Die für die Nacht auf Freitag angekündigte Starkregenfront mit Sturm hat wie prognostiziert zu zahlreichen Straßensperren, Erdrutschen und Stromausfällen in Kärnten geführt. In der Früh waren noch 1.600 Haushalte ohne Strom. Bis zum Nachmittag entspannte sich die Lage allerdings zusehends. Der Hochwasserschutz blieb stellenweise sicherheitshalber aufgebaut, hieß es vom Land Kärnten.
Größere Schäden konnten diesmal verhindert werden - dennoch mussten die Feuerwehren zu 160 Einsätzen wegen des Unwetters ausrücken, lautete die Bilanz der vergangenen 24 Stunden, die in einer Sitzung des Landeskrisenstabes gezogen wurde. Großflächige Überschwemmungen wurden durch Hochwasserschutzeinrichtungen und die Absenkung der Stauseen an der Drau verhindert.
Für Freitagabend wurden keine großen Niederschlagsmengen prognostiziert, weshalb damit gerechnet wurde, dass die Pegelstände in den Flüssen weiter abnehmen werden. Die Gail hatte in der Nacht auf Freitag zeitweise ein 30-jährliches Hochwasser geführt.
Kurz nach 22.00 Uhr waren wegen heftiger Windböen mehrere Bäume auf einen Parkplatz in Feistritz im Rosental gestürzt. Die Besitzer der weiteren geparkten Autos wurden verständigt, um das Areal zu evakuieren. Währenddessen fielen allerdings erneut mehrere Bäume um, weshalb der gesamte Parkplatz gesperrt wurde, teilte die Polizei mit.
In Berg im Drautal wurde wegen des starken Regens ein Wohnhaus von einem Erdrutsch getroffen. Der Hang rutschte in einem Ausmaß von etwa sieben bis zehn Metern über die Gemeindestraße gegen eine Hausmauer. Verletzt wurde niemand, die Höhe des Schadens stand vorerst nicht fest.
Stark vom Regen getroffen wurde der Bezirk Hermagor. Aufgrund einer Verklausung des Höflingsbaches trat der Bach über die Ufer und überspülte die Gailtalstraße (B111) im Bereich der Ortschaft Höfling. Zwischen Tröpolach und Watschnig wurde die Gailtalstraße durch Schlamm- und Geröllmassen verlegt. Der Gailtalradweg musste stellenweise wegen der daneben verlaufenden, hochwasserführenden Gail für den gesamten Verkehr gesperrt werden.
Im Laufe der Nacht waren einige Hauptverbindungen wegen umgefallener Bäume und Erdrutschen gesperrt, unter anderem der Loiblpass und der Wurzenpass nach Slowenien, der Loiblpass wurde allerdings in der Früh wieder freigegeben. Von Sperren betroffen waren auch die Katschberg Bundesstraße (B99), weiters kleinere Straßen wie die L104 zwischen Unterloibl und Ferlach, die L103 (Waidischer Landesstraße), die L99 (Wellersdorfer Straße), die L37 (Ferndorfer Straße) und die L19 (Innerkremser Landesstraße).
„Die Nacht war sehr dynamisch, gegen 4.00 Uhr hat sich die Lage dann beruhigt. Mittlerweile sind noch 1.600 Haushalte ohne Stromversorgung“, informiert Robert Schmaranz von Kärnten Netz. Besonders betroffen sei das Rosental und der Bereich Karawanken, kleinere Störungen gibt es auch im Görtschitztal und am Pyramidenkogel. Ausgelöst wurden die Stromausfälle durchgängig vom Sturm, der Regen fiel nicht so sehr ins Gewicht. Geplant sei, alle Schadstellen noch am Freitag zu reparieren, so Schmaranz.
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