Ein steiler Hang in einem lichten Wald mit viel Platz zwischen den Bäumen, dazu frischer Neuschnee – ein vermeintliches Paradies für Tourengeher:innen und Tiefschnee-Fans. Was dabei jedoch häufig übersehen wird: Unter der Schneedecke verstecken sich junge Pflanzen. Durch Stürme, starke Schneefälle aber auch den Borkenkäfer wurden große Flächen der Osttiroler Wälder in den vergangenen Jahren in Mitleidenschaft gezogen. Daher steht die Aufforstung des Schutzwaldes im Bezirk im Fokus.
Für Wintersportler:innen bedeutet dies, dass die Schonungsflächen weder betreten noch mit Skiern oder Snowboards befahren werden dürfen. Die kleinen Bäume sind noch keine drei Meter hoch und unter der Schneedecke verborgen, sie werden daher nicht als Hindernisse erkannt. Fährt man darüber schälen die scharfen Skikanten die dünne Rinde ab. Die offenen Wunden sind dann Eintrittsstellen für holzzerstörende Pilze (Rotfäule). Wiederholte Skikantenschäden führen sogar zum Absterben der jungen Bäume.
Pflöcke, die aus dem Schnee ragen und die einzelne Jungbäume markieren, geben die mehrfachen Schutzzonen in Osttirol zum Erkennen. „In ausgewählten Skitourenregionen erwarten die Tourengeherinnen und -geher am Ausgangspunkt Panoramatafeln mit umfassenden Informationen über mögliche Skitouren und Wald- sowie Wildschutzzonen, die nicht betreten werden sollen. Ergänzt werden diese durch gezielt eingesetzte Hinweisschilder im Gelände“, erklärt Klaus Pietersteiner von der Abteilung Waldschutz des Landes.
Zur naturverträglichen Form der Wintersportarten muss auch auf den Lebensraum schützenswerter Tierarten Rücksicht genommen werden. In Kals stehen beispielsweise neben der Regeneration des Objektschutzwaldes auch der Lebensraumschutz von Gams und Steinbock im Vordergrund. Am Zettersfeld wurde eine Schutzzone für Birk- und Auerhühner ausgewiesen und in diesem Bereich für Wintersportler:innen ein Betretungsverbot verhängt. Eine Übersicht der Schutzzonen in Osttirol findet sich auf der „Bergwelt Tirol - Miteinander erleben“ Website.
„Vor einer Tour kann man sich zudem online über die Schutzgüter und -zonen informieren.“
Klaus Pietersteiner von der Abteilung Waldschutz des Landes
Forstreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler appelliert, das Verbot ernst zu nehmen: „Auch wenn bei guter Schneelage viele Flächen zum Schifahren oder Snowboarden locken: Bei Touren oder Tiefschneeabfahrten durch den Wald sollten Wiederbewaldungsflächen unbedingt vermieden werden, um so die jungen Bäume zu schützen. Denn nach den Waldschäden der vergangenen Jahre müssen wir die Osttiroler Wälder rasch wieder aufforsten, um deren Schutzfunktion sicherzustellen. Das gelingt jedoch nur, wenn wir den jungen Bäumen ausreichend Zeit zum Wachsen geben.“
2 Postings
der Titel sollte eigentlich "müssen" und nicht sollten heissen 🧐
der artikel sollte eigentlich überflüssig sein da das unter den wintersportlern hoffentlich klar ist ;)
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