Er ist ein Indie-Punker ohne künstliche Attitüde, schnörkellos, irgendwie ruppig, aufrecht, echt. Anda Morts hat das Herz auf der Zunge und lässt das Publikum seinen Seelenzustand und zugleich das Lebensgefühl seiner Generation spüren. Mitten in der Phase zwischen 20 und 30, prägt ihn das Hinterfragen, das Sich-gefangen-fühlen, die gelegentliche Wut – dazu gibt´s den großartigen Song „Wütend“ – die Desillusionierung und das Gefühl, oft keinen Bock zu haben. Hinter dem nihilistisch anmutenden Grundtenor verbirgt sich aber auch die sensible Suche nach Menschlichkeit.
Anda Morts singt was ihm durch den Kopf geht, Gedanken seines Mittzwanziger-Innenlebens, die er in einem kleinen Buch notiert. „Ich produziere hauptsächlich allein in meinem WG-Zimmer. Ab und zu setzen sich Freunde zu mir und dann ergibt sich was, aber lieber bin ich allein,“ sagt der 25-jährige Linzer, der auch zu Osttirol eine echte Bindung hat. Im Defereggental wohnen seine Großeltern und das hatte konkrete Auswirkungen auf seinen Künstlernamen. Die Oma rief den Andreas nämlich ortstypisch „Anda“. Und Morts? Ist das Wort Strom, von hinten gelesen.
Mit elf Jahren trommelte Anda erstmals auf ein Schlagzeug, zwei Jahre später begann seine Faszination für den Punk. Mit 15 gründete er die erste Band, lernte auf einer kaputten Gitarre mit nur noch drei Saiten zu spielen. „Ich dachte Musik ist für alle da, Punkrock Riffs sind einfach, das schaff‘ ich auch“. In Linz hat er die „Linzer Schule“ ins Leben gerufen, seit März 2023 ist Anda Morts beim Wiener Label MOM I MADE IT unter Vertrag und reiht sich neben Label Kollegen wie dem Post-Punker SALÒ ein. „Authentisch und kein Arschloch zu sein find ich wichtig,“ sagt der Musiker, dessen Debüt-EP „MORTS“ im vergangenen Juni erschien.
Aktuell ist Anda Morts, der Linzer mit Deferegger Background, für den FM4-Award nominiert, als einer von fünf Künstler:innen, unter denen sich mit Bibiza ein weiterer Musiker mit starkem Osttirolbezug befindet. Das Publikum entscheidet, wer gewinnt. „Wenn ich den Award gewinn, zeig‘ ich ihn zuerst meinem Klassenvorstand“ sagt der Anda und wer ihm bei diesem Vorhaben helfen möchte, hat noch wenige Tage Gelegenheit dazu.
2 Postings
Leere Flaschen...Jeah!!
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