Rund 80 Unternehmer:innen aus den Regionen Hermagor und Lienz sowie Vertreter des Landes Kärntens und Italiens kamen am Montagabend, 8. April, auf Einladung des Vereins „Kötschach-Mauthen - so viel mehr“ in den Rathaussaal von Kötschach-Mauthen. Besprochen wurde die Situation am Plöckenpass, der seit einem Felssturz vor vier Monaten nicht befahrbar ist. Der Bürgermeister der Gemeinde Kötschach-Mauthen, Josef Zoppoth, schrieb auf Facebook: „Inhalt war vor allem der Informationsaustausch über Möglichkeiten der Wiedereröffnung der Straßenverbindung.“
Heute, 9. April, informierten Landeshauptmann Peter Kaiser und Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber im Pressefoyer nach der Regierungssitzung über das gestrige Treffen. Die Gespräche liefen laut Kaiser sachlich und lösungsorientiert ab. Bei der Generalversammlung der EUREGIO in Triest in einer Woche, werde er das Anliegen einer raschen Wiederbefahrbarkeit thematisieren. Zudem stellte Landeshauptmann Kaiser den Unternehmern finanzielle Unterstützung in Aussicht. Wie der Orf Kärnten berichtet, rechnen die Wirtschafts- und Tourismusbetriebe aufgrund der Straßensperre mit hohen Umsatzeinbußen.
Landeshautpmann-Stellvertreter Martin Gruber war ebenfalls beim Runden Tisch anwesend und betont: „Die Termine, die ich bisher mit meinen italienischen Regierungskolleginnen und -kollegen wahrgenommen habe, waren wichtig für den Informationsfluss, aber auch um den Druck auf Italien zu erhöhen. Fazit aus all diesen Gesprächen ist, dass Italien die Wiederbefahrbarkeit über den Plöckenpass bis Ende des Jahres garantiert und zusichert, sowie einen Plan B vorgelegt hat, sollten geologische Überraschungen oder witterungsbedingte Einschränkungen während der Sicherungs- und Sanierungsarbeiten auftauchen.“
Aus aktueller Sicht ist mit einer Öffnung der Straße Ende des Jahres zu rechnen. Auf italienischer Seite müssen mehrere Kehren saniert werden. Laut „Kleine Zeitung“ belaufen sich die Kosten dafür auf rund 30 Millionen Euro. Im Mai beginnen dafür die Aufräum- und Sanierungsarbeiten. Außerdem versichert Gruber, dass sowohl Kärnten als auch Friaul-Julisch-Venetien an langfristigen Lösungen, unter anderem an einem Scheiteltunnel oder einer Panoramastraße, arbeiten.
Ein Posting
Im Klartext: Ob und wann genau die Straße wieder eröffnet wird, das hängt zu 100% von FVG ab, Kärnten kann nur Fotos und Presseerklärungen beisteuern. Und zum Thema "Panoramastraße" oder Scheiteltunnel: Kärnten hat alleine 2024 einen prognostizierten Abgang von fast 500 Mio. EUR. Und 4,4 Mrd EUR Schulden, Tendenz eher nicht gut. Also finanziell absehbar nicht viel Spielraum bis 2030, gleichzeitig ist die Demografie ein immer stärkerer Kostentreiber (Spitäler und Pflege). Und eine Konkretisierung des Ausbaus am Plöcken brächte natürlich auch eine entsprechend heftige Debatte über Transitverkehr, Einhaltung der Alpenkonvention usw. mit sich. Da würde man also ein grösseres Fass aufmachen - von Tolmezzo bis Kitzbühel.
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