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Weitere Unterlagen für Skischaukel Sillian nötig?

Dies zeichne sich laut den Betreibern im UVP-Verfahren ab. Grüne fordern einen Ausbaustopp für Skigebiete.

In die Debatte um die geplante Skischaukel Sillian-Sexten kommt Bewegung. Just nachdem sich SPÖ-Landesrat Georg Dornauer für den Zusammenschluss aussprach, meldet sich nun die Schultz-Gruppe, die das umstrittene Projekt gemeinsam mit der Drei Zinnen AG forciert, in einer Presseaussendung zu Wort.

„Selbstverständlich sind wir offen für weitere Optimierungen und Nachbesserungen und wollen hier mit der Behörde sehr eng und transparent zusammenarbeiten“, so die Betreibergesellschaft. Ende März wurde das überarbeitete Projekt eingereicht. Nach umfangreichen Vorprüfungen seitens der Behörde zeichne sich laut Schultz zum Jahresende ab, dass weitere Unterlagen benötigt werden.

„Uns liegt diesbezüglich noch kein offizielles Schriftstück vor. Selbstverständlich werden wir jedoch dem Auftrag der Behörde nachkommen“, heißt es von den Projektwerbern. Gleichzeitig wird in diesem Zuge um eine Fristverlängerung bis 30. September angesucht, „um die eingeforderten Unterlagen durch unsere Gutachter möglichst vollständig liefern zu können.“

Nach Feststellung der Vollständigkeit kann das Verfahren starten, mit einer Entscheidung wird frühestens 2024 gerechnet. Die Betreiber betonen einmal mehr, „ein regionales Vorzeigeprojekt“ für die Region entwickeln zu wollen. Der Anschluss auf Südtiroler Seite ist unterdessen bereits behördlich genehmigt – vorbehaltlich der positiven Genehmigung durch das Amt der Tiroler Landesregierung.

Die Betreibergesellschaft hält weiter an der geplanten Skischaukel Sillian-Sexten fest. So würde die Talstation auf Osttiroler Seite aussehen. Visualisierung: Hochgruben Gmbh.

Als Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in die Natur sollen insgesamt 40 Hektar Waldfläche wiederaufgeforstet und über 170.000 Jungbäume gepflanzt werden. Von der Anbindung an den Pustertal-Bahnexpress versprechen sich die Betreiber eine „komplett CO2-freie An- und Abreise.“ Die Gesamtkosten sind derzeit mit rund 40 Millionen Euro budgetiert, die reine Bauzeit würde zwei Sommer beanspruchen.

Gegen Erschließungen „im großen Stil“, wie sie auch in Sillian-Sexten geplant sind, sprechen sich die Tiroler Grünen aus. „Wir erleben eine Biodiversitätskrise, die erst in ihren ersten Vorboten zu spüren ist. Die Artenvielfalt wird dramatisch abnehmen, wenn wir nicht endlich aufhören, immer weitere Flächen in den Alpen einer Intensivnutzung zuzuführen“, betonte Grünen-Klubobmann Gebi Mair.

Für die anstehende Überarbeitung des Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramms fordern die Grünen klare Ausbaugrenzen. Auch die Verbindung Sillian-Sexten finde in „ökologisch extrem sensiblen Gebieten“ statt, von den großflächigen Rodungen seien seltene Vogelarten betroffen. „Hier braucht es ein klares 'Halt' durch die Politik“, so Mair.

Die Grünen unterstützen die Umweltinitiativen und NGOs in ihren Bemühungen um einen Ausbaustopp und haben das Ende von Neuerschließungen im Tiroler Landtag beantragt. Mair: „Ein Schutz von Gebieten ohne Erschließungsdruck und dafür Ausbau von Skigebieten wie am Pitztaler Gletscher, Kaunertaler Gletscher oder Sillian-Sexten als Kuhhandel ist nicht akzeptabel.“

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6 Postings

A oschtirolerin
vor 12 Monaten

Sillian bräuchte eine Umfahrung mehr als a Skischaukel..... und außerdem is die Gastronomie komplet tote Hose..... Wundere mich oft was der Grund dafür ist?

 
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Eu Fän
vor einem Jahr

Ich bin zwiespalten bei der Schischaukel Silian Sexten muss ich sagen. Auf der einem Seite ist es ein tolles Projekt, auf der anderen Seite ist das Projekt noch Zeitgemäß wegen den Klimawandel. Ich glaube das Projekt braucht Osttirol. Ich bin kein Fän von Heinz Schulz das möchte ich sagen. Aber für den Tourismus wäre es wichtig, Aber ob wir immer Schnee haben weiß ich nicht. Da müssen die Köpfe rauschen was richtig ist oder nicht Ich weiß nicht wie die Schischaukel geplant ist?

 
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Chronos
vor einem Jahr

Selbstverständlich(!) – immer wieder dieses Wort von Seiten der Schultzgruppe. Übliches, dummes Politikergeschwafel! "Selbstverständlich sind wir offen (…) wollen hier mit der Behörde sehr eng und transparent zusammenarbeiten." "Selbstverständlich werden wir dem Auftrag der Behörde nachkommen."

Gleichzeitig sucht Schultz um 9 Monate Fristverlängerung an. Hat Schultz nicht bereits viel Zeit gehabt (Jahre!), seine Unterlagen VOLLSTÄNDIG der Behörde vorzulegen? Soviel zu "offen, sehr eng und transparent mit der Behörde zusammenarbeiten". Selbstverständlich nur "schöngeredetes Gelaber" von Schultz.

Das Geschwafel "ein regionales Vorzeigeprojekt" oder "Bepflanzung von Jungbäumen", "CO2-freie An- u. Abreise" wird dann als Schlagwort eingeflochten, um die Bevölkerung zu überzeugen – ach, was tut der Schultz nicht alles für Klima- u. Naturschutz! Die bis vor Kurzem immer gültige Devise "neue Arbeitsplätze schaffen" glaubt im Tourismus sowieso nur mehr ein kleiner Kreis von wohlgesinnten Politikern, weil sie ansonsten keine Argumente haben. Schultz bedient sich Großteils in seinen Tourismusbetrieben nur von billigen ausländischen Arbeitskräften.

Genaugenommen rechnet sich für Schultz dieses und alle anderen Tourismus-Projekte nur mit vielen Millionen Euro Fördergeldern, die er immer wieder erfolgreich von der ÖVP zugesprochen bekommt. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Wir alle finanzieren den Naturfrevel von Schultz mit unseren Steuergeldern mit! Bin sehr gespannt auf den COFAG-U-Ausschuss. Ob es da nicht zu Überförderungen an die "alles ÖVP-Familie", sprich Schultz-Gruppe gekommen ist. Ohne Millionenförderungen aus Steuergeldern der Tiroler wäre für Schultz das Projekt Skischaukel Sillian-Sexten sofort vom Tisch, Schluss und finito!

 
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    ruhigblut
    vor einem Jahr

    Danke 👍

     
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iseline
vor einem Jahr

Die Aufforstung geschädigten Waldes wird in der Regel von den Betroffenen, den Gemeinden, mit Unterstützung des Landes, das heißt der Allgemeinheit, bewerkstelligt. Schließlich liegt es in unser aller Interesse, dass wieder ein Schutzwald aufwachsen kann. Die Neubepflanzung kann deshalb nicht von einem Privatunternehmen wie der Schultz-Gruppe abhängig gemacht werden. Genau das aber wird uns vorgegaukelt, damit wir darüber hinweg sehen, dass gesunder Wald für ein privates Projekt geopfert wird, das Natur zerstört und in eine schneearme Zukunft mit hohem Energieverbrauch gebaut werden soll.

 
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    Senf
    vor einem Jahr

    Jetzt bin ich irritiert. Wenn in der UVP, im NSG und FG (Rodung -Ersatzflächen) bestimmte Ausgleichsmassnahmen vorgeschrieben werden, dann ist das vom Verursacher auch zu tun. Das gilt in Namlos gleichermassen, wie in Prägraten oder Sillian. Ich finds gut. OK?

     
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