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Nicht alles eitel Wonne: Die Auftragsvergabe für die neue Homepage der Stadt Lienz sorgte im Gemeinderat für Verstimmungen. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Nicht alles eitel Wonne: Die Auftragsvergabe für die neue Homepage der Stadt Lienz sorgte im Gemeinderat für Verstimmungen. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Stadt Lienz Website löst Debatte im Gemeinderat aus

Aberjung erhielt Zuschlag für Relaunch. Dass kein weiteres Angebot eingeholt wurde, stieß Mandataren sauer auf.

Seit 2015 wird die Homepage der Stadt Lienz von der Nordtiroler Werbeagentur ICC betreut. Im kommenden Jahr steht ein Relaunch an, bei dem auch die Website von Schloss Bruck sowie jene der Stadtkultur integriert werden. Diese Gelegenheit nutzt die Stadtführung, um den Entwickler zu wechseln. Die neugestaltete Version soll vor allem das Handling für die Mitarbeiter:innen der Gemeinde vereinfachen.

In der Gemeinderatssitzung am 24. Oktober wurde ein Angebot der Osttiroler Designfirma Aberjung einstimmig angenommen. Im April 2024 startet die Entwicklung, im Oktober soll die neue Website online gehen. Die Kosten für die Arbeit von Aberjung und Aberjung digital belaufen sich auf 75.000 Euro, die Summe wird im Stadtbudget für das kommende Jahr berücksichtigt. Pro Monat fallen nach der Fertigstellung Kosten und Gebühren von rund 930 Euro an.

Ursula Strobl (Team Lienz) äußerte Kritik an der Vorgehensweise der Stadtführung. Foto: Brunner Images

Auch wenn das Angebot angenommen wurde, entwickelte sich im Gemeinderat eine Diskussion über die Auftragsvergabe. „Das ist ein Haufen Geld für eine Homepage. Dennoch eine gute Sache“, gab FPÖ-Mandatar Manuel Kleinlercher zu bedenken. Ursula Strobl vom Team Lienz wollte wissen, warum kein Vergleichsangebot eingeholt wurde. „Wir wollten einfach vor Ort einen Anbieter haben, da gab es bisher bei Problemen einen massiven Leidensdruck. Wir haben uns am Markt umgeschaut und uns für Aberjung entschieden“, erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Blanik.

Strobl stellte das nicht zufrieden. Sie hätte sich einen Vergleich gewünscht: „Das ist unsere Aufgabe. Wir handeln im Interesse der Bürger:innen.“ Auch mehrere SPÖ-Mandatare schlugen ähnliche Töne an. Für Karl Zabernig wäre ein alternatives Angebot „wünschenswert“ gewesen. „Ganz sauber ist das für mich nicht gelöst“, betonte Andreas Prentner.

Die ÖVP hingegen brach eine Lanze für Aberjung. Vizebürgermeister Alexander Kröll bewertete den Ruf nach weiteren Angeboten als „unvernünftig. Das wäre schade ums Geld und um die Zeit.“ Sein Parteikollege Christian Steininger führte die „guten Erfahrungen“, die man etwa bei der Dolomitenbad-Homepage mit Aberjung gemacht habe, als „weiteren Pluspunkt“ ins Treffen.

Laut Blanik sei Aberjung trotz Inflation günstiger als die Innsbrucker Agentur im Jahr 2015. Bevor die finale Website programmiert wird, steht ein Workshop mit den Mitarbeiter:innen der Stadt, die mit der neuen Website arbeiten werden, an. Im Anschluss gibt es einen Prototyp, später dann den neuen Online-Auftritt der Sonnenstadt.

17 Postings

WirBrauchenMehrKebabsInLienz
vor 8 Monaten

Dass gute Arbeit seinen Preis kostet ist verständlich. Aberjung sollte durch diesen Post nicht ins falsche Licht gerückt werden, jedoch finde ich knapp 1000€ als monatliche Charge zu hoch angesetzt, außer im Aberjung Bunker wird die Website gehostet und der Strom der für den Server benötigt wird, wird anhand der futuristischen Helios-Sporgeräten von den Aberjung-Digital Profi-Sportlern per überdimensionierten Hamsterrädern selbst erzeugt.

