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Osttiroler Gemeinden greifen nach den Sternen

Im Bezirk Lienz wurden insgesamt zehn Gemeinden für nachhaltige Mobilität ausgezeichnet.

Sichere Radverbindungen, eine vorausschauende Raum- und Siedlungsentwicklung oder gut ausgestattete Haltestellen sind Beispiele zur Förderung der Mobilitätswende. Wie diese in den Tiroler Gemeinden vorangeht, wird im Rahmen des Landesprogramms „Tiroler Mobilitätssterne“ ersichtlich. Kommunen können einen Mobilitätscheck durchführen lassen und erhalten durch eine standardisierte Erhebung einen Überblick über ihr Mobilitätsprofil. Daraus lassen sich Stärken sowie Potenziale ableiten. 

Unter den insgesamt 68 teilnehmenden Gemeinden der letzten beiden Jahre befinden sich auch zehn Kommunen aus dem Bezirk Lienz – darunter zwei, die zum ersten Mal nach den Mobilitätssternen greifen. In Strassen wurden Bushaltestellen mit Witterungsschutz in Holzbauweise sowie die „Bike & Ride Anlage“ am Bahnhof in Tassenbach positiv vermerkt. Die Gemeinde Schlaiten hat im Rahmen einen Maßnahmenplan mit klar definierten Aktivitäten erarbeitet. 

Zum zweiten Mal teilgenommen hat Außervillgraten. Hier steht ein Wanderbus zur Verfügung, welcher bei Bedarf unterwegs ist. In Nußdorf-Debant und in Sillian wurde das Carsharing-Angebot mit Elektroautos gelobt. Im Defereggental wurden St. Jakob und St. Veit für die Angebote im öffentlichen Verkehr ausgezeichnet.

Die Bezirkshauptstadt Lienz verzeichnete im Vergleich zur letzten Teilnahme eine besonders große Steigerung des Umsetzungsgrades – nicht zuletzt dank des Mobilitätszentrums. Mit vier Sternen ausgezeichnet wurde Assling. Hier wurde das „Assling Mobil“, welches im Jahr 2022 über 2.500 Fahrgäste beförderte, durch ein E-Auto ersetzt. Ebenfalls mit der E-Mobilität befasst hat sich Virgen. Im Sonnendorf wurde auch die Verkehrssituation im Bereich des Bildungszentrums verbessert. 

Spürbar aufwärts geht es beim Thema E-Mobilität. „Mittlerweile gibt es in 51 Tiroler Gemeinden einen E-Carsharing-Standort. Vor zwei Jahren waren es noch 36“, betont Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol. Neben der Elektromobilität stelle die Verlagerung von Wegen auf den Umweltverbund (öffentlicher Verkehr, Radfahren und Fußmarsch) den zentralen Hebel auf dem Weg zu einem klimatauglichen Mobilitätssystem dar.

Durchgängige Radrouten mit entsprechender Infrastruktur, direkte Fußwegverbindungen ohne Umwege oder verkehrsberuhigte Ortszentren mit Funktionen des täglichen Bedarfs seien laut Oberhuber der Schlüssel zum Erfolg und sollen mit den Mobilitätssternen entsprechend honoriert werden. „Wenn die richtigen Rahmenbedingungen in der Gemeinde geschaffen werden, entscheidet sich die Bevölkerung auch dafür, Alltagswege umweltfreundlich zurückzulegen. Dies vermindert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern schafft auch Lebensqualität und Begegnungen im Ort“, betont Mobilitätslandesrat René Zumtobel.

v.l.: Harald Stocker (Bürgermeisterstellvertreter Assling), Landesrat René Zumtobel, Angelika Berger (Mobilitätsberaterin Virgen), Albin Mariacher (Energiebeauftragter Virgen), Gerlinde Kieberl (Gemeinderätin Lienz), Dietmar Ruggenthaler (Bürgermeister Virgen) 

Die Tiroler Mobilitätssterne werden seit 2009 alle zwei Jahre von einer unabhängigen Jury vergeben. Die Jury entscheidet auf Grundlage eines ausführlichen Kriterienkatalogs und kann Gemeinden mit bis zu fünf Mobilitätssternen würdigen. Die Auszeichnung ist eine Initiative im Rahmen des Mobilitätsprogramms „Tirol mobil“, in dem sich das Land in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Schulen und Betrieben den Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsangebote zum Ziel gesetzt hat. Die Organisation der Auszeichnung und die Betreuung der Gemeinden liegen bei der Energieagentur Tirol.

