Die in Tirol gesetzlich verordnete Zwangsabgabe sämtlicher Unternehmen zugunsten der Tourismuswirtschaft ist nicht nur den Neos schon lange ein Dorn im Auge. Bislang plädierten die Pinken für eine ersatzlose Streichung, „um die Wirtschaft dauerhaft zu entlasten und von Bürokratie zu befreien“, so Klubchef Dominik Oberhofer. „Wir sind aber immer konstruktiv und sehen, dass es für unser Ansinnen keine Mehrheit im Landtag gibt. Wir haben viel Expertise, die stellen wir zu Verfügung und sind kompromissbereit, strecken deshalb die Hände für eine Zusammenarbeit in Richtung Landesregierung aus.“
Oberhofer ist der Meinung, dass eine Gesamtreform der Tourismusabgabe dringend von Nöten ist: „Nicht nur, dass die Einhebung unfair ist. Die Abgabe muss sich nach Gewinn und Nutzen aus dem Tourismus orientieren und nicht pauschal den gesamten Umsatz eines Unternehmens besteuern. Derzeit stiftet die Abgabe aber genau dort die höchsten Einnahmen, wo es gar keinen Tourismus gibt. In Wörgl, Jenbach oder Telfs kommt fast keine Ortstaxe rein, aber die Abgabe erzielt ein Vielfaches von den Einnahmen von z.B. Kitzbühel oder St. Anton. Das kann ja unmöglich im Sinne des Erfinders oder gar der Tourismuswirtschaft sein!“
Was Oberhofer anspricht, trifft auch auf Osttirol zu, wo die höchsten Pflichtbeiträge aus dem Großraum Lienz eingezahlt werden, der bei den Nächtigungen hinter den Tälern liegt. Die NEOS wünschen sich nicht aber nur eine Reform der Tourismusabgabe, sondern gleichzeitig auch eine der sogenannten Ortstaxe oder Aufenthaltsabgabe. Sie ist die zweite Säule, aus der sich Tourismusverbände in Tirol finanzieren. Im Gegensatz zu Wien, wo diese Abgabe je Kategorie unterschiedlich berechnet wird, gibt es in Tirol nur einen Einheitssatz, der aber je Tourismusverband sehr unterschiedlich hoch festgelegt wird.
Bis zu 5,00 Euro pro Nächtigung und Gast wird in Teilen Nordtirols mittlerweile verrechnet. „Das ist doch total unfair, dass ein Gast eines fünf Sterne Hotels, der pro Nacht mehrere Hundert Euro bezahlt, die gleiche Abgabe leistet wie ein allein reisender Jugendlicher mit Sportgruppe in einer Frühstückspension. Da braucht es dringend eine Anpassung ans Wiener System, welches funktioniert und wesentlich gerechter ist“, fordert Oberhofer. Sein Ziel ist eine Abgabenreform im Tourismus. „Wir sind konstruktiv, springen über unseren Schatten und bieten uns der Landesregierung als Reformmotor an. Ich bin optimistisch, dass wir gemeinsam etwas zusammenbringen. Wenn Landesrat Mario Gerber aber nur auf die eigenen Beamten hört, dann wird die Reform tatsächlich nur marginal und absolut nicht zukunftsfähig“, so Oberhofer.
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Es gibt nur einen Weg! Für Unternehmen die nicht direkt mit der Tourismus zu tun haben: ABSCHAFFEN!
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