 
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Kilian1990
vor 8 Monaten

Aberjung als erste Wahl. Dass ich nicht lache. Teuer, kompliziert und langsam. Dass die Stadtoberen keinen Plan haben, zeigt allein diese Aussage. "Wir wollten einfach vor Ort einen Anbieter haben, da gab es bisher bei Problemen einen massiven Leidensdruck. Wir haben uns am Markt umgeschaut und uns für Aberjung entschieden“, erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. Einen Anbieter vor Ort für eine Homepage. Genau! Weil man sich ja immer wieder persönlich treffen muss, um die Disketten auszutauschen. hihihi.

 
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soomanides
vor 8 Monaten

Zur Entscheidung des GR kann ich nur sagen: fahrlässig. Ein Eintrag auf Dolomitenstadt- wofür ist Lienz bekannt- verwirrt mich. Bei den Bergbahnen wird u.a. der Haidenhoflift angepriesen, der schon seit Jahren nicht mehr- aus Kostengründen- fährt. Anstelle der Einsparung der Schreibmaschinen hätte man hier etwas Sinnvolles- vor allem für die kleinen Bürgerlein - tun können.

 
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Kapatieme
vor 8 Monaten

Aberjung hat sicher tolle Referenzen und wird ein 2. Vergleichsangebot locker aushalten. Leider scheint es im ganzen Gemeinderat echt nur Jasager ohne Ahnung und ohne Willen sich vorab zu informieren zu geben. Denn das was hier einige Poster mit ihrer Fachkenntnis schreiben hätte man bei etwas guten Willen auch selbst recherchieren können. Dann könnte die Geschichte eventuell sogar billiger und zielgerichter sein, oder?

 
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oha
vor 8 Monaten

Da scheinen doch viele Personen ihre Meinung zu äußern, die keine Ahnung haben, was IT Arbeit kostet. Mir scheint das angenommene Angebot fair zu sein.

 
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    osttirol20
    vor 8 Monaten

    @ oha ausgezeichnete Selbsteinschätzung, die Sie und die Protagonisten des Artikels verbindet

     
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    Senf
    vor 8 Monaten

    aha, du kennst also den arbeitsumfang und sogar das endprodukt jetzt schon. sei so nett und lass uns auch den inhalt samt umfang wissen, der dich so bezaubert.

    wär für die diskussion hilfreich. danke!

     
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Lienzsued
vor 8 Monaten

das problem ist, dass es im gesamten gemeinderat keine einzige person gibt die sich technisch auch nur in geringster weise auskennt...und da dies so ist können die firmen angebote schreiben wie sie wollen...es kann ja eh keiner was dagegen vorbringen weil die fachliche kompetenz fehlt...

70000.- plus monatlich fast 1000.- für eine webseite...in der heutigen zeit wo so etwas jeder mit ein bisschen ahnung selbst am pc erstellen kann...

und für was hat die gemeinde eine IT abteilung...wenn dort niemand fähig ist so etwas zu fertigen ist er glaube ich am falschen platz....

besser wäre wenn sie das geld in das schwimmbad oder bergbahnen investieren würden...hätte mehr sinn...dann bräuchte es keine 10%ige erhöhung beim sportpass...aber wenn es so weiter geht brauchen wir keine lienzer webseite weil wir nichts mehr zu bewerben haben....

ist natürlich nur meine eigene meinung...

 
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    MVP
    vor 8 Monaten

    Ohne jetzt die IT-Abteilung der Stadt zu kennen, würde ich eher sagen die sind vergleichbar mit einem Hausmeister in einem Hotel. Kleinere Arbeiten können durchaus erledgt werden, sobald es aber ans Eingemachte geht sind Profis gefragt.

    Lustig find ich auch die Einstellung "..in der heutigen zeit wo so etwas jeder mit ein bisschen ahnung selbst am pc erstellen kann..."!

    Natürlich kann man sich selber etwas zusammenstöpseln... wird halt nicht super sein. Mit etwas Recherche, Übung und YT-Videos wirst du auch einen Kasten bauen können. Er wird halt niemals so werden wie vom Tischler.

