Wie Südtiroler Medien übereinstimmend berichten, ist es im Pustertal am Faschingsdienstag, 14. Feber, zu einer Entführung gekommen. Demnach übergab eine 29-jährige Mutter am Kapuzinerplatz in Bruneck ihren zweijährigen Sohn bei einem Besuchstermin dem 33-jährigen Vater. Beide Eltern stammen aus Marokko und leben getrennt – die Mutter mit dem Kind in Bruneck, der Vater in Deutschland.
Sehen darf er den Sohn nur zu festgelegten Terminen und unter Aufsicht einer Sozialassistentin. Diese war am Dienstagmorgen dabei. Bei einem Spaziergang habe der Mann die Sozialassistentin zur Seite geschubst, das Kind geschnappt und sei mit ihm ins Auto gestiegen, wo ein Freund (27) des Vaters auf die beiden gewartet habe.
Dann seien die Männer mit dem Kind in Richtung Osttirol geflüchtet. Die Mutter und die Sozialassistentin alarmierten sofort die Carabinieri. Noch bevor diese eine Straßensperre errichten konnten, erreichte die Nachricht von einem schweren Unfall die Notrufzentrale. Zwischen Bruneck und Percha war der Wagen auf die linke Fahrspur geraten und mit einem entgegenkommenden Wohnmobil kollidiert.
Der Vater hatte den Zweijährigen am Beifahrersitz auf dem Schoß, der Mann und das Kind dürften laut ersten Erhebungen nicht angeschnallt gewesen sein. Sie wurden bei dem Unfall durch die Windschutzscheibe auf die Straße geschleudert. Medienberichten zufolge liegt der Bub mit Knochenbrüchen und inneren Verletzungen auf der Intensivstation des Bozner Spitals.
Der Vater wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen und ins Bozner Gefängnis überstellt. Der 27-jährige Fahrer liegt weiterhin im Brunecker Spital in vorbeugender Verwahrungshaft. Es stehen die Verdachtsmomente auf Entführung von Minderjährigen und Widerstand im Raum. Voraussichtlich am Freitag soll der Haftprüfungstermin stattfinden.
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