Der Lebensmitteldiskonter Hofer will künftig in bis zu 200 seiner 540 österreichischen Filialen auch Self-Checkout-Kassen anbieten. 2025 sollen in den ersten 50 Geschäften Selbstbedienungskassen stehen. Damit will die Supermarktkette einerseits Kunden entgegenkommen, die sich nicht anstellen wollen, und andererseits dem im Handel herrschenden Personalmangel entgegenwirken. „Alle kämpfen damit, Personal zu bekommen“, sagte Hofer-Chef Horst Leitner zur APA.
Die Hofer Kommanditgesellschaft ist Teil der deutschen Unternehmensgruppe Aldi Süd. In Österreich habe sich der eigenständige Kassierprozess noch nicht durchgesetzt. „Mich wundert immer, dass das in Österreich so wenig verwendet wird“, räumte Leitner ein. In anderen Ländern funktioniere das hingegen schon gut und sei bis jetzt von den Kunden besser angenommen worden, als man zunächst erwartet hatte.
Keinen Bedarf sieht der Hofer-Chef für längere Öffnungszeiten. „Es ist nicht feststellbar, dass das ein Kundenwunsch ist“, sagte Leitner. Seit der Coronapandemie seien die Öffnungszeiten im Handel eher zurückgegangen und auch hier spiele wiederum die Personalknappheit eine Rolle. Hofer schließt Filialen am Land teils schon um 19 Uhr, in Wien gegen 20 Uhr. Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti hatte sich kürzlich für eine Ausweitung der Öffnungszeiten von aktuell 72 auf 80 Stunden ausgesprochen.
Mit rund 12.000 Beschäftigten erzielte Hofer 2023 einen Umsatz von 4,9 Mrd. Euro, ein Wachstum von 6,5 Prozent. Der Bio-Umsatzanteil beläuft sich auf rund 10 Prozent. In den letzten Jahren hat der Diskonter den Frischebereich rund um Obst und Gemüse, Brot und Gebäck sowie auch den Convenience-Bereich stark ausgebaut, dafür das Non-Food-Sortiment deutlich gestrafft. Machte die Kette vor zehn Jahren rund ein Viertel des Umsatzes mit Technik- oder Haushaltsgeräten, so trägt der Non-Food-Bereich mittlerweile nur noch rund 10 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Das soll sich wieder ändern. „Bei Non-Food erleben wir eine Umbruchphase. Wir wollen wieder mehr machen“, kündigte Leitner an.
Großes Thema im Lebensmittelhandel ist auch das geplante Pfandsystem in Österreich. Ab 1. Jänner 2025 müssen Konsumentinnen und Konsumenten 25 Cent Pfand für Einweggetränkeflaschen und -dosen bezahlen. Hofer hat bereits 360 von 540 Filialen mit Pfandmaschinen ausgestattet und rüstet derzeit die restlichen Standorte mit Pfandlösungen aus. Die Kosten für Umbauarbeiten, Maschinen und Anlagen für das neue Pfandsystem belaufen sich für den Lebensmitteldiskonter auf insgesamt 128 Mio. Euro, dafür gibt es rund 12 Mio. öffentliche Förderung. „Es wird eine große Aufgabe, die Konsumenten zum neuen Pfandsystem zu informieren“, so der Hofer-Chef. PET-Flaschen seien ein „immens wichtiger Rohstoff“.
Im Bereich Photovoltaik und E-Auto-Tankstellen hat sich Hofer einiges vorgenommen. Mit einem Konsortium österreichischer Energieversorger werden Elektroladestationen bis Ende 2026 auf 480 der 540 Hofer-Filialparkplätzen installiert. Geplant sind insgesamt rund 1.500 Ladepunkte. Mit der Salzburg AG wird Hofer 250 Filialen-Dächer mit Photovoltaik bis 2026 ausstatten. Kürzlich wurde die 100 Filiale abgeschlossen. Bei den anderen Hofer-Filialen ist eine Photovoltaik-Anlage am Dach nicht möglich, weil etwas darüber gebaut ist, es zu wenig Sonneneinstrahlung gibt oder das Dach nicht dazu geeignet ist.
Die türkis-grüne Regierung will in den nächsten Monaten noch eine freiwillige Tierhaltungsform-Kennzeichnung für Fleisch auf den Weg bringen. „Wir würden das einführen, selbstverständlich“, sagte der Hofer-Chef. Eine geeignete Institution für das Management der Kennzeichnung wäre beispielsweise die AMA Marketing. „Es ist wahnsinnig wichtig, dass das in einer geordneten Art und Weise passiert“, so Leitner. „Je früher man mit einer Kennzeichnung beginnt, desto mehr wird der Konsument erzogen, zu schauen, wie ist das Tier eigentlich gehalten worden.“
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Neuer Discounter hier bei mir, EDEKA Markt, hat gleich 6 neue Selbstscannerkassen eingerichtet. Früher konnte man an den Kassen nur mit Karte bez. heute nehmen sie auch Cash......ich mag die GROßEN nicht, einerseits will und muss ich nicht alles und günstig, wobei günstig relativ ist, haben, andererseits muss ich auch auf meine Geldbörserl schaun, was drin ist. Kauf lieber bei den kleinen, die gibts auch noch, wohlgemerkt, noch.