    Natürlich kann auch der Onkel mit der tollen Kamera deine Hochzeitsfotos machen... im Endeffekt wirst du halt nicht glücklich sein damit.

    Was ich damit sagen will: willst du Qualität, geht zum Profi!

     
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      steuerzahler
      vor 8 Monaten

      Alles richtig, trotzdem ist die Vorgangsweise falsch und die Argumentation bedenklich. Es geht um die Vergabe, nicht um die fachliche Kompetenz.

       
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1234
vor 8 Monaten

Bemerkenswert wie hier mit Steuergeld umgegangen wird.

Kein Häuslbauer baut ein Haus ohne sich mindestens zwei Anngebote einzuholen.

Finde es schon seltsam das hier keine einzige Person im Gemeinderat dagegen spricht, die Argumente die es gegeben hat, ich sage nur "heiße Luft & Packelei"!

 
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bergfex
vor 8 Monaten

>>>Die Aussage des Vizebürgermeisters, es wäre schade um das Geld und die Zeit, andere Angebote einzuholen und zu prüfen, lässt mich ratlos zurück.<<<

Wie ist das dann bei Angeboten und Planungen von Architekten für den Hauptplatz. Das geht in die Zehntausende und passiert ist bis heute nix.

 
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osttirol20
vor 8 Monaten

75.000 Euro + 930,- pro Monat für eine Website - der Lienzer Gemeinderat braucht wohl mal etwas Nachhilfe im Kalkulieren - hier sollte vielleicht auch mal eine Prüfung durch das Land erfolgen, welcher unfassbare Blödsinn mit Steuergeldern betrieben wird ...

 
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frin
vor 8 Monaten

Es ist bemerkenswert, dass in einem Ort wie Lienz, einer kleinen Stadt, im Umkreis um die 10 Webdesign-Firmen existieren. Und trotz dieser Vielfalt hat nur Aberjung ein Angebot abgegeben können? Ich picke mal eben 2 der größeren Agenturen aus Lienz heraus: BluePuma, Referenzen: Lienzer Bergbahnen, Dolomitenbank EBS: Liebherr, Nationalpark Hohe Tauern, Zanier

Ich weiß nicht, aber DAS sind für mich Referenzen welche man genauer betrachten könnte und nicht das Schwimmbad Lienz mit nur einer einzelnen verankerten Seite, wofür man normalerweise, wenn überhaupt, auf sehr schlanke Systeme zurückgreift und nicht wie in diesem Fall mit Kanonen auf Spatzen schießt, wo im Hintergrund um die 20 Skripte und mehere Stylesheets geladen werden und auch noch ein vollkommen überfrachtetes kostenloses Grundgerüst verwendet wird. Zur Verdeutlichung: Das Stylesheet definiert Dinge wie z.B. eine Überschrift aussieht, oder welcher Text fett, oder kursiv dargestellt wird. Für die Schwimmbadseite schätze ich hier ~ 200-300 Zeilen Code, um alle Stile abzudecken. Aktuell laufen hier aber weit über 10.000 Zeilen Code mit.

Ich verstehe das es in der Vergangenheit mit einem nicht lokalen Anbieter Probleme gab, aber sollte man deshalb alle über einen Kamm scheren? Tirol ist die Heimat vieler talentierter Werbeagenturen. Und in unserer digitalen Zeit, heute noch viel mehr wie vor 8 Jahren, kann eine Website praktisch von überall aus umgesetzt und betreut werden. Die jährlichen Folgekosten von über 10.000 Euro lassen mich stutzen. Ist das nun ein Schnäppchen oder ein Luxuspreis? Ohne Vergleichsangebote oder eine Expertenmeinung tappt man hier im Dunkeln. Und der Vergleich des aktuellen Angebots mit dem Preis von vor 8 Jahren? Das ist so, als würde man den Preis eines alten Nokia-Handys mit dem eines heutigen Smartphones vergleichen. Technologien entwickeln sich weiter und werden effizienter und günstiger.

