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„Steigt die Wahlbeteiligung nicht, wird es problematisch.“

Vor der AK-Wahl in Tirol ruft Kammer­präsident Erwin Zangerl zum Wählen auf. Drei Osttiroler auf seiner Liste.

Mit drei Kandidaten aus dem Bezirk Lienz geht der amtierende Präsident der Tiroler Arbeiterkammer, Erwin Zangerl, in die anstehende Wahl. Mit Christian Eder, Bauleiter bei Habau, auf Listenplatz 19 und TIWAG-Mitarbeiter Florian Stocker auf Platz 40 stellt Zangerl zwei Osttiroler in wählbarer Position auf.

Bisher hält die Liste „hab-fcg“ 45 der 70 Mandate, die in der Vollversammlung der Tiroler AK zu besetzen sind. Erwin Bachmann nimmt sich nach zwei Perioden als Kammerrat zurück, bleibt aber auf Zangerls Liste (Platz 78). Er und Eder flankierten den langjährigen Kammerchef bei dessen Wahlkampfauftakt im Zuge eines Pressegesprächs in Lienz.

Erwin Bachmann (links) scheidet aus dem Kammerrat aus, Christian Eder (rechts) erbt wohl seinen Sitz. AK-Prädisent Erwin Zangerl (Mitte) will auf dem Chefsessel bleiben. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

„Energie, Wohnen und Lebenserhaltungskosten“, das seien die zentralen Zukunftsthemen, hielt der Kammerpräsident fest. Seit drei Perioden und somit 15 Jahren steht Zangerl bereits an der Spitze der Tiroler AK. In den letzten Jahren habe man in der Kammer alle Hände voll zu tun gehabt. Pandemie, Inflation und Teuerung hätten der Arbeiterschaft zugesetzt.

„In Summe hat die AK in Tirol während der letzten fünf Jahre 1,56 Millionen Beratungen durchgeführt und für die Mitglieder fast 250 Millionen Euro, die ihnen zustehen, erkämpft“, so Zangerl. Die Bezirkskammer in Lienz hat im Jahr 2023 insgesamt rund 15.000 Beratungen verzeichnet. Die Vertretungserfolge bei arbeitsrechtlichen Interventionen haben in Summe 806.900 Euro eingebracht. Üppig fielen die Erfolge mit 1,5 Millionen Euro auch beim Rechtsschutz in Sozialrechtsfragen aus. Bei den Arbeitnehmerveranlagungen wurden Gutschriften von rund 570.000 Euro erzielt. „In Summe lagen die Erfolge der Bezirkskammer in Osttirol im vergangenen Jahr bei drei Millionen Euro“, so Zangerl.

„Die TIWAG betrachtet sich nicht mehr als Produzent, sondern als Stromhändler.“

Erwin Zangerl, AK-Präsident Tirol

Nun gelte es, die Teuerung zu brechen: „Das wird schwer genug. In Tirol hat sich die Preisgestaltung an gut zahlende Urlaubsgäste angepasst.“ Seit knapp einem Jahr liegt die Arbeiterkammer zudem im Dauerclinch mit der TIWAG. Vor allem die mangelnde Transparenz bei der Preisgestaltung des Landesenergierversorgers ist Zangerl ein Dorn im Auge: „Die TIWAG betrachtet sich nicht mehr als Produzent, sondern als Stromhändler. Sie müssen ihre Kosten offenlegen.“

Erwin Zangerl nennt Energie, Wohnen und Lebenshaltungskosten als zentrale Themen für die nächsten Jahre.

Deshalb fordert die AK, die Statuten des Energieunternehmens zu ändern und mit regionalen Anbietern an einer Tiroler Stromlösung zu feilen. Die TIWAG-Causa ist in der kommenden Woche Schwerpunkt eines Sonder-Landtages in Innsbruck. Beim Thema Wohnen will Zangerl „wieder mehr in Richtung leistbares Eigentum“ drängen. Den Bildungs- und Jugendbereich sieht der AK-Präsident als „große Zukunftsthemen. Die jungen Leute sind der Grundstock, auf dem wir aufbauen.“

Ein leidiges Thema vor jeder Kammerwahl ist die Wahlbeteiligung. Diese lag beim letzten Urnengang bei 33 Prozent. „Ein Fünfziger“ wäre für Zangerl „der Hammer“. Die AK sei keine Selbstverständlichkeit. „Nur eine starke Kammer kann die Interessen der Mitglieder kraftvoll vertreten“, so Zangerl und Eder unisono.

Tirolweit sind insgesamt 260.000 Arbeitnehmer:innen wahlberechtigt, im Bezirk Lienz sind es rund 14.000. Der Startschuss fällt am 14. Jänner mit dem Beginn der Briefwahl, von der in Osttirol knapp 9.000 Mitglieder betroffen sind. Die dafür nötigen Stimmzettel werden ab nächster Woche zugestellt. Weitere 5.000 Arbeiter:innen haben im Bezirk Lienz von 29. Jänner bis 8. Feber die Möglichkeit, ihre Stimme im jeweiligen Betrieb abzugeben. Insgesamt treten bei der diesjährigen AK-Wahl sieben Listen an.

2 Postings

Osti
vor 11 Monaten

Zum Strompreis möcht ich nur eines sagen. Das die TIWAG alle alten Verträge kündigen wollte hat einen Grund, das der Strompreis in Zukunft an der Strombörse gehandelt wird. Und die Preisunterschiede werden an den Endkunden weitergegeben.

Wieso soll man den Wählern € 50,- bezahlen das Sie zur Urne gehen, ein Mitgliedsbeitrag von € 20,- pro Jahr der auch steuerlich abschreibbar ist wäre sinnvoller.

Um die Teuerung zu brechen braucht es finanzierbare Immobilien. Monmentan eine Immobilie zu erwerben ist kein guter Zeitpunkt wir liegen bei 5% Zinsen. Mein Vorschlag wäre die Immobilie zu L...en.

 
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lia
vor 11 Monaten

ich möchte kein arbeitnehmervertreter sein. kein dank.

 
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