Man wird richtig genötigt, eingeladen vom Personal sie zu nutzen. Ich sag immer, kann es nicht, will es nicht und werde es auch nie tun, verbunden mit lieben Grüßen an die Geschäftsleitung.
Obs was nützt. Ich denke nicht.
Mit der Ausweitung von SB-Kassen gäbe es keine Ausreden mehr für die gesetzlich sehr beschränkten Öffnungszeiten in Österreich. Zumindest am späten Abend könnte man ein Geschäft somit auch mit wenig Personalaufwand öffnen. funktioniert super z.B. in Deutschland: Supermärkte mit nur einem Security anwesend zur Überwachung
Also das schau ich mir an, wie ein einzelner Security da den Laden schmeißt. Das mag an irgendwelchen Bahnhofs-Minimärkten mit überschaubarem Sortiment und entsprechender Ladengestaltung ja vielleicht ganz gut funktionieren. Ein normaler Supermarkt braucht das Personal allerdings nicht nur an der Kassa, sondern auch in der Regalbetreuung, an der Frischetheke etc. Und man möge es kaum glauben, manche Kunden fragen sogar manchmal gerne nach wo sie z.B. ein bestimmtes Produkt finden. Zum eigentlichen Punkt: Die Öffnungszeiten sind jetzt bereits mehr als großzügig ausgelegt und ich bin heilfroh, dass an Sonn- und Feiertagen nicht alles geöffnet hat. In Tourismusorten wurde das eh auch schon gelockert. Und all jene, die es nicht schaffen irgendwann im Laufe der Woche für's Wochenende einzukaufen sollen bitte gerne sonntags in der Tankstelle das Doppelte für ihren Liter Milch bezahlen.
Tolle Ideen! Diese Selbstbezahlkasse kann man ja schon beim ADEG - Tristacher Straße ausprobieren, leicht und rasch anwendbar, nix mit in der Schlange warten müssen!
Es gehören alle Dachflächen dieser Einkaufstempel mit Photovoltaik ausgestattet, wenn techn. möglich. Denn direkter verbrauchen kann doch fast niemand diese direkt erzeugte Energie, wie ein Shoppingcenter o.ä. Verbraucher, vorallem untertags! Toller Weg, den Hofer da gehen will!!!
... bitte Vorsicht mit den Modulen, die sollten Platz haben weiter höher als Dach der möglichen vielstöckigen (Wohn)Überbauungen dieser Regalkisten mit sonnigem Asphaltmilieu ...
@so ist es vielleicht; schön, dass du das für dich gut findest, wenn nach und nach die arbeitsplätze wegrationalisiert werden. vor allem im teilzeitbereich. fein, kaum jemand muss dann noch arbeiten. unsere goggomobile kaufend wir den asiaten ab, ebenso die maschinen, gebrauchsartikel, alles elektronische und täglich das frisch aufgetaute frühstücksemmele per drohne. roboter werden dann hoffentlich bald den einen oder anderen arbeitsplatz im dienstleistungsbereich übernehmen und täglich unser aufgewärmtes fast food fressen servieren. wohnen dürfen wir in aufgestappelten containern, ebenso made in china. bin auch gespannt, wer mal den kläranlagenwärter ersetzt, der unsere sch.... veredelt (noch).
da muss man sich schon die frage stellen, woraus oder wofür die leute in der zukunft ihre gehälter beziehen. vielleicht gibt es dann beim AMS selbstbedienungsautomaten für dauerarbeitslose, die am monatsende per handycod das viele spendengeld von den superreichen spucken. oder hast du da eine andere vision?
greifts euch amal am kopf!
ich meide diese SB kassen seit Beginn aus eben diesen Gründen. das bissl anstehen is ma egal
Schonmal vom Fachkräftemangel gehört?
@standard, klar, hab ich gehört, aber auch von ungleicher oder misserabler bezahlung (oft zwecks gewinnmaximierung) und wegen unfähiger menschenführung!
"tuats die leit ordentlich bezahlen, gebts ihnen a passendes werkzeug und lasst sie a hie und da amol mit an klanen lob hoch leben, aber glabts denen selbschternannten externen betriebsberater nit olls. dann habts erfolg!"
hat mia ma maschta amol gelehrt.
das prägt!
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