„Die EU bietet viele Chancen. Wir möchten die Jugend in Kärnten einladen, diese Chancen auch zu nutzen“, appellierten am Freitag, 16. Februar, Landeshauptmann Peter Kaiser und Jugend-Landesrätin Sara Schaar bei einer Pressekonferenz zur neuen Anlaufstelle bei Fragen zu den vielfältigen EU-Jugendprogrammen. Die Kärntner Volkshochschulen (VHS) sind im Auftrag des Landesjugendreferates als neue Regionalstelle für die EU-Jugendprograme Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps (ESK) in Kärnten beratend tätig.
Neben Kaiser und Schaar informierten dazu auch Ernst Gesslbauer, Direktor für die Programme Erasmus+ und ESK in der nationalen Bildungsagentur OeAD, sowie Tanja Leitner, Bereichsleiterin für Projekte und Programme in den VHS. „Europa verbindet Menschen und es liegt gerade an den Jungen, diesen Vorteil richtig zu nutzen und weiter auszubauen“, so Kaiser. Es müsse in diesem Zusammenhang auch oberstes Ziel der Politik sein, EU-Jugendprogramme zu fördern und damit der Zukunft des Landes die besten Rahmenbedingungen für die Bildung einer europäischen Identität zu bieten.
Kaiser erinnerte in diesem Zusammenhang an die Aktion „Schülerinnen und Schüler nach Brüssel“: Pro Schülerin bzw. Schüler gibt es einen Zuschuss von 150 Euro für eine im Rahmen des Schulunterrichts und über das Kärntner Verbindungsbüro organisierte Brüssel-Reise, um junge Menschen für die EU und die Bedeutung Europas zu sensibilisieren. Seit Beginn der Aktion nutzten diese Möglichkeit knapp 1.700 Schülerinnen und Schüler.
In den vergangenen drei Jahren (2021 bis 2023) flossen durch die Programme Erasmus+ und ESK knapp neun Millionen Euro an EU-Fördermitteln nach Kärnten. Es wurden rund 4.760 Personen aus Kärnten mobilisiert bzw. rund 100 Projekte realisiert, u. a. durch Organisationen wie Naturfreunde Kärnten oder Iniciativ Angola. EU-Jugendprogramme binden junge Menschen in die europäische Gemeinschaft ein, fördern die interkulturellen Kompetenzen und unterstreichen die Bedeutung von Europa und Demokratie.
„Die EU-Jugendprogramme Erasmus+ Jugend und ESK halten eine Fülle an Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Bereicherung für junge Menschen bereit. Sie eröffnen neue Bildungschancen, fördern den interkulturellen Austausch und den Aufbau neuer Netzwerke. Gleichzeitig tragen sie zu einem starken europäischen Bewusstsein bei und ermöglichen aktive Teilnahme an demokratischen Prozessen“, betont Landesrätin Sara Schaar.
Mit dem Programm Erasmus+ Jugend werden non-formale Bildung junger Menschen und der außerschulische Jugendbereich durch die EU gefördert. Junge Menschen zwischen 13 und 30 Jahren können sich für europaweite Jugendbegegnungen oder Youth Participation Activities im Ausland bewerben – und damit am gesellschaftlichen und demokratischen Leben beteiligen. „Das Programm fördert Mobilität und interkulturelle Lernerfahrungen sowie Weiterbildung und Vernetzung von Menschen, die in der Jugendarbeit tätig sind“, erklärte Schaar.
Ernst Gesslbauer betonte: „Zusätzlich zu den Möglichkeiten für fast 900 junge Menschen aus Kärnten, sich im Rahmen der EU-Jugendprogramme in den letzten drei Jahren in Europa zu engagieren, nutzten auch rund 4.000 Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge und Studierende die Möglichkeiten, im Ausland zu lernen und zu arbeiten. Befragungen zeigen uns, dass die EU-Programme ihre Ziele erfüllen, wirklich die Türe nach Europa zu öffnen und den Menschen eine aktive Teilnahme zu ermöglichen, unabhängig von ihrer persönlichen oder sozialen Herkunft.“ Der OeAD ist die nationale Agentur für die Umsetzung von Erasmus+ und ESK in Österreich.
Das Europäische Solidaritätskorps als EU-Jugendförderprogramm hilft jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren dabei, sich auf lokaler Ebene oder im Ausland im Rahmen von vielfältigen Aktivitäten und Projekten zu engagieren, um einen Beitrag zu einer solidarischen Gemeinschaft zu leisten und bei einem sinnerfüllenden Job oder Praktikum Erfahrungen zu sammeln. Außerdem werden konkrete Ideen zur Verbesserung des mittelbaren Lebensumfeldes gefördert, denen für eine erfolgreiche Umsetzung noch (finanzielle) Unterstützung fehlt.
Neuer Ansprechpartner bei Fragen zu den EU-Jugendprogrammen sind die VHS. „Kärnten mit seiner einzigartigen kulturellen und sprachlichen Vielfalt kann von Erasmus+ besonders profitieren“, bestätigte Tanja Leitner. „Als VHS ist es uns wichtig, niederschwellig dazu beizutragen, das Angebot in die Breite zu bringen und alle jungen Menschen – auch Bildungsbenachteiligte – damit zu erreichen. Hierfür stellen wir unser weitreichendes Netzwerk und unsere jahrzehntelange Erfahrung mit EU-Projektformaten zur Verfügung. Gerne beraten wir auch Organisationen, welche die Vorteile der EU-Jugendprogramme nutzen wollen.“
Keine Postings
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren