Wo drückt der Schuh? Mit dieser Frage im Gepäck tourt derzeit die Tourismusspitze der Tiroler Wirtschaftskammer durch die Bezirke. Antworten sammeln Franz Staggl (Fachgruppenobmann der Hotellerie), Anna Kurz (Obfrau der Gastronomiebetriebe) und Spartengeschäftsführer Thomas Geiger in Gesprächen mit Hoteliers und Gastwirten. Heute, Montag, hat sich das Trio in Osttirol umgehört.
Ein Thema, das nicht nur den Touristikern Kopfschmerzen bereitet, ist der Fachkräftemangel. Laut Kurz gibt es im Bezirk Lienz 27 Tourismusbetriebe, die Lehrlinge ausbilden, im Vergleich mit anderen Regionen sei das „ein überschaubarer Wert“. Dem gegenüber stehen über 100 offene Lehrstellen im Bezirk. Um den Lehrberuf zu attraktivieren, setzt die Wirtschaftskammer auf sogenannte „Lehr-Heros“, also Ansprechpersonen, die junge Mitarbeiter:innen durch ihre Ausbildung begleiten.
„Auch die künstliche Intelligenz macht vor dem Tourismus nicht halt. Wir arbeiten aber in einer Dienstleistungsbranche, wo das zwischenmenschliche Miteinander im Fokus steht. KI bietet daher Chancen, um die Prozesse im Hintergrund zu verbessern“, so Kurz. Neben Lehrlingen wollen die Touristiker aber auch qualifizierte Fachkräfte aus dem EU-Ausland und Pensionist:innen anlocken. „Arbeitswillige Pensionist:innen sind geheime Fachkräfte. Für sie muss es sich aber lohnen, hier ist die Politik gefragt“, so Kurz. Die Senior:innen könnten beispielsweise bei den Vorbereitungen in der Küche helfen.
Mehr Zulauf wünscht sich das Duo auch für das Programm „Talents for Tourists“, das es Quereinsteigern ab 18 Jahren ermöglicht, bei vollem Gehalt innerhalb von 18 Monaten einen Job im Tourismus zu erlernen. Aktuell durchlaufen laut Staggl 24 Personen diesen Kurs in Tirol. Energiepreise und Teuerung seien die zentralen Sorgen, die die Tiroler Touristiker in den bisherigen Gesprächen mit der Kammerspitze geäußert hätten.
Staggl sieht die Auswirkungen der Teuerung in Osttirol entspannt: „Die großen Preissprünge in der Gastronomie und Hotellerie hat es hier nicht gegeben.“ Diese Aussage stützt sich auf stichprobenartige Umfragen in mehreren Betrieben im Bezirk. Wie Kurz erklärt, hätten vor allem kleinere Wirtshäuser mit den Auswirkungen der Teuerung zu kämpfen: „Sie spüren das bei der Konsumation. Das macht ihnen zu schaffen.“
„Der Tourismus ist definitiv kein Inflationstreiber. Wir sind hier ein Opfer.“
Franz Staggl, WK Tirol
Staggl hält indes fest, „dass der Tourismus definitiv kein Inflationstreiber ist. Wir sind hier, wie jeder Private auch, ein Opfer.“ Die Stärke des Osttiroler Tourismus ortet er in dessen Vielseitigkeit: „Hier hat man früh das Potenzial des Ganzjahrestourismus erkannt. In diesem Bereich ist der Bezirk eine Vorzeigeregion.“
11 Postings
Veilleicht sollte man einmal daran denken, daß es noch genug Arbeitslose gibt. Die sollten viel eher motiviert, ausgebildet und eingestellt werden. Mit den Pensionisten schielt man nur wieder auf billige, weil gefördert, möglicherweise Teilzeitkräfte, weil sie eh auch Pension beziehen, die nicht böse sind, wenn sie nach der Saison wieder gekündigt werden.
Völlig sinnlose Ansage der WK. Übrigens dürften dort auch so einige ohne Beschäftigung zu finden sein, getarnte Arbeitslose sozusagen, bezahlt mit Zwangsbeiträgen.
Der WK ist wirklich nichts zu blöd.
der tourismus sollte auf die pensionisten als konsumenten, nicht als arbeitskräfte schielen.
