Aus fraktionsübergreifender Einigkeit wird eine Einheitsliste. Franz Theurl, Obmann des Osttiroler Tourismusverbandes, steigt bei der kommenden Wahl des Aufsichtsrates ohne Gegner in den Ring. Nach den Fehden rund um die vergangenen Verbandswahlen eine ungewohnte Situation. „Es ist ein großer Vertrauensvorschuss, dem ich gerecht werden will“, betont Theurl. Er will die „konstruktive und harmonische Zusammenarbeit“ fortsetzen.
Bis Montag Mitternacht hätten potenzielle Kontrahenten eine Liste bei der Tourismusabteilung des Landes einbringen können. „Das ist nicht geschehen“, so Theurl. Damit steht am 19. Dezember einzig die Einheitsliste des Tourismus-Urgesteins zur Wahl. Zumindest die Listenmitglieder wissen also bereits im Vorfeld, wer künftig im Aufsichtsrat des TVBO sitzt.
„Wir vereinen die Keyplayer aus allen Ecken des Bezirks.“
Franz Theurl
Die Öffentlichkeit lässt Theurl noch im Dunkeln, bis zum Wahlabend will er keine Namen nennen: „Wir vereinen die Keyplayer aus allen Ecken des Bezirks auf unserer Liste. Sie ist stark wirtschaftsorientiert.“ Neben jungen Gesichtern werden erstmals zwei Frauen in den Aufsichtsrat rücken. Dem Vernehmen nach ist in der Stimmgruppe 1 Dolomitenbanker Hans Jörg Mattersberger als Spitzenkandidat gesetzt.
Auch Heinz oder Maximilian Schultz sollen auf der Liste stehen, der Matreier Ex-Bürgermeister Andreas Köll ist seinen Sitz im Aufsichtsrat los. Der bisherige Vorstand Martin Gratz hat sich bereits im Vorfeld aus dem Rennen genommen. Theurl selbst kandidiert in der Stimmgruppe III. Die Listenerstellung sei „eine konzertierte Aktion“ gewesen. Die 33 Bürgermeister:innen des Bezirks haben bereits nach der Gemeinderatswahl 2022 Franz Schneider (Sillian) und Ingo Hafele (St. Jakob i.D.) in den TVBO-Aufsichtsrat entsandt.
Während in Nordtirol beispielsweise der TVB St. Anton am Arlberg die Nächtigungsabgabe auf fünf Euro erhöht, will der TVBO laut Theurl auch nach der Wahl die Kurtaxe nicht anheben. Pro Gast und Nacht fallen in Osttirol zwei Euro an. Eine Erhöhung auf fünf Euro würde zusätzlich sechs Millionen Euro in die Kassen des Tourismusverbandes spülen.
„Das ist aber nicht unser Ziel, wir wollen den Vermieter:innen entsprechende Rahmenbedingungen schaffen“, so Theurl. Auch eine Erhöhung der Pflichtbeiträge für Unternehmen sei nicht geplant. Den jungen Touristikern im Aufsichtsrat will Theurl sein Know-how aus mittlerweile 15 Jahren TVBO-Obmannschaft weitergeben.
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