten am 28. Mai präsentiert werden. Es gelte noch „Detailfragen“ zu klären, hieß es. Anzengruber lobte in einer Aussendung der Stadt das Gesprächsklima, das von „gegenseitiger Wertschätzung, Sachlichkeit und dem Wunsch nach einer vertrauensvollen Kooperation geprägt“ gewesen sei. Willi ging von einer „kooperativen Arbeitsweise“ aus, Mayr sah in der Koalition einen „Neuanfang und ein konstruktives Miteinander“.

Einig war sich die Dreierkoalition bereits bei der Verteilung der Ressorts. Anzengruber sicherte sich neben den Personal-, Finanz- und Beteiligungsagenden u.a. die Bereiche Sport und Organisation. Willi wird sich für Soziales, Kultur, Wohnungsservice und Außenbeziehungen verantwortlich zeichnen. SPÖ-Stadträtin Mayr behält indes die Bildungs- und Frauenagenden. Sie wird auch für die Universitäten und Hochschulen sowie für die Agenden des Behindertenbeirates zuständig sein.

Die künftige Stadträtin, JA-Listenzweite und ehemalige ÖVP-Mandatarin Mariella Lutz übernimmt Wirtschaft, Tourismus, Immobilien, Grünanlagen, Tiefbau und Straßenbetrieb. Die Grünen sicherten sich außerdem mit Janine Bex u.a. die Verkehrsagenden (Stadtplanung, Mobilität) sowie Integration und Klimaneutrale Stadt.

Nach „intensiven Beratungen“ habe sich die Koalition darauf verständigt, weder der Tursky-Liste noch der FPÖ Ressortverantwortung zu übertragen, hieß es. Bei den „Bürgerlichen“ wurde dies mit den innerparteilichen Turbulenzen begründet, es sei „nach wie vor unklar, wer zukünftig die handelnden Personen in den Gremien sein werden.“ Man wolle der Fraktion „Zeit für einen Neuanfang geben“.

Auch bei der FPÖ sei dies „nach langen Abwägungen negativ entschieden worden“ - eine nähere Begründung wurde indes nicht genannt. Die beiden nicht-amtsführenden Stadträte, die aufgrund des in Innsbruck verankerten Proporzsystems Anspruch auf einen Sitz im Stadtsenat haben, werden „dem Stadtrecht entsprechend mit reduzierten Bezügen“ ausgestattet. Neben Stoll wird dies der FPÖ-Spitzenkandidat und bisherige Vizebürgermeister Markus Lassenberger sein.

Anzengruber sendete indes Signale in Richtung Opposition aus. Er wolle „alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen zukünftig in die Sacharbeit“ einbinden und „deren Expertise“ nützen. „Die Fraktion Jetzt-Innsbruck wird in Ausschüssen je einen Sitz an die Fraktionen ALI, Liste Fritz, KPÖ, das Neue Innsbruck und FPÖ abgeben“, hieß es. Dadurch sei Einfluss und Stimmrecht sowie die Einsicht in alle nötigen Unterlagen gewährleistet. Der designierte Stadtchef erhoffte sich dadurch „mehr Transparenz in der Zusammenarbeit zwischen Koalition und Opposition“.

5 Postings

tauernwind
vor 7 Monaten

Hr. Anzengruber und Hr. Tursky ihr habt "alles richtig gemacht" !!!

 
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    Hannes Schwarzer
    vor 7 Monaten

    @tauernwind: Wenn Du beides ironisch meinst, ist dieses statement Schwachsinn, wenn Du nur einen Teil ironisch meinst, dann tät' ich dazuschreiben, welchen Teil Du meinst! Bin für klare Ansagen !

     
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      cheerio
      vor 7 Monaten

      ...ist doch eine klare Ansage! :)

       
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      tauernwind
      vor 7 Monaten

      @Hannes Schwarzer: nur für dich 😊 Hr. Anzengruber hat eine passende und aus meiner Sicht gute Koalition gebildet und belässt auch Wissende in der Stadtregierung und Hr. Tursky welcher von den schwarzen Granden verheizt wurde organisiert sich nicht einen Versorgungsposten sondern geht in die Privatwirtschaft, also 0% Ironie.

       
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      observador
      vor 7 Monaten

      Ich find's auch leicht verwirrend, weil die beiden Herren ja kaum gegensätzlicher zu betrachten sind. Sowohl in ihrer Herangehensweise als auch dann im Ergebnis.

       
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