„Nicht einmal hier bin ich vor euch sicher“, scherzt Anna Taschler, als wir sie zum Interview treffen. Ihr 100. Geburtstag ist Anlass unseres Besuchs im Wohn- und Pflegeheim Nußdorf-Debant, den die Jubilarin am heutigen Montag gefeiert hat. Gut gelaunt und fidel empfängt uns Frau Taschler und beginnt direkt damit, von ihrer Leidenschaft – dem Reisen – zu erzählen:
Erst am 10. Jänner 2024 ist die betagte Dame ins Seniorenheim gezogen. „Sie erfreut sich eines bemerkenswert guten geistigen und körperlichen Zustands“, erzählt Heimleiter Franz Webhofer. Die 100-Jährige wurde in Hopfgarten im Brixental geboren und als Baby von einem kinderlosen Ehepaar adoptiert.
Ihr Adoptivvater war Zöllner und wurde zum Dienst ins Villgratental versetzt. Dort besuchte „Anni“ den Kindergarten und die Volksschule. Ihre Adoptiveltern ermöglichten ihr den Besuch der Hauptschule der Ursulinen in Innsbruck. Dort hat sie nach einer erfolgreichen Aufnahmeprüfung die 1. Schulstufe übersprungen.
Später besuchte Anna Taschler die Handelsschule in Lienz. Während des Krieges versah sie verschiedene Dienste in Graz und war als Lehrerin in Oberschlesien (heutiges Polen) tätig. Vor Kriegsende kehrte sie nach Lienz zu ihrer Familie zurück. Nach einigen Dienststellen im Verkauf arbeitete sie im Sekretariat des Bundeskonviktes in Lienz. Dort blieb sie acht Jahre lang bis zur Geburt ihres Sohnes Robert im Jahr 1957.
Bereits 1953 hat sie ihren Mann Arthur Taschler geheiratet, der bei der Verbund-Gesellschaft beschäftigt war. Arthur verstarb nach elfjähriger Pflegebedürftigkeit im Alter von 88 Jahren im Altenheim Lienz. Unerwartet verstarb Taschlers einziger Sohn Robert am 3. November 2023. „Ab diesem Zeitpunkt konnte sie nicht mehr in ihrem Haus in der Spitzkofelstraße in Lienz leben“, erklärt Heimleiter Webhofer.
Zum 100. Geburtstag gratulierten der Jubilarin die Verbandsobfrau und Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, der Debanter Bürgermeister Andreas Pfurner, Pfarrer Siegmund Bichler, Pflegedienstleiterin Anna Maria Klaunzer und Heimleiter Webhofer, der anmerkt: „Frau Taschler fühlt sich im Wohn- und Pflegeheim Nußdorf-Debant sehr wohl. Sie hat nur einen bescheidenen Wunsch. Es solle nicht zu viel 'Wirbel' um ihre Person gemacht werden.“
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Was für ein ereignisreiches Leben, was für eine Demut und was für eine Liebenswürdigkeit. Herzliche Gratulation zum 100er. Auf ins neue Lebensjahr!!!
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