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Das gezähmte Böse geistert durch die Tammerburg

Im Rahmen einer Krampusausstellung sind die Werke von rund 40 Schnitzern zu sehen. Wir waren mit der Kamera dabei!

Nur noch wenige Tage, ehe wieder lautes Glockengeläut durch die Osttiroler Dörfer schallt. Schon jetzt herrscht bei den Krampusvereinen Ausnahmezustand. Bevor das gezähmte Böse beim Tischziachn oder bei Schauläufen wieder sein Unwesen treibt, lassen die Krampusse die Masken fallen: Drei Tage lang dreht sich in den alten Mauern der Lienzer Tammerburg alles um das alte Brauchtum.

Im Rahmen der Ausstellung „Wandel der Zeit“ werden von 10. bis 12. November die Werke von rund 40 Schnitzern aus dem Bezirk gezeigt. Dolomitenstadt.at war bei der Vernissage am Donnerstagabend mit der Kamera dabei:

Die Idee für die Ausstellung hatte die Nikolaus- und Krampusgruppe Moarfeld, in Osttirol unter dem Kürzel „NIKRAMO“ bekannt und gefürchtet. Anlässlich des 30-jährigen Vereinsjubiläums trommelte der Vorstand um Obmann Daniel Lugger dutzende Schnitzer aus dem ganzen Bezirk zusammen. Am Ende steht eine faszinierende Krampusausstellung.

Auf zwei Ebenen sind an die 600 Ausstellungsstücke von rund 40 Larvenschnitzern zu sehen, eine Zeitreise von der Vergangenheit in die Gegenwart. Zu den ältesten Exponaten zählen die legendären Matreier Trost-Larven aus den 1940er-Jahren. Neben den traditionellen Larven sind auch Hexen, Lotter und Litterin sowie zahlreiche andere Figuren aus dem Brauchtum zu bewundern.

Wir baten die Schöpfer der finsteren Gesellen vor die Kamera!
Slideshow: Roman Wagner

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Freitag, 10. November: 13 bis 22 Uhr
Samstag, 11. November: 10 bis 22 Uhr
Sonntag, 12. November: 10 bis 16 Uhr

Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.

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3 Postings

Senf
vor einem Jahr

Vielleicht täuscht es, aber irgendwie erkenne ich beim genauen Hinsehen da an jeder Larfe ein wenig den Gesichtsausdruck ihres Erschaffers ;-(

Ja, Herr Ingruber hat recht, wenn er sich auf das Erkenntnis von von König beruft „Beim Klaubaufgehen handelt es sich um eine ursprünglich weitestgehend auf die Kontaktaufnahme mit Mädchen ausgerichtete Burschenaktion“. Und tatsächlich, je intensiver die Mädels behandelt wurden, umso geiler auf so manches Frauenwesen wirkend der anonyme Bursch hinter der Larfe, hab ich in Erinnerung, wie man es mir mit Begeisterung vor Jahrzehnten erklärte.

Mit dem Song "Liebe tut weh" dürfte das nichts zu tun haben, auch nicht mit der Feststellung von Anna und Natalie. „Weil Frauen einfach schwächer sind“. Dieses steinzeitliche Ritual sitzt anscheinend doch etwas tiefer.

 
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hingschaut2017
vor einem Jahr

Wo bleiben die Berichte und der Aufschrei über die vielen Verletzten und die daraus resultierenden Kosten. 57 Personen wurden heuer im Krankenhaus behandelt, die Dunkelziffer um vieles höher. Beinahe jeder kennt Menschen, die in diesen Tagen am Eis ausrutschen und sich an Hüfte oder Schulter schwer verletzen und monatelang im Krankenstand sind. Es wäre längst an der Zeit dieses Brauchtum und die Auswüchse der letzten Jahre zu hinterfragen. Die Raufereien bzw. der Krampuswurf gehören verboten und die verantwortlichen zur Kasse gebeten, Vereine und Krampusse. Fällt im Kindergarten ein Kind über einen Legostein werden sofort Schuldige gesucht und die Sicherheit in Frage gestellt.

 
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    wolf_C
    vor einem Jahr

    ... da können s noch lange fragen, weil in einer verrohten KriegerGesellschaft die Kriegsverletzungen und Menschenopfer zur kulturellen Identität gehören ...

     
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