Mit Ende Juni 2023 stellte der Bund die Meldepflicht für Covid-19 ein. Damit einhergehend wurden die Maßnahmen rund um die Testung, Impfung und Behandlung gegen das Coronavirus vollständig in die Strukturen der regionalen Gesundheitssysteme integriert. Impfungen gegen Covid-19 werden seither primär über die niedergelassenen Ärzt:innen durchgeführt und über weitere Impfstandorte in den Bezirken.
Während der Pandemie haben Bund und Länder Systeme entwickelt, um das Infektionsgeschehen und die Krankheitslast zu überwachen. Um trotz Abschaffung der Meldepflicht auch weiterhin einen Überblick über das allgemeine Infektionsgeschehen zu haben, wird das Tiroler Abwassermonitoring-Programm laut Auskunft des Landes in adaptierter Form jedenfalls bis zum Sommer 2024 weiterbetrieben und um die Beobachtung anderer akut respiratorischer Infektionen erweitert.
„Das Abwassermonitoring in Tirol hat sich in den letzten Jahren hinsichtlich der Fallzahlentwicklungen als sehr effektiv für die Identifikation von potenziellen Infektionswellen und deren Dynamik erwiesen und diente entsprechend als Entscheidungsgrundlage für notwendige Maßnahmen. Künftig sollen neben Covid-19 auch andere respiratorische Erkrankungen wie Influenza und das Respiratorische-Synzytial-Virus (RSV) im Abwasser beobachtet und damit ein umfassendes Frühwarnsystem etabliert werden“, erklärt Gesundheitsdirektorin Theresa Geley.
Regionale Entwicklung durch Erweiterung prognostizierbar
Ergänzend zum Abwassermonitoring wurde durch das Gesundheitsministerium das nationale SARS-CoV-2-Abwassermonitoring mit österreichweit 48 Kläranlagen – sechs davon in Tirol – aufgebaut. Dabei werden knapp über 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung erfasst. Da das nationale Abwassermonitoring tourismusstarke Gebiete, besonders in den Bezirken Imst, Kitzbühel oder Landeck sowie einen Großteil Osttirols nicht abdeckt, wurde die Fördervereinbarung des Landes mit den tirol kliniken verlängert, um ein möglichst flächendeckendes Monitoring sicherzustellen. Dabei werden 99 Prozent aller Personen in Tirol, Einheimische wie Gäste, erfasst.
Proben werden mittlerweile nur mehr ein Mal pro Woche entnommen. Seit 1. November wird ergänzend zu SARS-CoV-2 auch nach Influenza A/B und RS Viren gesucht. „Wir erhoffen uns, durch die Beobachtung von Influenza A/B und RSV erstmalig regionale Trends der Infektionsdynamik abbilden zu können. Diese Viruserkrankungen verursachen üblicherweise während der Wintermonate eine hohe Gesundheits- und Systembelastung“, so Geley. Frühzeitige Informationen über das Infektionsgeschehen würde den Systempartnern dabei helfen, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Um sich in den Wintermonaten vor Infektionskrankheiten zu schützen, empfiehlt die Gesundheitsdirektorin weiterhin die bekannten Hygienemaßnahmen: „Händewaschen und nötigenfalls desinfizieren, Husten und Niesen in die Armbeuge, im Krankheitsfall Abstand halten und Maske tragen. Vor allem, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammentreffen.“
Die Coronaimpfung wird weiterhin kostenlos von niedergelassenen Ärzt:innen angeboten. Da sich auch Influenza-Viren immer wieder verändern, sei laut Geley gegen die „echte Grippe“ ebenfalls eine jährliche Impfung mit einem angepassten Impfstoff notwendig, am besten zu Beginn der kalten Jahreszeit. Auch Influenza-Impfungen werden insbesondere Personen ab 60 Jahren, Kindern unter vier Jahren, schwangeren Frauen und Personen mit sonstigen Risikofaktoren sowie dem Gesundheitspersonal empfohlen.
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aktuelle Werte dazu gibts hier: https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/oeffentlicher-gesundheitsdienst/abwasser-monitoring-tirol/
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