Es gibt schon Arbeiter die sich gerne bei einem zweiten Job etwas dazu verdienen würden. Weil aber das Finanzamt die Sozialversicherung die Krankenkasse..... bei jeden motivierten Arbeiter dopppelt und dreifach abkassiert ist das unrentabel
Welche Steuer/Abgabe ist doppelt oder gar dreifach? (Pensionsversicherungbeitrag bei Pensionisten ausgenommen, die ist zwar nicht doppelt, aber wirklich sinnlos). Zweimal Einkommensteuer , no na , und Sozialversicherung wird doch ab Höchstbemessung rückerstattet , oder?
@bartgeier, kannst du deine Behauptung auch begründen?
Vielleicht anhand eines fundierten Beispiels.
Würd hier sicher einige interessieren.
Ach ja, und danke!
Ja liebe Gastornomen:Innen, wenn man sich manche Prachtbauten von Hotels ansieht, weiss man wo das Geld hinfloß. An die Mitarbeiter hatte man da nicht gedacht. Und nun, wo diese Menschen mehr oder weniger genötigt wurden sich umzuorientieren und dabei feststellten, daß man auch eine geregelte Arbeitszeit, Sonn- und Feiertags frei haben und man endlich in seiner Freizeit mit Familie und Freunden was unternehmen kann, war der Schritt gemacht. Warum sollen die Fachkräfte denn zurück in die Gastro gehen? Es fehlt an Vielem und bevor hier kein Umdenken stattfindet wird sich das auch nicht ändern. Schade um jene Betriebe, die das bereits machen und gemacht haben, die und Menschen die gerne in der Gastro arbeiten sind die wahren Opfer. Ich als Pensionist würden den Teufel tun und nochmals in einen so stressigen Beruf wie die Gastro zurückgehen. Und wie Biker schon anmerkte, werden wieder das Finanzamt und die Sozialversicherungen mitnaschen und ihre Beiträge fordern (außer man war Beamter, dann gibt es keine Obergrenze). Griasenk
Vielleicht ist es an der Zeit mal etwas über den Tellerrand hinaus zu schauen: Anstelle immer nur dem Personalmangel, der Teuerung und soweiter der Schuld zu geben, wäre ein Umdenken der richtige Ansatz. Da der Lohn jedes einzelnen Menschen pro Jahr nicht so steigt wie die Teuerung, wird auch nicht so viel Geld ausgegeben - - egal ob im Tourismus in der Hotellerie, im Handel oder am Bau!! Das was sich dann Herr und Frau Österreicher pro Jahr noch leisten kann wird klassisch in "leistbar" oder "notwendig" eingeteilt - - also weit weg jeglicher jahrein/jahraus Diskussionen!! Alle Berufszweige werden sich finanziell generell neu orientieren und aufstellen müssen, sonst wird es mit dem Kauf und Konsumverhalten in Zukunft düster aussehen!! Mein Vorschlag wäre deshalb kein vollzeitjob mehr in Österreich unter 2200 Euro netto, damit auch die Wirtschaft-- leistbar bleibt....
"Arbeitswillige Pensionist:innen sind geheime Fachkräfte" - dem kann man voll zustimmen. Vor allem vorm Finanzamt und der Sozialversicherung werde sie sehr offt besonders geheim gehalten :-)
bei diesen irrsinnigen abgaben in der pension ganz und gar verständlich. wilol man pensionisten locken, dann ohne irrsinnige abgaben - die wurden eh schon im vorpensionären arbeitsleben abgezogen
Die Artikel Überschrift sag eigentlich schon alles bin seit fast 40 Jahren in der Gastronomie tätig. Ein Gastronomie Hotelerie Pensionist hat eigentlich nach 45 Jahren ein Recht in Pension zu gehen. Unsere Wirtschaftskammer Vertretung soll sich mal Gedanken machen wie man junge Leute wieder mehr in die Gastronomie bringt. Wer Jahrelang in der Gastro gearbeitet hat eigentlich genug getan. Weihnachten Ostern Feiertage gearbeitet. Genug Entbehrungen für unsere Gastro und Hotelerie geleistet. Sag das jetzt als Unternehmer der jahrelang und jetzt immer noch hinterm Herd steht. Es soll sich jeder mal von diesen Herrschaften sich ein Bild machen und einmal mitarbeiten.
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren