Mit einem Festakt ist am Dienstag am Grenzübergang Brenner auf Nordtiroler Seite ein neues Grenzmanagementzentrum mit Polizeiinspektion eröffnet worden. Dazu war das alte Zollwachgebäude umgebaut worden. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sah ein "Vorzeigeprojekt" der Zusammenarbeit zwischen Land und Bund sowie einen "Schulterschluss, wenn es um die Sicherheit der Bevölkerung geht." Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) freute sich zudem über die Zusammenarbeit mit Südtirol.
"Die Europaregion Tirol ist eigentlich eine kleine EU", sagte der Tiroler Landeschef. Man müsse gemeinsam "gegen das Schlepperwesen auftreten", Tirol und Südtirol seien in enger Abstimmung. Auch Innenminister Karner betonte die Notwendigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, denn: "Das Schlepperwesen ist grenzüberschreitende Kriminalität." Es gehe darum, den "internationalen Mafiosi-Banden das Handwerk zu legen". Auch der Südtiroler Landeshauptmann Anton Kompatscher (SVP) war beim Festakt anwesend - ebenso wie Altlandeshauptmann Günther Platter (ÖVP), in dessen Amtszeit der Bau angestoßen worden war.
Weil es nach dem Schengen-Beitritt Österreichs prinzipiell keine Grenzkontrollen gebe, müsse die Polizei im Hinterland "mobile Polizeiarbeit leisten und ein offenes und waches Auge haben", erklärte indes der Tiroler Polizeichef Helmut Tomac gegenüber der APA auf Nachfrage zum Nutzen der neuen Polizeiinspektion. Besonderes Augenmerk gelte dabei dem "Schlepperwesen". Die neue Dienststelle sei "Ausgangspunkt" für das Grenzraummanagement, so der Landespolizeichef, man habe sich "organisatorisch neu aufgestellt." Anders ausgedrückt: Es handle sich um eine "Dienststelle an der Grenze, aber keine Grenzdienststelle", führte Tomac aus.
Hinsichtlich des neuen Grenzmanagementzentrums mitsamt Polizeiinspektion sei indes auch das Signal an die Bevölkerung entscheidend: "Das subjektive Sicherheitsempfinden schlägt sich auch ganz stark auf eine Gesellschaft nieder", erinnerte Mattle. Entscheidend sei auch, dass Teile des Gebäudes nun vom Zivil- und Katastrophenschutz genutzt würden. Es sei "angebracht, dass die Außendienstelle des Landes genau an diesem Punkt präsent ist", meinte Mattle mit Blick auf die jüngsten Unwetterschäden in der Region.
Dass "einiges an der Substanz" des alten Zollgebäudes für das neue Grenzmanagementzentrum wiederverwertet werden konnte, freute Franz Mariacher, Geschäftsführer der Tiroler Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (Tigewosi), die den Bau verantwortete. "Wir haben uns dadurch 5.000 Tonnen Beton erspart", rechnete Mariacher vor. Etwa 100.000 Kilometer an Lkw-Fahrten hätten nicht durchgeführt werden müssen. Außerdem habe man sich "zig Tonnen CO2-Belastung erspart". Die Baukosten hatten laut Mariacher 7,3 Millionen Euro betragen.
Der Baustart für das Projekt war im Juli 2022 erfolgt. Auf einem Grundstück von circa 1.500 Quadratmetern sei nun im Altbau sowie Neubau insgesamt circa 2.002 Quadratmeter Nutzfläche entstanden, hieß es. Eingemietet sind dort nun das Bundesministerium für Inneres bzw. die Landespolizeidirektion Tirol mit circa 1.855 Quadratmetern sowie das Land Tirol mit circa 147 Quadratmetern.
3 Postings
Überschrift: "Grenzkontrollzentrum am Brenner eröffnet"
Sehr eigenartig! Mit Österreichs Weg in die EU am 01.01.1995, sowie mit dem Schengener Übereinkommen, wurden die Grenzbalken und die Grenzkontrollen abgebaut. Ich denke, dass das für die Menschen von damals ein schönes Gefühl war! Freiheit...
Nun sind wir im Jahr 2023 angelangt – siehe Überschrift. Erfolgt ein "leises Aufrüsten" wie in Ungarn? Ich kann nur hoffen, dass in 10 oder 20 Jahren keine hohe Betonmauern und/oder Sicherungs- u. Sperranlagen, wie sie in Israel/Gazastreifen, Westjordanland oder an der Grenze zwischen USA/Mexico stehen, nicht auch in Österreich errichtet werden (müssen).
Eines hat Frau Landesrätin Astrid Mair in Kooperation mit ihrem Lebenspartner und Landespolizeidirektor Helmut Tomac erreicht. Alleine 7,3 Millionen Euro Baukosten wurden still und heimlich in ein bestehendes Gebäude für das Grenzkontrollzentrum lukriert und aufgewendet. Auch wenn der Bund den größten Teil der Kosten trägt, wäre das Geld in anderen Bereichen, wie Kinderbetreuung/Schuleinrichtungen oder im Pflegebereich, viel besser aufgehoben. Und, was soll das schwachsinnige Geschwafel von "zig Tonnen CO2-Belastung erspart" oder "100.000 Kilometer an Lkw-Fahrten" - Einsparungen. Schwachsinn und absurd!!!
Schengen ist gescheitert! Das sollte bald auch Ihnen mal klar werden.
Auf den Punkt gebracht! Diese Grenzkontrollen gleichen zudem einen zahnlosen Papiertiger - schade ums (Steuer-)Geld!
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