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Hersteller bestimmter Produkte wie Kühlschränke, Staubsauger und Handys müssen diese künftig auf Wunsch reparieren. Themenbild: APA/dpa

Hersteller bestimmter Produkte wie Kühlschränke, Staubsauger und Handys müssen diese künftig auf Wunsch reparieren. Themenbild: APA/dpa

Recht auf Reparatur soll EU-weit kommen

Künftig werde es einfacher und günstiger, Produkte reparieren zu lassen, anstatt sie neu zu kaufen.

Auf EU-Ebene soll ein sogenanntes Recht auf Reparatur für Verbraucherinnen und Verbraucher eingeführt werden. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich in der Nacht zu Freitag darauf, dass Hersteller bestimmter Produkte wie Kühlschränke, Staubsauger und Handys diese künftig auf Wunsch reparieren müssen, wie die belgische Ratspräsidentschaft und der Verhandlungsführer des Europaparlaments, René Repasi (SPD), mitteilten.
Es werde erstmals einen Rechtsanspruch auf Reparatur bei sogenannter weißer Ware - darunter fallen vor allem Haushaltsgeräte - und typischen Alltagsprodukten wie Smartphones eingeführt, sagte Repasi.

Künftig werde es einfacher und günstiger, Produkte reparieren zu lassen, anstatt sie neu zu kaufen. „Wir können es uns nicht mehr leisten, in einer Wegwerfgesellschaft zu leben“, sagte Repasi. 35 Millionen Tonnen Müll produzierten die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr, weil Produkte nicht repariert und durch Neuware ersetzt würden.

„Wir können es uns nicht mehr leisten, in einer Wegwerfgesellschaft zu leben.“

René Repasi, Europaparlamentarier (SPD)

Die neuen Vorgaben gelten aber nicht für alle Produkte. So sind den Angaben zufolge manche Waren wie Kopfhörer und Möbel ausgenommen. Ein genauer Rechtstext wird in der Regel einige Wochen nach Einigung der Unterhändler veröffentlicht. Das Parlament und die EU-Staaten müssen dem Kompromiss noch zustimmen. In den meisten Fällen ist das reine Formsache.

Die Regeln sollen auch dem Umweltschutz dienen. Die Kommission argumentierte bei der Vorstellung des Vorhabens, weniger weggeworfene Produkte würden sowohl weniger Abfall als auch weniger Ressourcenverbrauch bei der Herstellung bedeuten. Somit entstünden auch weniger Treibhausgasemissionen. Auf Grundlage ihres Vorschlags schätzte die Kommission, dass im Verlauf von 15 Jahren 18,5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen sowie 1,8 Millionen Tonnen Ressourcen eingespart werden und 3 Millionen Tonnen Abfall weniger anfallen.

Die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses des EU-Parlaments, Anna Cavazzini, bezeichnete das Verhandlungsergebnis als Durchbruch für den Verbraucherschutz. „Reparatur wird einfacher und erschwinglicher, indem der Zugang zu Ersatzteilen zu einem angemessenen Preis und zu Reparaturanleitungen der Hersteller auch für kleine Repair-Shops um die Ecke und Tüftler:innen in ihren Garagen garantiert wird“, sagte die Grünen-Politikerin.

Grundlage der Einigung ist ein Vorschlag, den die EU-Kommission vor knapp einem Jahr vorgelegt hatte. Das EU-Parlament tritt nach eigenen Angaben bereits seit mehr als zehn Jahren für ein Recht auf Reparatur ein. Im April 2022 erhöhte das Parlament den Druck und stimmte mit großer Mehrheit dafür, dass Produkte so gestaltet werden, dass sie länger halten, sicher repariert werden können und ihre Teile leicht zugänglich und ausbaubar sind.

10 Postings

Elisabeth
vor 11 Monaten

Im April wird es das nächste Reperatur Cafe in der Mittelschule Egger Lienz geben. Organisiert vom Osttiroler Talentetauschkreis. Dort konnten schon viele technische Geräte, Kleider, Kleinmöbel u.a. wieder ein neues Leben bekommen.

 
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steuerzahler
vor 11 Monaten

Wenn ich nur an das Mobiltelefon-Stecker-Desaster denke, kommen mir Zweifel. Es gibt bis heute keine einheitlichen Ladegeräte und Stecker. Nicht mal diese einfache Sache wurde durchgesetzt.

 
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    Hannes Schwarzer
    vor 11 Monaten

    In EU verkaufte Handys, Tablets, Digitalkameras etc müssen per Ende 2024 einen -einheitlichen- USB C Anschluss aufweisen! (im Oktober 2022 im EU Parlament beschlossen) Der Bremser bis dahin war Apple.

     
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Obelisk
vor 11 Monaten

Dringend notwendig wäre z.B die Möglichkeit bei Handys den Akku zu tauschen, und zwar ohne 200€ dafür hinlegen zu müssen. Das würde hunderttausende Tonnen von Müll einsparen.

 
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    wolf_C
    vor 11 Monaten

    ... 'früher' hat es das - Akku tauschen - tatsächlich gegeben ...

     
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steuerzahler
vor 11 Monaten

Ich hatte schon mehrfach defekte elektronische Geräte, die durch absichtlich falsch dimensionierte Bauteile knapp nach der Garantiezeit defekt geworden sind. Ein Recht auf Reparatur kommt erst nach der geplanten Selbstzerstörung. Wobei eine Reparatur mangels Dokumentation und / oder fehlender Bauteilbeschriftung nur schwer möglich ist.

 
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    Obelisk
    vor 11 Monaten

    Klingt wie eine Verschwörungstheorie🤣

     
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      steuerzahler
      vor 11 Monaten

      Keine Theorie, sondern traurige Wahrheit. Ich habe mehrere Beispiele dafür.

       
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griasenk
vor 11 Monaten

Schön das man daran auch mal denkt, dass wir Unmengen an Müll produzieren mit diesen "Sollbruchstellen" welche die Industrie in die Geräte einbaut. Schade ist allerdings, dass Berufe wie Radio- Fernsehtechniker oder ähnliche schon kurz vor dem Aussterben sind durch dieses Verhalten der Hersteller. Hoffentlich werden diese Berufe wieder belebt. Aber nichts desto trotz haben wir noch einen langen Weg vor uns. Griasenk

 
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Claudia Moser
vor 11 Monaten

👍

 
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