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WHO warnt: Starker Anstieg von Masern-Infektionen

Masern sind meldepflichtig. Durchimpfungsrate geht in Österreich zurück. Heuer 44 Fälle in Tirol gemeldet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt wegen stark steigender Masern-Infektionszahlen Alarm: Im vergangenen Jahr wurden weltweit mehr als 306.000 Masern-Fälle gemeldet, wie die WHO am Dienstag in Genf mitteilte. Das sei ein Anstieg von 79 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. Masern-Fachleute seien angesichts dieser Zahlen „äußerst besorgt“, sagte Natasha Crowcroft, die bei der WHO für Masern und Röteln zuständig ist.

Die WHO geht von einer noch deutlich höheren Dunkelziffer aus, da längst nicht alle Masern-Infektionen gemeldet werden. Schätzungen auf der Grundlage von Modellrechnungen haben ergeben, dass es im Jahr 2022 weltweit 9,2 Millionen Infektionsfälle und 136.216 Todesfälle durch Masern gab. Für 2023 gibt es noch keine Modellrechnung. Crowcroft wies jedoch darauf hin, dass 2022 ein Anstieg der Todesfälle um 43 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor verzeichnet worden sei. Angesichts der steigenden Fallzahlen „rechnen wir auch im Jahr 2023 mit einem Anstieg der Todesfälle“.

Das laufende Jahr werde angesichts dieser Entwicklung „eine große Herausforderung“, sagte Crowcroft. Die WHO geht ihren Angaben zufolge davon aus, dass in mehr als der Hälfte aller Länder bis Ende des Jahres ein hohes Risiko für Masernausbrüche besteht. Rund 142 Millionen Kinder weltweit sind den Schätzungen zufolge anfällig für die Krankheit.

Masern: Neben typischen Symptomen wie Fieber und Hautausschlag können auch lebensgefährliche Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung auftreten. Foto: iStock/jure

Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die schneller übertragen wird als etwa die Grippe. Neben typischen Symptomen wie Fieber und rotem Hautausschlag können auch lebensgefährliche Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung auftreten.

Eine Hauptursache für die steigenden Zahlen ist laut Crowcroft die „rückläufige Impfquote“. Um die Masern auszurotten, müssen mindestens 95 Prozent einer Bevölkerung vollständig gegen die Krankheit geimpft sein. Die weltweite Impfquote ist nach Angaben der WHO zuletzt aber auf 83 Prozent gesunken, etwa durch verpasste Impfungen während der Corona-Pandemie.

Laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gab es in Österreich im vergangenen Jahr insgesamt 186 Masernfälle. Heuer sind bisher schon insgesamt 129 bestätigte Fälle von Masern durch das epidemiologische Meldesystem (EMS) gemeldet worden (Stand 20. Februar). Auch in Tirol gab es zuletzt einen spürbaren Anstieg der Infektionen. Im heurigen Jahr wurden im Bundesland bislang 44 Masern-Erkrankungen verzeichnet. Ein Großteil davon ist bereits gesundet und nicht mehr ansteckend. Aktuell gelten inklusive der derzeit vorliegenden konkreten Verdachtsfälle in Tirol zehn Personen als an Masern erkrankt, meldet der Landespressedient.

Die AGES rechnet mit weiteren Fällen. Auch in Österreich ist die Durchimpfungsrate deutlich nach unten gegangen. Bei den Erwachsenen liegt sie bei 86 Prozent (Stand 2022), bei den Kindern deutlich darunter.

Eine Masern-Erkrankung ist meldepflichtig. Der wirksamste Schutz für einen selbst aber auch für andere ist eine frühzeitige - ab vollendetem 9. Lebensmonat - zweimalige Masern-Mumps-Röteln-Impfung, die sogenannte MMR-Impfung. Nach zwei Impfungen ist eine Erkrankung nahezu ausgeschlossen. Die Impfung kann zu jedem Zeitpunkt nachgeholt werden.


Informationen zur MMR-Impfung

  • Kostenlos bei HausärztInnen sowie bei FachärztInnen für Kinderheilkunde und Gesundheitsämtern der Bezirkshauptmannschaften
  • Terminvereinbarung für den niedergelassenen Bereich über die jeweilige Ordination
  • Terminvereinbarung für Gesundheitsämter telefonisch oder über die Online-Terminvereinbarung des Landes unter termin.tirol.gv.at
  • Weitere Informationen auf der Website des Landes.

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2 Postings

lia
vor 9 Monaten

mit der coronaimpfskepsis ist leider auch die impfangst vieler junger eltern gestiegen. ich bin froh, gegen alles mögliche geimpft worden zu sein. würde sonst eh nicht mehr leben. gegen corona, nach 3x, würde ich mich nicht mehr impfen lassen.

 
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Bahner Bernd
vor 9 Monaten

Die gefährlichen Masern könnten, ähnlich wie die Pocken durch eine 95 % Durchimpfung der Bevölkerung längst ausgerottet sein, zumal das Virus nur unter den Menschen zirkuliert. Österreich fällt da wieder einmal mit einer Impfquote von 80% , wobei auch häufig die notwendige 2.Dosis versäumt wird, unrühmlich auf. Die geringe Wissenschafts- und Gesundheitskompetenz bei uns schlägt da wieder einmal voll zu Buche. In den letzten Jahren steht sinnvollen Maßnahmen zunehmend häufiger eine "alternativ medizinisch" bis esoterisch verirrte Elternschaft entgegen, die nicht ahnt, wie sehr sie ihre Kinder gefährdet. Auch Skepsis und Ablehnung gegenüber der Covidimpfung hat in rational nicht nachvollziehbarer Weise die Bereitschaft zu seit Jahrzehnten etablierten Standardimpfungen sinken lassen. Zudem geistert immer noch der Schwachsinn des Hr. Wakefield, die Mumps,Masern,Rötelimpf. würde Autismus auslösen, durch die Welt. Die Masernimpfung bietet lebenslang eine fast 100% Schutz, bei einer äußerst geringen Nebenwirkungsrate. Masern ist deutlich gefährlicher als viele denken. Bei einem erheblichen Prozentsatz kommt es zu Nebenhöhlen- und Lungenentzündungen, zu Encephalitis,und sehr selten ,oft nach Jahren zu einer subakuten sklerosierenden Panencephalitis,mit 100 %er Todesrate. Bekannt ist auch eine Jahre anhaltende Schädigung des zellulären Immunsystems, mit der Gefahr entsprechender Folgekrankheiten.

 
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