In den Tierarztpraxen und bei den Amtstierärzt:innen steht ein Generationenwechsel bevor: In Tirol gibt es aktuell 24 Amtstierärzt:innen. Ein Viertel davon erreicht in den nächsten zehn Jahren das Regelpensionsalter. Deshalb setzt die Landesregierung motivierende Maßnahmen für potenziellen Nachwuchs, sprich auf Ausbildungsverträge für angehende Studierende der Veterinärmedizin.
Das heißt, es gibt eine Ausbildungsentschädigung von monatlich 1000 Euro während des Studiums auf der einen und eine mindestens fünfjährige Bindung an das öffentliche Veterinärwesen auf der anderen Seite. „Tirol wird pro Jahr bis zu drei solcher Ausbildungsverträge unterstützen“, sagte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle bei der Präsentation dieses Vorhabens gemeinsam mit Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und dem in Tirol für das Veterinärwesen zuständige LHStv Josef Geisler.
Vorgestellt wurde diese neue Möglichkeit an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt in Tirol für Landwirtschaft und Ernährung sowie Lebensmittel- und Biotechnologie (HBLFA Tirol) in Rotholz. Ein ähnliches Modell wie nun jenes für Veterinärmedizin gibt es in Tirol bereits im Bereich der Humanmedizin.
Initiativen setzt das Land Tirol auch im öffentlichen Veterinärwesen. Bis zu sechs Praktikumsplätze stehen im Bereich „Lebensmittelwissenschaft und öffentliches Veterinärwesen“ zur Verfügung. Um mehr Interessierte aus Tirol zum Studium der Veterinärmedizin nach Wien und auch wieder zurück in die Heimat zu bringen, hat die Tiroler Landesregierung bereits 2022 einen Grundsatzbeschluss zur Sicherung der tierärztlichen Versorgung gefasst und ein Übereinkommen mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien geschlossen.
Seit März 2022 können Studierende der Veterinärmedizinischen Universität Wien einen Teil ihrer Ausbildung in Tirol absolvieren. Auch aktuell sind wieder 20 Studierende im Rahmen des Vertiefungsmoduls „Der Wiederkäuer im Alpenraum“ in Tirol. Mittel- bis langfristig ist die Etablierung eines Zentrums für Nutztiermedizin in Tirol geplant. Derzeit prüft das Land Tirol Standorte.
Einmal mehr begleiteten Landwirtschaftsminister Totschnig auch bei dieser Präsentation im Zillertal an ihn persönlich adressierte Transparente und Sprechchöre des Vereins gegen Tierfabriken VGT, der vor der HBLFA in Rotholz Stellung bezog. „Höchste Priorität für Tierwohl heißt unzweifelhaft, den Vollspaltenboden in der Schweinemast ehebaldigst durch Stroh zu ersetzen. Warum weigert sich dann Minister Totschnig, das zu tun?“, argumentiert der Verein und verweist darauf, dass nur mehr wenige Wochen verbleiben, um die vom Verfassungsgerichtshof (VfGH) aufgehobenen Bestimmungen zum Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung zu reparieren. Wie berichtet beanstandete der Gerichtshof die sehr lange Übergangsfrist bis 2040.
8 Postings
Alleine in der Überschrift müsste man konsequenterweise 3 mal gendern. Warum wird Tierärzte mit : gegendert, Politiker und Tierschützer aber nicht?
bitte unbedingt das nächste mal die möglichen doppelpunkte nicht vergessen : tierarztpraxen zwingend tierarzt:ärztin:praxen ....oder so ähnlich ..denn dies ist äusserst wichtig. aktivisten??? da wäre auch was möglich!, damit man den artikel verstehen kann. das erwarte ich mir von einem politisch korrektem journalismus. da muss man einfach mit. das ist sehr wichtig heutzutage. vielen dank für die zukünftigen ::::
im grunde genommen hast du recht, gendern sollte überlegt sein, meinte einmal eine innenarchitektin :-)
(der vorwurf an den journalismus geht allerdings in leere)
Leider völlig an der Realität vorbei. Es gab in Österreich noch nie so viele TierärztInnen wie momentan. Trotzdem gibt es Problemregionen. Das liegt ausschliesslich an den Arbeitsbedingungen in diesen Gebieten, die für JungmedizinerInnen einfach nicht attraktiv genug sind. Hier muss man Lösungen suchen und finden. Es müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, von diesem herausfordernden Beruf auch entsprechend leben zu können. Das haben diese Herrn auf dem Bild oben noch nicht begriffen.
nachdem in der EU der Naturschutz rückwärts läuft, gibt es keine Hoffnung auf naturverträgliche Landwirtschaft mehr
naturschutz kennt keine "naturverträgliche landwirtschaft", wie soll man das verstehen? man ist ja auch nicht halbschwanger.
Inzwischen sind vorwiegend Frauen als Tierärztinnen tätig und eine namentliche Nennung der zwei Frauen sollte eine Selbstverständlichkeit sein!
Zum Thema Verbot der Vollspaltböden fragt man sich schon, warum eine Decke einziehen und Stroh aufbringen eine derart unzumutbare Sache ist, dass die Übergangsfrist bis 2040 gehen soll.
Die Übergangsfrist bis 2040 wurde glücklicherweise vom Verfassungsgerichtshof (VfGh) als zu lang angesehen und gekippt.
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