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Arbeitsmarkt: Osttirol weiterhin mustergültig

Österreichweit größter Rückgang bei Arbeitslosen. Tirol mit generell guten Beschäftigungsdaten.

Im Bezirk Lienz waren im Dezember 2023 laut AMS Tirol nur 930 Menschen als arbeitslos vorgemerkt. Erstmals seit Jahrzehnten sank damit die Zahl der im Winter Arbeitslosen unter die Tausendermarke. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in diesem Monat betrug gegenüber dem Vorjahr – das auch schon recht gute Werte hatte – nochmals -16 Prozent. In keinem anderen österreichischen Bezirk ging die Arbeitslosigkeit stärker zurück. 



Erstaunlich ist auch ein Blick auf die absoluten Zahlen, die allerdings erst für November 2023 zur Verfügung stehen. Hier reiht sich Osttirol mit 6,0 Prozent November-Arbeitslosigkeit auf Platz 4 von acht Tiroler Arbeitsmarktbezirken ein. Die niedrigste Arbeitslosigkeit verzeichnen die Bezirke Innsbruck Stadt und Land mit 4,2 Prozent, sie sind in dieser Statistik zusammengefasst. Schlusslicht im November war der Bezirk Landeck, der als einziger eine zweistellige Arbeitslosigkeit (10,1 Prozent) meldete. 

Man darf gespannt sein, wie sich die Monate Dezember bis Februar entwickeln und muss die Winterarbeitslosigkeit generell auch deshalb etwas relativieren, weil die Zahl der Arbeitslosen mit Jobzusage in diesen Monaten besonders hoch ist, da die Baubranche traditionell einen Teil der Belegschaft „zum Stempeln“ schickt. Auch das sieht man in der Statistik. Von 15.814 im Dezember in ganz Tirol gemeldeten Arbeitslosen entfallen 4.533 auf das Bauwesen. 

Im Vergleich zum Vorjahr ist die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen in Tirol um -0,4 Prozent gesunken. Mit Ausnahme von Kärnten (ebenfalls -0,4 Prozent) ist die Arbeitslosigkeit in allen anderen Bundesländern gestiegen, österreichweit um 2,9 Prozent. 

Die Arbeitslosigkeit in Tirol war 2023 mit 14.664 arbeitslosen Personen im Jahresdurchschnitt auf dem geringsten Stand seit dem Jahr 2001. Die Anzahl der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen (8.025) ist im langjährigen Vergleich weiterhin auf einem hohen Niveau. Dennoch ist die unselbständige Beschäftigung (über 356.000 Beschäftigungsverhältnisse) auf ein Rekordhoch geklettert. 

Nie zuvor waren in Tirol so viele Menschen unselbständig beschäftigt wie im Jahr 2023. Die Arbeitslosenquote betrug wie im Vorjahr 4,0 Prozent. Sie war zuletzt im Jahr 1984 (3,8 Prozent) niedriger. Der Bezirk Osttirol liegt auch beim Durchschnittswert exzellent und registrierte in manchen Monaten – zum Beispiel im Juli 2023 – sogar klar unter drei Prozent Arbeitslose, was Vollbeschäftigung bedeutet. 

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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2 Postings

Gregor Samsa
vor 12 Monaten

Was wie eine Jubelmeldung klingt, wird sich wahrscheinlich bald schon ins Negative kehren. Denn der Hauptgrund dieser "guten" Werte wird im Artikel leider nicht erwähnt: Unser Bezirk überaltert zusehends und im Vergleich zu anderen Bezirken überdurchschnittlich - die Pensionierungen werden in Zukunft noch stärker zunehmen, während die frei werdenden Arbeitsstellen nicht mehr durch die immer schwächer werdenden jungen Generationen besetzt werden können. In Zukunft wird es nur zwei Wege für den Bezirk geben: Stellen und Betriebe abbauen oder qualifizierte Arbeitskräfte - zum Beispiel aus den Städten - anwerben und servicieren. Der Bezirk und gerade der Talboden bieten viel Lebensqualität, die müsste man nur adäquat nach außen vermarkten.

 
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Senf
vor 12 Monaten

achtung, es wird gleich heissen: arbeitsplätze auf kosten einer intensiven flächenversiegelung im bezirk lienz. was ja im grunde auch stimmt, weil die planer den bauherrn* immer noch nur eingeschossige gebäude vorschwafeln.

 
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