Österreichs größtes Citizen-Science-Projekt, die „Stunde der Wintervögel“, hat mit 27.821 Beteiligten einen Teilnahmerekord verbucht. Bei der 15. Ausgabe wurden auch deutlich mehr Vögel beobachtet als im Jahr zuvor, der Langzeittrend falle aber negativ aus, berichtete Birdlife am Montag: Im Siedlungsraum halten sich demnach immer weniger Vögel auf. Mit Abstand am häufigsten besuchte diesmal die Kohlmeise die winterlichen Gärten.
Im Jubiläumsjahr nahmen um 13,4 Prozent mehr Naturbegeisterte an der Aktion teil als im Vorjahr. 677.186 Vögel – plus 45 Prozent – wurden gesichtet. Seit der ersten Zählung 2010 haben nunmehr insgesamt 180.937 Teilnehmende 4.399.481 Wintervögel gemeldet, berichtete Birdlife-Geschäftsführer Gábor Wichmann. Die nächste „Stunde der Wintervögel“ findet von 4. bis 6. Jänner 2025 statt.
Die Kohlmeise war Österreichs häufigster Siedlungsvogel, sie wurde mit durchschnittlichen 5,3 Individuen pro Garten in 89,4 Prozent der Gärten gesichtet. Der Vorjahressieger Haussperling („Hausspatz“) und der Feldsperling („Feldspatz“) landeten auf den Plätzen zwei und drei. Seit Beginn der Zählungen sind diese drei Arten die häufigsten Vögel im winterlichen Siedlungsraum. Die Amsel flatterte auf Platz vier, sie war im Vergleich zum Jahr davor in allen Bundesländern um ein Viertel häufiger anzutreffen.
Im Schnitt besuchten an den Zähltagen (5. bis 7. Jänner 2024) rund 32 Vögel die heimischen Gärten. Das waren deutlich mehr als im Jahr zuvor, als sich mit 26 Vögeln pro Garten so wenige wie noch nie im Siedlungsraum aufhielten. Der Langzeittrend (2010 bis 2024) zeigt laut Birdlife jedoch eine kontinuierliche Abnahme: Waren in den ersten sechs Jahren noch mehr als 40 Vögel pro Garten zu beobachten, ging es ab 2016 nahezu stetig bergab.
Einfluss darauf haben die Witterung und das Nahrungsangebot etwa durch Waldbäume sowie Lebensraumverschlechterungen für Vögel in den Siedlungen durch zunehmend naturfern gestaltete Gärten, den Verlust alter Baumbestände und Bodenversiegelung.
Zu den wenigen Vogelarten, die im Lauf der Jahre einen leicht positiven Trend aufweisen, zählt der Stieglitz. Er überwintert mittlerweile verbreitet auch in heimischen Siedlungsräumen und kommt dann gerne zu Futterstellen.
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