Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG fördert seit 20 Jahren mit dem RLB Kunstpreis junge Kunstschaffende in Tirol. Hauptpreisträgerin 2024 ist Esther Strauß. Die zwei Förderpreise gehen an Fabian Lanzmaier und Stephanie Stern.
Vor 20 Jahren wurde der RLB Kunstpreis mit einer Gesamtdotierung von 18.000 Euro zum ersten Mal verliehen. Er richtet sich an alle im Bundesland Tirol geborenen oder lebenden Künstler:innen bis zum vierzigsten Lebensjahr und wird alle zwei Jahre ausgeschrieben. Mit dem Hauptpreis ist eine Einzelausstellung in Kooperation mit den Tiroler Landesmuseen in Innsbruck verbunden. Jurymitglieder dieses Jahres waren Silvia Höller (Leiterin RLB Kunstbrücke Innsbruck), Harald Krejci (Direktor Museum der Moderne Salzburg), Bettina Siegele (Künstlerische Leiterin und Geschäftsleitung Künstler:innen Vereinigung Tirol), Bettina Spörr (Kuratorin Secession Wien) Bärbel Vischer (Kuratorin MAK Wien).
Zentraler Bestandteil des Werks der Performance- und Sprachkünstlerin Esther Strauß ist die intensive Auseinandersetzung mit Erinnerung und Lücken, Leben und Tod. Ihre für ein breites Publikum oft unzugänglichen Performances zeichnen sich durch Tiefgründigkeit, Präzision und Radikalität aus.
Für Strauß bedeutet Performance, die eigene Souveränität aufzugeben. Eine Haltung, die sie auch im Konzept des performativen Denkmals weiterführt. Die Kompromisslosigkeit in ihrer künstlerischen Praxis und nicht zuletzt auch ihr Beitrag zur Erinnerungskultur im familiären und privaten Umfeld machen Strauß – so die Jury – zu einer bedeutenden künstlerischen Position in Tirol und darüber hinaus.
Fabian Lanzmaiers künstlerische Praxis basiert wesentlich auf der komplexen Auseinandersetzung mit Klang. Ihm geht es jedoch um die Erweiterung des analog und digital erzeugten Klangmaterials und deren Übersetzung in unterschiedliche bildnerische Prozesse. So entstehen neben Live-Performances auch Objekte oder Outdoor-Installationen. „Überzeugend ist, wie er in seinen Projekten der körperlich-physischen Qualität von Klängen Raum gibt und damit poetische Momente schafft“, so die Jurybegründung.
Die Künstlerin Stephanie Stern begreift Fotografie als konzeptuelles Medium, das sie um die Dimension der Zeichnung bzw. Schrift und des Skulpturalen erweitert. Ihre fotografischen Assemblagen und Installationen erzeugt sie aus Alltagsobjekten, in die Geschichte, Gegenwart und unsere Rituale eingeschrieben sind. Dabei entwickelt Stern aus diesen Ikonen des Alltags oftmals Muster und neue Ordnungen, die auf Syntax, Software oder Kompositionen verweisen. Die Jury war fasziniert, in die Matrix der Künstlerin einzutauchen, und ist gespannt auf ihre zukünftigen Projekte.
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