Laut einer Umfrage des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) trennen rund 60 Prozent der Österreicher:innen ihren Biomüll und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Verwertung. Aus den organischen Abfällen können hochwertige Erde oder Kompost gewonnen werden. Dieser lässt sich in der Landwirtschaft oder als Dünger zur Bodenverbesserung einsetzen.
Besonders wichtig dabei: die richtige Entsorgung. Verpackungsmaterial beispielsweise gehört nicht in die Biotonne. Die häufigsten Fehlwürfe seien Plastiksackerl, Zigaretten, verdorbene Lebensmittel in Plastikverpackungen, Kaffeekapseln, Windeln, Tierstreu oder Watte, wie zahlreiche VOEB-Mitgliedsbetriebe berichten. Der Verband appelliert daher an die Bevölkerung, ihre Lebensmittelabfälle korrekt zu trennen und auf Störstoffe zu achten.
Sogenannte Störstoffe sind für die Verwertung von Bioabfällen äußerst problematisch. Nicht selten fischen Recyclinganlagen kuriose Fundstücke wie etwa Kinderspielzeug, Gartenscheren oder sogar Motorradhelme aus den braunen Tonnen. Diese Unachtsamkeit oder Unwissenheit bei der Entsorgung kann zu Schäden an den Maschinen und einer Qualitätseinbuße von Kompost und Erde führen. Es gibt zwar neue Technologien, die falsche Abfälle erkennen und aussortieren, sie sind jedoch nicht flächendeckend im Einsatz.
Das „Abfall Trenn-ABC“ des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus hilft bei Fragestellungen rund um die Abfallentsorgung. Antworten auf die Fragen „Was ist Bioabfall?“, „Was gehört in die Tonne?“, „Was darf nicht dazu?“, und „Wohin mit dem Bioabfall?“ sowie Tipps und Tricks sind angeführt.
Denn was viele nicht wissen: (Bio)-Kunststoffsackerl, wie sie beispielsweise in den Gemüseabteilungen zu finden sind, gehören nicht in den Biomüll. Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB, erklärt: „Bio-Kunststoffsackerl unterscheiden sich in biobasiert, kompostierbar oder biologisch abbaubar. Viele dieser Kennzeichnungen sind irreführend und der Unterschied ist für den/die Konsument:in auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Auch wenn sich viele der Sackerl zersetzen, bleiben dennoch Reststoffe übrig, die aufwendig abgesiebt werden müssen. In den Kompostieranlagen wird in Zyklen Kompost hergestellt, die derzeit noch zu kurz für einen vollständigen Abbau von Biokunststoffen sind – und kleinste Rückstände mindern dann die Qualität des Endprodukts.“
3 Postings
wenn ich in die mülltonnen unserer wohnanlage schaue, werde ich einfach nur grantig. die leute scheren sich kaum mehr um eine ordentliche mülltrennung, schmeissen generell alles in den restmüll oder eben auch kompost im plastiksack in die biotonne. wie soll man bei diesem regelmäßigen anblick selbst noch motoviert fürs trennen bleiben wenn andere einfach drauf pfeifen?
die gemeinde müsste da generell offensiver mit empfindlichen strafen bei solchen verstößen drohen.
Einfach die Bio-Wundersackerln nicht mehr als solche verkaufen.
Wenn noch so oft Bio auf den Sackerln steht, hat es nichts im Biomüll verloren. Das ist normaler Hausverstand, und hat nichts mit Unwissenheit zu tun, sondern mit Bequemlichkeit und Faulheit.
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