Es ist Weihnachten. Die Firmenfeiern, Advent- und Schulaufführungen sind vorbei, die studierenden Kinder rechtzeitig aus Innsbruck, Graz, Wien oder noch weiter entfernten Universitätsstädten in der Heimat eingetroffen, ebenso wie das Tauwetter und die letzten Pakete der Onlinehändler. Der Baum ist geschmückt, darunter liegen mehr Geschenke als ursprünglich geplant, verpackt in plastikfreiem Ökopapier, das wir nach dem Auspacken sorgfältig falten. Es soll recycelt werden.
Jetzt muss nur noch die Stimmung kommen und bleiben, das Weihnachtsgefühl, das schwer zu definieren und deshalb umso gefragter ist, man hofft auf den erhabenen, vielleicht auch ein wenig sentimentalen Moment, für den das ganze Jahr über keine Zeit und kein Gedanke übrig blieben. Jetzt soll er kommen, dieser magische Augenblick. Für die religiösen Menschen ist es der Heiland, für alle anderen zumindest eine Art von friedlicher Verschnaufpause, von wenigstens kurzfristiger Hoffnung auf eine Rettung der krisengeschüttelten Welt.
Was auch immer wir glauben und hoffen, zu Weihnachten suchen wir nach den guten Nachrichten, nach den Erzählungen mit Happy End, nach Sinn und Tiefe, wohl auch nach Liebe, in welcher Form auch immer. Für kritische Journalisten ist das eine besonders schwierige Übung, verbunden mit einem Vorsatz: Was schief läuft, kritisiert und berichtet werden soll und muss, darf nie den Blick auf das verstellen, was schön, beglückend und gut gelaufen ist. Üben wir uns in Beachtung des Guten und – noch viel wichtiger – richten wir den Blick nach vorn auf eine Zukunft, deren Gestaltung in unser aller Hände liegt.
Heuer sind Kinder die Hauptdarsteller in unserem Weihnachtsvideo. Das liegt nahe, geht es doch zu Weihnachten um ein Kind. Man muss kein Christ sein um den Gedanke, dass uns nur die Kinder retten können, schlüssig und schön zu finden. Aber genau wie in der Weihnachtserzählung müssen wir zuvor dafür sorgen, dass diese Kinder vor Bedrohungen aller Art geschützt werden. Dass es warm ist und kuschelig in ihrem Zuhause, dass Lieder und wunderbare Märchen erklingen, Süßes auf der Zunge zergeht und die kindliche Freude auf das Leben selbst uns alle ansteckt.
Wir alle sollten und müssen begreifen, dass nichts, aber auch gar nichts wichtiger sein kann als die gemeinsame Fürsorge für diese kleinen Helden der Zukunft, egal in welcher Ecke unseres Planeten sie leben. Wenn wir den Kindern eine Welt übergeben, in der sie sich gesund und in Frieden entfalten können, werden wir selbst Ruhe, Glück und Frieden finden. Dieses Ziel ist längst zur Herkulesaufgabe geworden, aber es nicht anzustreben, wäre das Ende jeder Menschlichkeit.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, wünsche ich euch, liebe Leserinnen und Leser ein Fest mit frohem Blick auf unsere Kinder. Lasst euch anstecken von der unbeschwerten Sicht der Jüngsten auf eine Welt, die noch lange ihr Zuhause sein wird.
Und dann schaltet die Smartphones kurz aus, denn sogar wir werden eine Nachrichtenpause einlegen. Am Heiligen Abend ist auch für uns Berichterstatter echter Kerzenschein statt Bildschirmleuchten angesagt. Die Finger versuchen nicht dem Touchscreen sondern der Gitarre ein paar feine Töne zu entlocken und ein weihnachtlicher Blick auf die Welt lässt uns lächeln: Das Gute kann immer noch gewinnen.
Frohe Weihnachten wünschen
Gerhard Pirkner und das Team von Dolomitenstadt
2 Postings
Danke für diesen so positiv formulierten Leitartikel!
Dem Dolo-Team und allen Anderen hier ein frohes Fest, gemütlichen Abend zu Zweit, Dritt oder was auch immer! Uns a paar Geschenke wären auch noch fein, lach...
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