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6 Postings

wolf_C
vor einem Jahr

tja, da sieht man an den gezeigten Beispielen wie dürftig die Ergebnisse und wie weit weg das Wollen von tun ist im Autoland Österreich

 
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Senf
vor einem Jahr

kann mir jemand erklären, was man mit "nachhaltige mobilität" meint?

mit ausnahme der fusslatscherei und des radfahrens (?) ist fortbewegung zwischen a und b ja wohl kaum naturschonend.

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor einem Jahr

    https://www.ise.fraunhofer.de/de/nachhaltige-mobilitaet.html

     
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      Senf
      vor einem Jahr

      Danke Enrico! Nach Frauenhofer ISE:

      "Nachhaltige Mobilität umfasst also verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen, wie beispielsweise das Prinzip der kurzen Wege, Car-Sharing, den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs oder die digitale Automatisierung und Vernetzung von Fahrzeugen. Insbesondere der Weiterentwicklung alternativer Antriebsarten wie Batterie- und Brennstoffzelle kommt eine große Bedeutung zu. Zwar stieg der Marktanteil von Elektro- und Hybridfahrzeugen bis Mitte 2019 von 1,8 auf 2,6 %, die begrenzte Reichweite, hohe Anschaffungskosten und regional bedingte Lücken in der Ladeinfrastruktur erfordern aber weitergehende technische Innovationen und neue wissenschaftliche Ansätze".

      Aha, das ist also nachhaltige Mobilität!

      Schade, dass auch dieses Institut den Begriff verwendet. Die Reduzierung von CO2-Emissionen bedeutet noch lange nicht "nachhaltig", es ist daher verblödend, mehr nicht. Nachhaltige Mobilität würde voraussetzen, dass sie auf natürliche Weise entsteht, die Natur dabei aber niemals Weise schädigt oder das wieder wettmacht, was sie der Umwelt antut. Bei keiner der oben genannten Fortbewegungen wird das erreicht. Außer beim Menschen und das per Fuß!

      ---------

      Neben dem Begriff "Nachhaltigkeit" gibt es auch noch die Bezeichnung "Klimawandel", der in aller Munde ist und zum Allerweltsbegriff wurde, denn er ist ja schuld an allen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erosion oder Dürre, ja sogar für Migrationsströme. Und wie die Politik nun verkündet, ist dieser W a n d e l zu bekämpfen oder zu "lindern" (O. Scholz).

      Leider ist der Begriff unkonkret, denn Klimawandel hat es immer schon gegeben. Wir leben in einer Zeit einer K l i m a k r i s e, deren Verursacher eigentlich menschliche Aktivitäten sind und beim Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro als "climate change - Klimawandel" bezeichnet wurde, wobei man bereits damals die Verbrennung von fossilen Brennstoffen als Hauptursache ansah. Es wurde wissenschaftlich aufgezeigt, wie komplex die von Menschenhand gemachten Treibhausgase CO2, Methan ... auf die Atmosphäre wirken.

      Medien und Politik gingen nach und nach vom griffigeren Begriff "Treibhauseffekt" ab, weil das Framing "Klimawandel" von den Erdölkonzernen vorgespurt wurde, so Christoph Keller - Zürcher Hochschule.

      Der Begriff "Klimawandel" lässt die irreparable Verschmutzung der Atmosphäre in den Köpfen vieler Menschen als ein eher langsam fortschreitendes Ereignis sehen und nicht als drohende Katastrophe, die zum Handeln auffordert.

      Das ist irreführend, wir leben in einer Krise.

      In einer (der) Klimakrise!

       
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      Enrico Andreas Menozzi
      vor einem Jahr

      Als guter Österreicher braucht man natürlich immer etwas zum sumsen.

      Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip bei der Nutzung von Ressourcen. Die Bezeichnung hat eine komplexe und facettenreiche Begriffsgeschichte. Das Wort Nachhaltigkeit stammt von dem Verb nachhalten mit der Bedeutung „längere Zeit andauern oder bleiben“. Heutzutage sind im Wesentlichen drei Bedeutungen zu unterscheiden:[3]

      die ursprüngliche Bedeutung „einer längere Zeit anhaltende[n] Wirkung“,[1][4] die besondere forstwissenschaftliche Bedeutung als „forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann“,[5] die moderne, umfassende Bedeutung im Sinne eines „Prinzip[s], nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen [oder] sich regenerieren [und] künftig wieder bereitgestellt werden kann“.[6

      https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit

       
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      Senf
      vor einem Jahr

      lieber enriccos, niemand sumst hier, es ist ein versuch, das in der wirtschaft laufend missbrauchte wort zu definieren. und ja, es stammt aus der forstwirtschaft wie von ihnen unten angeführt und ist damit ausreichend definiert. alles andere hallte ich für an schmarrn!

       
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