Wissen Sie, was die Deaflympics sind? Vermutlich nicht. Man kennt die Paralympics und die Special Olympics, aber diese olympischen Wettkämpfe, bei der sich ebenfalls Athlet:innen aus aller Welt messen, sind weitgehend unbekannt und einer ganz speziellen Gruppe vorbehalten, nämlich gehörlosen Sportlerinnen und Sportlern.
Zwar gab es ab 1988 Bestrebungen, die Deaflympics in die Paralympics zu integrieren, doch dieses Vorhaben wurde 1993 unter anderem wegen der „einzigartigen Kommunikationsanforderungen gehörloser Athleten“ wieder aufgegeben. Und so sehen sich die Deaflympics-Teilnehmer:innen nicht als typische Parasportler, sondern einfach als Menschen mit einer eigenen Sprache, der Gehörlosensprache, die auf Gebärden und das Lesen von Lippenbewegungen setzt – und die auf der ganzen Welt verstanden wird. Nur für die Kommunikation mit Hörenden brauchen Gehörlose einen Dolmetscher.
Das bemerkte auch die Lienzer Physiotherapeutin Julia Fast, die Anfang März 2024 bei den Winter-Deflympics 2023 (die Spiele werden dem Vorjahr zugeordnet) im türkischen Erzurum als Betreuerin engagiert war. Fast ist Mitglied im "Netzwerk Physiotherapie" im Olympiazentrum Klagenfurt und hatte sich auf eine Ausschreibung hin für den Job beworben. Es war ihre erste Zusammenarbeit mit gehörlosen Athlet:innen und nicht nur deshalb eine interessante Erfahrung, über die sie in einem Video berichtet, das Peter Werlberger für Dolomitenstadt erstellte.
Werlberger interviewte die Therapeutin per Videogespräch, als diese noch in der Türkei im Einsatz war und stellte auch eine ganze Reihe spannender Fakten über eine Sportveranstaltung zusammen, die wenig Beachtung fand, obwohl sich das österreichische Team hinter der Ukraine und China an dritter Stelle des Medaillenspiegels einreihte und sechs Goldmedaillen, eine Silber- und drei Bronzemedaillen eroberte.
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