Geht es nach dem Tiroler Skiverband, soll es im Jahr 2031 oder 2033 nach der letzten Austragung 2019 ein Da Capo für eine Nordische Ski-WM in Seefeld geben. Die Tiroler schickten ein offizielles Schreiben an den ÖSV, um Seefeld für eines der beiden Jahre vorzuschlagen. Dem ÖSV obliegt es, einen Vorschlag beim Internationalen Skiverband einzubringen. Der Haken daran: Die Gemeinde Seefeld zeigte sich gegenüber der APA sehr reserviert.
Er stehe einer erneuten Ausrichtung der Nordischen WM zwar nicht komplett ablehnend gegenüber, aber würde ein derartiges Projekt momentan im Gemeinderat zur Abstimmung kommen, hätte dieses sicher keine Mehrheit, sagte der scheidende Seefelder Bürgermeister Markus Wackerle. Der Grund: Die finanziellen "Altlasten", mit denen sich die Gemeinde nach der WM 2019 weiter konfrontiert sieht.
Wackerle spielte auf die nach wie vor im Raum stehende Rückzahlung von Fördergeldern in Höhe von acht Millionen Euro an den Bund an. Der Tourismusverband (TVB) hatte in Form eines Darlehens drei Millionen Euro bezahlt. Weil der TVB seine Mittel nicht als Förderung gewährte, sah der Bund eine zweckwidrige Verwendung von Fördergeldern. Deshalb wird seit heuer um eine Rückzahlung gerungen. Kürzlich schlug die Gemeindeführung - in Abstimmung mit der schwarz-roten Landesregierung sowie der Tourismusabteilung des Landes - einen Lösungsweg vor. Dieser wird laut "TT" aber vom Bund vorerst überwiegend abgelehnt.
Dies bestätigte das Sportministerium auf APA-Anfrage. "In einigen Punkten" des übermittelten Lösungsvorschlages seien "Nachbesserungsnotwendigkeiten identifiziert" worden. Der Bund fordere eine Erfüllung der Fördervoraussetzungen, insbesondere die Leistung eines Zuschusses in der Höhe von 2,5 Millionen Euro seitens des Tourismusverbandes.
Man habe es derzeit mit einem "tiefen Loch" zu tun, es gehe um viele Millionen, begründete Wackerle seine offenbar nur sehr mäßige Begeisterung für eine erneute WM-Bewerbung. "Kosten können jedenfalls auf uns keine mehr zukommen", machte der Ortschef klar.
In der Vorwoche war bekannt geworden, dass sich die steirische Gemeinde Ramsau am Dachstein für die Ausrichtung der Nordischen Ski-WM 2031 bewerben will. Dort fasste der Gemeinderat mehrheitlich einen entsprechenden Beschluss. Der ÖSV wird sich am Freitag bei seiner Präsidentenkonferenz mit den gestarteten Bemühungen um die WM auseinandersetzen.
Die Ramsauer müssen einen umfassenden Fragenkatalog beantworten. Dieser verlangt umfangreiche Konzepte von der Finanzierung über die Unterbringung der zehntausenden Teilnehmer und Gäste bis hin zu auch von der FIS geforderten Kriterien. Der ÖSV als letztlich haftende Instanz benötige Gewissheit und Sicherheiten, hatte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer erklärt. Die Bewerbung muss bis spätestens Frühjahr 2025 bei der FIS eingereicht werden, die Vergabe erfolgt 2026.
"Wir sind in Sachen Infrastruktur viel besser aufgestellt als die Ramsau", rührte indes Tirols Skiverbandspräsident Karl Janovsky schon einmal die Werbetrommel für eine WM in Seefeld. Die Großveranstaltung dort wäre auch "auf der erneuerten Infrastruktur nachhaltig." Zudem könne man sich auch eine Nordische Ski-WM in Hochfilzen (Loipen) und Bischofshofen (Schanzen) vorstellen, hieß es in dem Bericht. Die Jahre 2031 oder 2033 seien jedenfalls die letzten Gelegenheiten in absehbarer Zeit, so Janovsky: "Danach haben wir 25 Jahre keine Chance mehr."
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