Am heutigen Aschermittwoch wurde in der Lienzer Pfarrkirche St. Andrä Michael Hedwigs monumentales Fastentuch hochgezogen. Elf Meter lang und sieben Meter breit verdeckt es bis Karsamstag den Hochaltar. Das Werk wurde bereits 2010 im Auftrag der Dompfarre St. Jakob in Innsbruck geschaffen, in den vergangenen drei Jahren war es in der Michaelerkirche in Wien ausgestellt.
Fastentücher hatten im Alpenraum vor allem im 15. und 16. Jahrhundert Hochkonjunktur, wo sie die Passion, vom Einzug in Jerusalem bis zum Jüngsten Gericht, in einer Reihe von Einzelbildern erzählten und ihnen mitunter sogar, wie im berühmten Exemplar aus Virgen, die Schöpfungsgeschichte voranstellten.
Unter dem Titel „Transfiguration“ zeigt Hedwig in der Kunstwerkstatt Lienz u. a. Modifikationen zu den bestimmenden Themen seiner Version: Die Vision Ezechiels von der Auferweckung Israels und die Verklärung Christi auf Tabor. Der alttestamentarische Text: „Die Gebeine rückten zusammen, Bein an Bein. Und als ich hinsah, waren plötzlich Sehnen auf ihnen und Fleisch umgab sie und Haut überzog sie“, ist bereits im Eingangsbereich von St. Andrä in einem Fresko aus dem 18. Jahrhundert verbildlicht.
Ein Lokalaugenschein lässt die Unterschiede zwischen barocker Dynamik und Hedwigs statischer, lichtdurchfluteter Figurenmalerei deutlich werden. Vor allem aber die Ausstellung in der Kunstwerkstatt bietet ein differenziertes Spektrum malerischer und grafischer Überlegungen, die das monumentale Projekt vorbereiten, umkreisen und begleiten.
Michael Hedwig – Transfiguration
Vernissage: Freitag, 16. Feber um 19:00 Uhr
Ausstellung: 16. Februar bis 19. März, Montag bis Freitag: 10.00 – 12.00 u. 13.30 – 17.00 Uhr
Kunstwerkstatt Lienz, Mühlgasse 8a
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