Im Besucherzentrum Mallnitz tagte am 10. November der Nationalparkrat mit Landesrätin Sara Schaar (Kärnten), Bundesvertreterin Valerie Zacherl-Draxler (in Vertretung von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler), Landesrat Josef Schwaiger (Salzburg) und Landesrat René Zumtobel (Tirol) an der Spitze. Nach Kritik des Rechnungshofes – der eine Zusammenlegung der drei Nationalparkverwaltungen in den Raum gestellt hatte – war man bemüht, Erfolge der Zusammenarbeit über Bundesländergrenzen hinweg sichtbar zu machen. Als Paradebeispiel wurde das „terrestrische Langzeit-Monitoring“ präsentiert, ein Forschungsprojekt, das 2016 vom Nationalparkrat initiiert wurde und nun erste Ergebnisse liefert.
Beim terrestrischen Langzeit-Monitoring arbeiten acht unterschiedliche Forschungszweige an einem gemeinsamen Projekt zur Grundlagenerfassung von wichtigen Indikatoren für den Klimawandel und die Artenvielfalt. Das Forschungsgebiet liegt bewusst oberhalb der Baumgrenze im Nationalpark, um die Veränderung möglichst unbeeinflusst vom Menschen zu beobachten und zu dokumentieren.
Die 18 erforschten alpinen Seen und drei Bachsysteme zeigen nach sieben Jahren hohe Biodiversitätsunterschiede und noch keinen in die Zukunft projizierbaren Trend. Wenig überraschend steigen die Temperaturen und die Zeit, in der das Hochgebirge schneebedeckt ist, wird kürzer. Die Daten der alpinen Graslandsysteme entlang von Schneeschmelzgradienten ergaben, dass die Wirkung der Schneedeckendauer die direkte Wirkung der Temperatur klar übersteigt, was Schneeszenarien in den Fokus rückt. Das Verhältnis Gräser zu Kräutern entpuppte sich als ein sensibler Klimaindikator, denn Gräser und Seggen sind empfindlicher als Kräuter. Die Verbreitung der mehr als 20.000 Arten von Bodenmikroben und rund 50 Arten winziger Bodentiere, wie zum Beispiel Milben und Springschwänze, folgt der Schneebedeckungsdauer.
Der Nationalparkrat beschloss in Mallnitz auch das Budget und die länderübergreifenden Projekte für 2024. Insgesamt werden im Jahr 2024 im Nationalparkrat 15 Projekte in den Bereichen Naturraummanagement, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam durchgeführt. Die finanziellen Mittel werden durch die Länder Kärnten, Salzburg und Tirol sowie den Bund bereitgestellt. Die Finanzen können durch Fördermittel in der Höhe von 320.000 Euro aus Fördertöpfen der EU, der ÖAW (Österreichische Akademie der Wissenschaften) sowie Sponsormittel durch den Verein der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern aufgestockt werden.
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