Das Thema ist hinlänglich bekannt. Ein verheerender Sturm, riesige Feuchtschneemengen und der Borkenkäfer haben in aufeinanderfolgenden Jahren wie biblische Plagen tiefe Spuren in den Wäldern Tirols, Südtirols und des Trentino hinterlassen. Angeführt von Minister Norbert Totschnig, der seine Osttiroler Heimat immer öfter gegen den Schreibtisch in Wien tauscht, trafen sich Vertreter aller drei Regionen in Obertilliach zu einer Forstschutztagung im Rahmen des Österreichischen Walddialogs und unterzeichneten eine „Strategie zur Sicherung der Bergwälder“.
Die symbolische Geste hat eine handfeste Basis, längst wird grenzüberschreitend im Bergwald kooperiert. So wurde etwa in den letzten Jahren eine halbe Million Forstpflanzen für das Trentino im Landesforstgarten Nikolsdorf für die Wiederaufforstung der Sturmflächen aus dem Jahr 2018 gezogen. Man ist sich einig, dass die zerstörten Wälder „klimafit“ aufgeforstet werden müssen und wichtige Funktionen haben, allen voran Schutz vor Steinschlag und Lawinen, aber auch Wasserspeicherung.
All das kostet sehr viel Geld, das die Steuerzahler aufbringen. 450 Millionen Euro stellt der Waldfond in Österreich den Waldbesitzern zur Verfügung. „Im Zeitraum 2018 bis 2023 haben wir die Schadholzaufarbeitung, Borkenkäferbekämpfung und Wiederbewaldung allein in Osttirol mit 23 Millionen Euro unterstützt. Möglich war das nur mit Hilfe des Waldfonds“, so LHStv Josef Geisler.
Auch wenn die kühlere Witterung in den letzten Wochen die Entwicklung etwas eingedämmt hat, hat die Borkenkäferbekämpfung höchste Priorität. „Ein hoher Ausgangsbestand an Borkenkäfern in Kombination mit Schadholz ist eine gefährliche Kombination“, sagt Geisler. Ein landesweites Netz an Käferfallen mit zugelassenen Pheromonen zur Anlockung der Käfer ist in Tirol im Aufbau. Diese müssen regelmäßig entleert werden. Vorreiter war auch hier Osttirol.
Minister Totschnig konnte sich beim Medientermin in Obertilliach einen Seitenhieb auf das von der ÖVP und ihren europäischen Schwesterparteien abgelehnte Renaturierungsgesetz der EU nicht verkneifen: „Wir brauchen eine aktive, nachhaltige Waldbewirtschaftung, verbunden mit einer konsequenten Jagdbewirtschaftung und keine großflächige Außernutzungstellung von Waldflächen.“
Widerspruch war auf der Tagung nicht zu erwarten, begegnete Totschnig aber auf dem Weg dorthin. Selbst in heimatlichen Gefilden ist der Minister neuerdings nicht vor „tierischen“ Begleitern sicher. Wie schon bei seinem letzten Besuch in Lienz tauchte auch in Obertilliach plötzlich ein rosa Schweinchen mit Transparent am Straßenrand auf. Der Verein gegen Tierfabriken folgt dem Minister auf Schritt und Tritt und erinnert ihn an Tierleid, das in die Verantwortung seines Ressorts fällt. Immer wieder wird der Minister mit der Frage konfrontiert: „Wann bekommen Schweine endlich Stroh?“
2 Postings
Da springen 50 Teilnehmer auf dem Forstweg herum und was ist das Ergebnis? Ein alter Mann hat einmal zu mir gesagt: "Nur mit in den Wald einischaugn isch nix getan"
ähnlich der ''Wohnbaumilliarde'' bedient der ''Waldfond'' durch höchst mittelmäßige Politik die ''Kartelle'' auf Kosten der Zukunft und der Gemeinschaft
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