Von Leadership über Konfliktmanagement bis hin zum Netzwerken – die Lehrgänge „Nüsse knacken – Früchte ernten“ und „Früchte ernten – Samen säen“ vermitteln Frauen das Handwerkszeug, um ihre Anliegen und Potenziale in öffentlichen Gremien, Vereinen oder Institutionen einzubringen und dort selbstbewusst zu agieren.
Zwischen Februar und Oktober 2023 besuchten 32 Frauen die insgesamt sechs Module. Die Kurse wurden vom Regionsmanagement Osttirol (RMO) organisiert und über das LEADER-Förderprogramm, das Land Tirol und durch die AK Lienz finanziert. Kooperationspartner und Veranstaltungsort war die UMIT Tirol mit dem Campus Lienz.
„Der Lehrgang ist eine Tiroler Erfolgsstory. 2005 fand er erstmalig in Osttirol statt und hat seither bereits sechs Auflagen erlebt,“ berichtet Gina Streit vom RMO und ergänzt: „Aus den immer ausgebuchten Kursen gingen zahlreiche Geschäftsführerinnen, Bundesrätinnen, Bürgermeisterinnen, Gemeinderätinnen und aktive Frauen hervor. Es entstand ein tragfähiges Netzwerk.“ Der Grundkurs „Nüsse knacken-Früchte ernten“ bestand heuer aus sechs Modulen, vier Coachingeinheiten pro Teilnehmerin und einem Mentoring-Programm.
Dieser Kurs fokussierte sich hauptsächlich auf die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmerinnen und deren politisches Engagement. „Aufgrund der hohen Nachfrage von ehemaligen 'Nüsseknackerinnen' haben wir erstmals in diesem Jahr eine Fortsetzung namens 'Früchte ernten – Samen säen' angeboten. Im Aufbaukurs wurden Pressearbeit, Stimmtraining, politische Beteiligung und die Stärkung unternehmerischer Führungskompetenzen vertieft“, erklärt Mirjam Reith, Projektleiterin beim RMO.
Kamingespräche, moderiert von den Teilnehmerinnen, behandelten gesellschaftspolitische Themen – wie zum Beispiel den „Gender Pension Gap“ mit Doris Batkowski (Leiterin AMS Lienz) oder „Frau MACHT Politik“ mit der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, selbst Absolventin der ersten Stunde. Ein Sommergespräch und Alumni-Treffen rundeten das Programm ab.
„Mit frischen Ideen, Energie und neuen Zugängen bewirken die Teilnehmerinnen ein Umdenken in Unternehmen, Institutionen und in der Politik. Für Osttirol bedeutet dies eine positive Weiterentwicklung zu einem offenen Lebensraum“, betont RMO-Geschäftsführer Philipp Schlemmer. Die Abwanderung junger Frauen aus ländlichen Regionen mache auch vor Osttirol nicht Halt. Die Lücke sei in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt evident.
Wilfried Kollreider, Leiter der Arbeiterkammer in Lienz, unterstreicht die Wichtigkeit von Weiterbildungsmöglichkeiten für Frauen, um Chancengleichheit und beruflichen Aufstieg zu ermöglichen. „Wir kommen aus verschiedenen Berufsfeldern, sind beispielsweise Landwirtinnen, Sozialarbeiterinnen, Finanzleiterinnen, Projektmanagerinnen und Vizebürgermeisterinnen. Der Austausch und die gegenseitige Unterstützung sind ein großer Mehrwert“, freut sich eine Teilnehmerin des Aufbaukurses.
Die Teilnehmerinnen sind sich einig, dass es Chancengleichheit in der Gesellschaft braucht. Darum unterstützen sie mit einer Patenschaft die Betreuung eines Kindes mit Lernstörungen am Zentrum für Lernen und Lernstörungen der UMIT TIROL in Lienz.
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