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25 verschiedene Wölfe in Tirol nachgewiesen

Mehr Großraubtiere als 2022, in Osttirol stieg zudem die Zahl der Schafe. Die Nutztierverluste sinken.

In Tirol wurden im vergangenen Jahr mindestens 25 verschiedene Wolfsindividuen – um ein Drittel mehr als 2022 – aus drei Herkunftspopulationen genetisch nachgewiesen. Das zeigt die Bilanz über Großraubtiere in Tirol 2023. Hinweise auf eine Rudelbildung liegen jedoch nicht vor. Außerdem haben sich wahrscheinlich drei verschiedene Bären zumindest zeitweise in Tirol aufgehalten. Jener Bär, der sich etwa in Brandenberg (Bezirk Kufstein) aufgehalten hat, wurde in Salzburg von einem Zug erfasst und getötet. In vier Tiroler Bezirken gab es Nachweise von Goldschakalen.

Doch nicht nur die Zahl der Wolfsindividuen ist gestiegen, die Osttiroler Bauern halten mittlerweile auch mehr Schafe. Laut der Gemeindedatenbank gab es im Bezirk zuletzt 21.648 Schafe, das sind 4.096 Stück mehr als noch im Jahr 2016. 255 tote und 285 vermisste Weidetiere im Jahr 2023 ordnet das Land Tirol Großraubtieren zu.

Mindestens 25 verschiedene Wölfe wurden in Tirol 2023 genetisch nachgewiesen. Foto: APA

Drei Viertel aller im vergangenen Jahr entschädigten Weidetiere – darunter auch 15 Rinder und ein Pferd – gehen auf das Konto von Wölfen, 16 Prozent wurden von Bären getötet, für acht Prozent der gerissenen Nutztiere waren demnach Goldschakale verantwortlich. Die Nutztierverluste wurden durch das Land mit über 160.000 Euro entschädigt. Mit insgesamt 540 Tieren liegen die Nutztierverluste deutlich – konkret um 43 Prozent – unter jenen aus dem Jahr 2022.

Einen Grund für den erheblichen Rückgang an Nutztierrissen vermutet das Land im erhöhten Jagddruck. Eine abschließende Erklärung gibt es jedoch nicht. 19 Abschussverordnungen gegen Schad- und Risikowölfe hat das Land 2023 erlassen, vier davon wurden von der Jägerschaft erfüllt. „Zum Schutz der Almwirtschaft und im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung werden wir diesen Weg auch im heurigen Jahr konsequent fortsetzen“, beteuert LHStv Josef Geisler. Die Senkung des Schutzstatus des Wolfes sowie eine reguläre Bejagung „bleiben die Hauptforderung Tirols an Brüssel. Wir werden hier nicht lockerlassen.“

Auf Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird sich der Rat in einem ersten Schritt im Frühjahr mit der Senkung des Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention, einem internationalen Übereinkommen, befassen. Das Land Tirol hat im abgelaufenen Almsommer Herdenschutz-Pilotprojekte auf drei Schafalmen im Bezirk Landeck mit insgesamt 444.000 Euro unterstützt. Nutztierverluste durch Wölfe oder Bären gab es auf den betreffenden Almen keine.

Dabei habe sich gezeigt, dass mit der Veränderung der Bewirtschaftung der personelle und finanzielle Aufwand stark ansteige. Die Kosten für Behirtung, gelenkte Weideführung, Hunde und gesicherte Übernachtungsplätze zur Abwehr von Großraubtieren betrugen im vergangenen Almsommer auf den Pilotalmen durchschnittlich 133 Euro pro Schaf, 2022 waren es 114 Euro. Dem gegenüber stünden durchschnittliche Alpungskosten von fünf bis zehn Euro pro Schaf bei traditioneller Alpung mit freiem Weidegang sowie Verkaufserlöse von durchschnittlich 130 Euro für Lämmer und 550 Euro für Zuchttiere.

Seit 2020 fördert das Land Tirol die Anschaffung von Herdenschutzzäunen samt Zubehör mit 60 Prozent der Anschaffungskosten. Die wolfsabweisenden Elektrozäune kommen überwiegend auf den Heimweiden im Tal zum Einsatz. Im vergangenen Jahr wurden 143 Anträge zur Förderung von Herdenschutzzäunen gestellt, ein Viertel mehr als 2022.

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