Jahrhundertelang war der Talggen - oder Tålgg'n wie ihn die Irschner-Produzentin Marion Hassler nennt - in Oberkärnten fixer Bestandteil der bäuerlichen Küche. Es handelt sich dabei um gedämpftes und anschließend gedarrtes Getreide das zu den alten Landsorten zählt. Anders als moderne Getreidesorten ist Talggen reicher an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzeninhaltsstoffen.
Das urtümliche Vollkorn ist vielseitig in der Küche einsetzbar und zeichnet sich durch einen malzigen Röstgeschmack aus. Für das Jännerrezept der dritten „Jetzt werd's guat“ Staffel kocht Marion Hassler, die das Getreide selbst zubereitet und verkauft, eine Gemüsesuppe mit Tålgg’n-Knödeln.
Zutaten für 2 Personen:
- 30 g Butter
- 60 g Tålgg’n
- 1 EL Sauerrahm
- 1 Ei
- Salz und Muskatnuss
- 1 L Gemüsebrühe oder Fleischbrühe
Wer den Tålgg’n nicht probieren möchte, kann die Knödel mit Semmelbröseln zubereiten.
So werd's guat:
Die Butter erwärmen
Dann den Tålgg’n unterrühren und nach Belieben würzen
Die Masse etwas abkühlen lassen
Dann den Sauerrahm und das Ei zugeben und gut verrühren
Nebenbei die Suppe kochen lassen
Aus der Tålgg’n-Masse kleine Knödel formen
Diese in die Suppe geben
Leicht köcheln lassen bis die Knödel an die Oberfläche aufgestiegen sind
Zu kaufen gibt es Marions Tålgg’n im Kräuterhaus Pfarrstadel in Irschen. Aber wie wird er hergestellt? Als Erstes kommen Dinkel, Waldstaude (Ur-Roggen), Purpurweizen, Hafer und Gerste zu gleichen Teilen in kaltes Wasser. Zusammen mit effektiven Mikroorganismen werden die Getreide für zwölf Stunden angesetzt. Danach wird die Masse abgeseiht und auf mehrere Bleche verteilt. Daraufhin kommen die Bleche in den Holzbackofen zum Darren. Abschließend mahlt Marion das Getreide und erhält den Tålgg’n.
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