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Groß angelegte Lawinen­übung am Staller Sattel

Über 130 Einsatzkräfte probten den Ernstfall. Simuliert wurden zwei Lawinenabgänge mit mehreren Verschütteten.

Am Donnerstag, 15. Februar, haben die Lawineneinsatzzüge der 24er-Hochgebirgsjäger gemeinsam mit der Bergrettung Osttirol, der Alpinpolizei, der Hundestaffel und dem Roten Kreuz mit über 130 Personen gemeinsam am Staller Sattel den Ernstfall geprobt. Bei einem fiktiven Lawinenunglück wurden die zivilen Suchmannschaften nach einer Alarmierung durch das Bundesheer verstärkt.

Der Einsatz von Hubschraubern war wegen des schlechten Wetters nicht möglich. Der Einsatz von Spezialfahrzeugen zur Weitergabe der Verunglückten und die Zusammenarbeit der militärischen und zivilen Spezialisten bildeten die Schwerpunkte der Übung. Folgende Situation wurde simuliert: Aufgrund starker Schneefälle spitzt sich die Lawinenlage in Osttirol dramatisch zu. Für den Bereich nördlich von Lienz über 1.800 Meter Seehöhe wird die Lawinenwarnstufe vier festgelegt.

Die Semesterferien in Tirol und Kärnten führen zu einem erhöhten Aufkommen an Wintersportlern in den Bergen. Bei der Leitstelle Tirol geht um 8.00 Uhr ein Notruf ein. Im Bereich Staller Sattel ist es zu einem schweren Lawinenunglück mit mehreren Verschütteten gekommen. Bergrettung, Alpinpolizei sowie das Rote Kreuz wurden sofort alarmiert und stehen im Einsatz.

Suchketten sondieren mühsam den gesamten Lawinenkegel. Fotos: ÖBH/Kurnik

Das Hochgebirgsjägerbataillon 24 erhält kurze Zeit später den Auftrag, die Lawineneinsatzzüge der Garnisonen Lienz und St. Johann in Tirol zu formieren und in das Einsatzgebiet zu entsenden. Zusätzlich werden Hundeführer der Suchhundestaffel Osttirol zur Unterstützung alarmiert. Eine fünfköpfige Schneeschuhwandergruppe war vom Parkplatz abseits des Winterwanderweges in Richtung Staller Sattel unterwegs, als eine Skitourengruppe mit drei Personen in Querfahrt oberhalb ein Schneebrett auslöste.

Die Skitourengruppe sowie vier Schneeschuhwanderer wurden von der Lawine erfasst und verschüttet. Die ersten Einsatzkräfte sind rasch vor Ort und können die Tourengeher bergen. Die Wanderer waren jedoch ohne Lawinennotfallausrüstung unterwegs und müssen mit Sonden gesucht werden. Die Bergrettung beginnt mit dem Rastersondieren und legt Markierungen an. Nach dem Eintreffen des Bundesheeres und der Hundestaffel werden zwei weitere Personen geborgen.

Während des laufenden Einsatzes löst sich um 13.30 Uhr ein weiteres Schneebrett, eine fünfköpfige Skitourengruppe wird verschüttet. Eine Person hat den Unfall vom Winterwanderweg aus beobachtet und alarmiert die bereits anwesenden Einsatzkräfte. Die Einsatzleiter entscheiden, die Kräfte zu teilen und die vorhandenen Ressourcen nach Dringlichkeit einzusetzen.

Die Übung dauerte in Summe sieben Stunden. 115 Kräfte des Bundesheeres, fünf Einsatzkräfte der Rettung, vier Bergretter, vier Mitglieder der Hundestaffel und drei Polizisten nahmen teil. Die Vertreter aller Organisationen lobten die Zusammenarbeit – von der Alarmierung bis zum gemeinsamen Schaufeln – und die Professionalität im Zuge der Großübung.

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