Es ist ein Dauerthema im Bezirk Lienz: Wie die Zugvögel schwärmen Jahr für Jahr junge Menschen aus, um in Wien, Innsbruck, Graz, Salzburg und anderen Ballungszentren Studien zu beginnen und an Karrieren zu basteln, für die man die Osttiroler Heimat zumindest zeitweise verlassen muss.
Institutionen wie die „Vordenker für Osttirol“, die Wirtschaftskammer oder auch die Innos mühen sich seit Jahren mit diversen Studien und Veranstaltungen, diese jungen Leute „zruck hoam“ zu bringen, nicht selten ohne sich die Frage zu stellen, ob die frisch gebackenen Auswanderer überhaupt so etwas wie Heimweh verspüren?
Dolomitenstadt.at hat genau dieses Thema schon vor vielen Jahren aufgegriffen und eine breit angelegte Interviewserie mit dem Titel „Heimweh“ publiziert. Die Künstlerin und Illustratorin Linda Steiner griff damals zum Zeichenstift und hielt mehr als hundert junge Gesichter in Porträtskizzen fest.
Linda und das Redaktionsteam von Dolomitenstadt befragten die jungen Menschen nach ihren Plänen und Wünschen, Hoffnungen und Träumen – auch nach der Wahrscheinlichkeit, „irgendwann“ wieder in die alte Heimat zurückzukehren. So entstand zwischen 2014 und 2016 eine Porträtsammlung junger Talente mit Osttiroler Wurzeln und zugleich ein differenziertes Stimmungsbild zum Thema Karriereplanung.
Neun Jahre nach dem ersten und sieben Jahre nach dem letzten Interview der Heimweh-Serie rollen wir das Feld der Interviewten nun noch einmal auf und starten „Heimweh 2.0“. Die zweite Heimweh-Staffel bringt die bekannten Gesichter zurück, Jahre nach dem Sprung ins kalte Wasser.
Die „Lehrjahre“ sind für die meisten dieser jungen Menschen mittlerweile vorbei, die ersten Karriereschritte sind gemacht und manch wichtige Weiche für die Zukunft ist bereits gestellt. Sind die Ziele und Träume von damals noch aktuell? Haben sich überraschende Wendungen ergeben? Wie schaut die weitere Lebensplanung aus der Perspektive junger, großteils akademisch gebildeter Menschen am Start des Berufslebens aus? Und natürlich wird auch diesmal gefragt: Bleibt die alte Heimat eine Option für den künftigen Lebensmittelpunkt?
Liebe Leserinnen und Leser, schon die erste Heimweh-Staffel war ein bislang einzigartiges Stimmungsbild. Mit der Fortsetzung wird unsere Reihe von der Momentaufnahme zu einer journalistischen Langzeit-Beobachtung mit soziologischem Hintergrund. Wir hoffen, dass die meisten der damals Befragten auch für eine zweite Interviewrunde zur Verfügung stehen und laden alle ehemaligen Heimweh-Interviewpartner:innen herzlich ein, sich bei uns zu melden.
Das erste Heimweh 2.0-Porträt lesen Sie morgen. Es führt uns nach Holland!
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