Übersehe ich sonst noch etwas?, oder wurde die Entscheidungen von Personen getroffen, die vielleicht nicht den vollen Überblick haben, oder schlimmer noch, keine Vergleichsangebote einholen. Die Aussage des Vizebürgermeisters, es wäre schade um das Geld und die Zeit, andere Angebote einzuholen und zu prüfen, lässt mich ratlos zurück. Ist es nicht gerade bei solchen Summen wichtig, gründlich zu prüfen und sicherzustellen, dass man das Beste für sein Geld bekommt? Wir sprechen hier, unter der Annahme die Seite läuft wie die alte Website 8 Jahre, von 164.280€ Am Ende des Tages sollte unser Geld sinnvoll und verantwortungsbewusst ausgegeben werden. Nur ein Angebot, keine Expertenmeinung und politische Rückendeckung, anstatt über die kritischen Stimmen im Gemeinderat ernsthaft zu diskutieren? Das Ganze hinterlässt bei mir kein Vertrauen.

 
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    Senf
    vor 8 Monaten

    @fgrin:

    Nein, ich möchte dem Unternehmen Aberjung die Kompetenz nicht absprechen, aber die Vorgehensweise der Stadverantwortlichen ist schon etwas eigenartig und erinnert an den Spruch des Tages von Unterweger:

    ”In einer Kultur konsequenzloser Günstlingswirtschaft sind die Umwelt, der Klimaschutz, die Interessen der Bürger chancenlos“.

    Hinter der Gestaltung einer Webseite steckt viel Detailarbeit, vor allem in der Recherche. Weniger in den Systemen wie Stylesheets oder CMS, die ja - wie oben beschrieben - nicht erst erfunden, sondern von jedem Webdesigner meist zeitlimitiert auf Mietbasis für gutes Geld heruntergeladen werden können.

    Es wundert, dass das Anforderungsprofil einer zukünftige Seite der Stadt samt inhaltlichen Rahmen nicht im Vorhinein schon per Workshop mit Moderation erarbeitet wurde, was sich später in Unmengen an Änderungswünschen und Mehrkosten rächen wird. Zudem stehen derzeit noch zu viele Fragen hinsichtlich der Foto- und Urheberrechte des Seitengestalters offen, vor allem bei eventuellen späteren Anbieterwechsel für/zur Wartung und Updates der Seite. Im Nachhinein sind so manchen die Augen aufgegangen, weil der Auftraggeber ich in eine abenteuerliche Abhängigkeit gegeben hat - ohne es zu merken!

    Es ist unverantwortlich, die Webseitengestaltung mit Wartung freihändig zu vergeben, zumal im Gemeinderat ja Leute sitzen, die sich im Vergabewesen auskennen und danach handeln müssten.

    Derzeit reicht anscheinend ein Dreizeiler zur Auftragsvergabe für Ausgaben in der Höhe von 75.000 Euro mit enormen Folgekosten, deren Summe wahrscheinlich noch explodieren wird.

    Aber ja, Lienz scheint da seine eigene Methoden zu haben.

    Viel Glück!

     
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    Stadtner
    vor 8 Monaten

    Da sieht man was 70.000 plus Nebenkosten, die mich am meisten erschrecken für unsere Mandatare bedeuten. Es ist ihnen nicht wert ihre wertvolle Zeit dafür zu verwenden das zu hinterfragen. Angebote könnte ja der Leiter IT mit Chef des Stadtmarketing erstellen, vielleicht ist die Erstellung des Pflichtenheftes zu aufwändig und würde extern vergeben werden. Die knapp 1000 € pro Monat wären echt interessant wofür die bezahlt werden. Braucht es einen der für Stadt den Content pflegt oder ist System im Hintergrund so kompliziert, dass man dauernden Support braucht, oder ist es so, dass ein kluger Geschäftsmann weiss das man mit Wartung und Support Verträgen sehr gute Geschäfte mit wenig Aufwand machen kann. wenn die Stadt 5.000 Euro einsparen könnte wäre der Abgang bei den Sportpässen für Kinder für sehr viele gedeckt und der Gemeinderat müsste nicht über diese 8€-10 € diskutieren sondern über grosse Beträge.

     
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chiller336
vor 8 Monaten

einstimmig angenommen und danach bekrittelt - finde den fehler ...

 
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