Wie berichtet, ist die Zukunft des Skigebiets Heiligenblut weiterhin ungeklärt. Während die Großglockner Bergbahnen zuletzt für den Fortbestand eine Finanzspritze aus Steuermitteln forderten, sprach sich das Land wiederum für den Verkauf an eine Investorengruppe aus. Deren Vertreter, der Anwalt Ferdinand Lanker, wurde den Bergbahnen bei einem Treffen am Montag, 11. März, im Kärntner Landhaus vorgestellt. Die Namen der Investoren blieben weiter unbekannt.
Die Gemeinde Heiligenblut und das Land werden laut eigenen Aussagen keinen finanziellen Beitrag zur Rettung der Bergbahnen und des Skigebietes leisten und daher am weiteren Entscheidungsprozess nicht mehr teilnehmen. Am Donnerstagabend haben die Eigentümer die weitere Vorgehensweise festgelegt.
Wie Xaver Gruber, Sprecher der Bergbahnen, mitteilt, „gibt es nunmehr zwei Varianten. Die Prüfung der Investoren und ein möglicher Verkauf oder ein eigenständiger Weiterbetrieb durch Kosten- und Anlagenreduktion.“ Die bisher nicht bekannten Investoren müssten sich bis Montag, 18. März, bei den Eigentümern melden, um rasch deren Absicht und Bonität prüfen und in Gespräche eintreten zu können.
Das von Seiten des Landes und der Gemeinde vergangene Woche gestellte „Ultimatum“ habe man auch deshalb nicht wahrnehmen können, „da weder die möglichen Käufer und deren Kompetenzen in der Führung eines Skigebiets, noch deren Bonität bekannt waren. Auch die Anforderungen der aktuellen Eigentümer für einen Verkauf waren dem Rechtsvertreter nicht im Detail bekannt“, so Gruber.
Ein entsprechendes Schreiben mit dem Ersuchen um die notwendigen Erklärungen wurde dem Anwalt der Investoren zugesandt. Die Eigentümer der Bergbahnen Heiligenblut wollen dann „sofort in Gespräche eintreten. Da die bisherigen Gesprächspartner von Land und Gemeinde die neuen Interessenten erst letzte Woche gefunden oder angekündigt haben und die Absicherung der Mitarbeiter:innen und der betrieblichen Abläufe eine rasche Entscheidung benötigen, drängt die Zeit“, betont Gruber.
Sollte über einen Verkauf keine Einigung erzielt oder eine geordnete Übergabe des Skigebietes nicht gesichert werden, soll der Betrieb in einer betriebswirtschaftlich vertretbaren Form abgesichert werden. Eine vollständige Schließung scheint damit vom Tisch. Die offiziellen Nächtigungszahlen des Tourismusverbandes würden jedoch die Problemlage der Bergbahnen und der gesamten Region „dramatisch“ offenbaren, so Gruber: „Sie sind der Grund für diese leider notwendigen Maßnahmen.“
In den letzten 15 Jahren seien mangels Initiativen und Angebot in Heiligenblut die Nächtigungen um 40 Prozent eingebrochen. Diese Gäste würden „zu einem beinahe identen Prozentsatz“ auch im Skigebiet fehlen, weshalb Anpassungen notwendig seien. Zudem wird seitens der Bergbahnen kritisiert, dass Werbung und Marketings sehr stark auf die Nationalparkregion abgezielt hätten. Gruber: „Aus unserer Sicht wurde das zu wenig mit dem attraktiven Bergbahn- und Skiangebot kombiniert.“
Nur genügend Betten und Hotels würden Urlaubsgäste auch im Winter ins Tal locken und somit einen wirtschaftlichen Betrieb der Bergbahnen ermöglichen. Um das Skigebiet im Falle eines gescheiterten Verkaufs nachhaltig zu sichern, müssten aus Sicht der Eigentümer auch die Zahl der Anlagen und die damit verbundenen Kosten reduziert werden. In den letzten Jahren habe der jährliche Abgang zwischen einer halben und einer Million Euro betragen.
Die konkreten Maßnahmen müssten im Falle einer eigenständigen Weiterführung erst geprüft werden, die Fleissbahnen müssten aus finanzieller Sicht aber definitiv geschlossen werden. „Nur mit einer Reduktion der Aufwände und Kosten durch die Schließung von Anlagenteilen können die Bergbahnen langfristig gesichert werden“, betont Gruber.
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