Nach dem Lawinenunglück in den Ötztaler Alpen am Donnerstag, 11. April, mit drei Todesopfern haben das Land Tirol und der Lawinenwarndienst auf die weiterhin erhöhte Gefahr von Gleit- und Nassschneelawinen aufmerksam gemacht. Neben Skitourengehern betreffe dies auch Wanderer, nachdem die Lawinen „in steilen Rinnen teilweise bis ins Grüne vorstoßen“, sagte Patrick Nairz, Leiter des Lawinenwarndienstes, am Freitag, 12. April. „Zonen mit Gleitschneerissen sollten daher gemieden werden“, hielt er fest.
Der Experte verwies in einer Aussendung auf die besondere Tücke bei dieser Art von Lawinen: „Gleitschneelawinen sind sehr schwer vorherzusagen. Sie lösen sich immer spontan und ohne Einwirkungen von Wintersportlerinnen und -sportlern oder auch Wandererinnen und Wanderern.“ Die Gefahr steige indes, insbesondere im Tagesverlauf und mit zunehmender Sonneneinstrahlung an. Auch Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) warnte bei der aktuell zum Teil geltenden Lawinenwarnstufe drei („erheblich“) vor einer „nicht zu unterschätzenden Lawinengefahr“. „Auch auf vermeintlich schneefreien Wanderwegen im hochalpinen Gelände sind Lawinen nicht auszuschließen“, fügte sie hinzu. In höheren Lagen liege immer noch viel Schnee. Die Lawinenausrüstung sollte daher stets mit im Gepäck sein.
Auch in Osttirol besteht die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen. Die hohen Temperaturen führen zu einer zunehmenden Durchnässung der Schneedecke. Wie der heutige Lawinenbericht zeigt, sind an steilen Grashängen unterhalb von rund 2600 Metern vermehrt mittlere und vereinzelte große Gleitschneelawinen möglich. In steilen Rinnen können Lawinen teilweise bis ins Grüne vorstoßen. Zonen mit Gleitschneerissen sollten generell gemieden werden.
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