Die ersten 45 Minuten im Derby zwischen Matrei und Nußdorf-Debant glichen einem entspannten Schaulaufen. Maues Mittelfeldgeplänkel und auf beiden Seiten die fehlende Bereitschaft, ins Risiko zu gehen. Entsprechend groß war der Frust zur Pause auf den Rängen. „De Derbys hent ah nimmer des, wos se amol woan“, murmelte ein frustrierter Zuschauer an der Biertheke.
Er wurde eines Besseren belehrt. Die Halbzeitansprachen von Rupert Marko und Sven Lovric haben gesessen. Nach dem Abtasten in der ersten Halbzeit ging es in Durchgang zwei Schlag auf Schlag. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff tauchte Julian Egger vor dem Kasten von Benjamin Unterwurzacher auf. Der an diesem Tag gut aufgelegte Offensivakteur ließ dem Debanter Schlussmann keine Chance und schob zum 1:0 für die Heimischen ein.
Die Freude hielt jedoch nicht lange: Augenblicke später kam es zu einem Gestocher im Strafraum der Iseltaler. Der Ball wird zunächst von einem Matreier auf der Linie geklärt, landete dann aber genau vor den Füßen von Lukas Huber, der die Pflichtaufgabe entspannt löste und die Debanter zurück ins Spiel brachte.
Das Spiel hatte zu diesem Zeitpunkt, alles, was ein Derby braucht – rustikale Zweikampfführung, offene Visiere und jede Menge Tore. Nach rund einer Stunde erlebten die Iseltaler ein bitteres Deja-vu: Zunächst gelang Julian Egger erneut der Führungstreffer für die Hausherren, doch die Gäste konterten wieder und stellten durch Aleksandar Simic auf 2:2.
Es kam aber noch bitterer für Matrei. Bei einem Eckball brachte Goalie Raphael Bstieler einen Gegenspieler ungeschickt zu Fall – Elfmeter! Den fälligen Strafstoß schweißte Simic unhaltbar in die Maschen. Die Union steckte trotz Rückstand nicht auf und kam noch zu einigen aussichtsreichen Chancen. Zunächst forderte Alexander Wibmer nach einem Tackling vehement Elfmeter, kurze Zeit später verpasste Benedikt Wibmer eine Freistoßflanke nur knapp.
In der Schlussphase erstickten die Lovric-Elf mit dem 2:4 durch Dominik Sporer alle Hoffnungen der Heimischen. Für Nußdorf-Debant war der Erfolg im Tauernstadion nach den Niederlagen gegen Lienz und Dölsach der erste Liga-Derbysieg der Saison. Die Matreier werden sich wiederum im kommenden Spiel gegen Rapid Lienz um Wiedergutmachung bemühen.
Die Grünweißen mussten sich an diesem Spieltag Admira Villach mit 1:2 geschlagen geben und stehen im Derby gegen die Iseltaler unter Zugzwang. Der FC Dölsach ging im Heimspiel gegen Wölfnitz mit 0:5 unter. Über einen Heimsieg jubelte indes Thal/Assling. Im ersten Spiel nach dem Ende der Alempic-Ära drehten die Oberländer gegen Rothenthurn auf und überrollten den formstarken Aufsteiger mit 4:1. Die Tore der Osttiroler erzielten Dominik Kofler, Jasmin Dindic, Maximilian Ortner und Philipp Perfler.
Die aktuelle Tabelle der Unterliga West:
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