„Der erste Eindruck eines Menschen ist meist der wichtigste, denn er bleibt in Erinnerung“ – Christina Obwexer weiß, wovon sie spricht. Seit einem Unfall vor rund 20 Jahren ist die Osttirolerin querschnittsgelähmt. Seither hat sie vieles erlebt und bewegt. Ihr ist es wichtig, den Mensch und seinen Charakter zu sehen. Um hinter die Fassade von Menschen mit Behinderung zu blicken, nutzte Obwexer die Magie der Fotografie.
Kurzerhand rief sie mit Fotograf Thomas Griesbeck ein Projekt ins Leben, das sich als voller Erfolg entpuppte. Nicht umsonst drängten sich am Mittwochabend, 28. Feber, hunderte Interessierte in den Debanter Kultursaal. Auch viele Ehrengäste – unter ihnen etwa Landesrätin Eva Pawlata – nahmen im Saal Platz, als Obwexer und Griesbeck die Protagonisten ihres Projekts „Auf den zweiten Blick“ auf die Bühne riefen und die entstandenen Fotos enthüllten. Bilder, hinter denen sich starke Persönlichkeiten und besondere Lebensgeschichten verbergen. Portraitiert wurden sie in Kurztexten der Autorin Silvia Ebner.
„Wir Menschen mit Behinderung sind oft die Armen oder die Helden, doch in Wahrheit sind wir ganz normale Leute“, betonte Obwexer in ihrer Ansprache und der ganze Saal applaudierte. Schon lange schwebe in ihrem Kopf der Gedanke herum, „den körperbehinderten Menschen auf eine freche, attraktive und auch provokante Art ins Rampenlicht zu stellen.“ Ihr gehe es darum, zu zeigen, „dass auch wir ein schönes Leben haben, dass wir schön sind und dass hinter jedem einzelnen eine Geschichte steht.“
Griesbeck schlüpfte in die Rolle des Art-Directors und leitenden Fotografen. „Als Chrissi mit ihrer Idee auf mich zukam, war ich sofort begeistert und begann direkt mit der Konzepterstellung. Ich versuche gerade als Fotograf, diverse Blickwinkel einzunehmen, um die Person vor der Kamera entsprechend individuell einfangen zu können.“ Durch Aufmerksamkeit wollen Obwexer und Griesbeck die Gesellschaft zum Umdenken bewegen und Tabuthemen sichtbar machen. Nach drei eindrucksvollen Präsentationen in Nordtirol und Bayern kam das Fotokunst-Projekt in die Heimat seiner Initiatorin.
Hier einige ausgewählte Motive aus der beeindruckenden Schau.
Der Abend in Nußdorf-Debant war ein Erlebnis, das Perspektiven verändert hat. Unsichtbares wurde plötzlich sichtbar. Mehrere Stunden lang tauchte das Publikum tief in die Geschichten der Protagonisten und der Produktionen der letzten 20 Monate ein. Höhepunkt war die Enthüllung bisher unveröffentlichter Fotos, die demnächst mit den anderen Werken im Raum Innsbruck ausgestellt werden.
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War ein toller und sehr beeindruckender Abend in der Debant. Der Saal war rammelvoll, vorallem wir Matreier waren auch gut vertreten! Ich sag nur, weiter so Chrissi!!!
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