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Rappelvoll präsentierte sich der Lienzer Hauptplatz beim Aufritt von LEMO. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Rappelvoll präsentierte sich der Lienzer Hauptplatz beim Aufritt von LEMO. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

„Das Wichtigste ist, dass man die Sache durchzieht.“

Über das Leben als Papa, Popstar und passionierter Paddler – Chartstürmer LEMO im Interview.

Nach seinem Aufritt 2019 kehrte LEMO in diesem Jahr zurück auf die Dolomitenmann-Bühne. Am Samstagabend – nach den Bestleistungen der Athlet:innen – gab er mit seiner Band auf dem Lienzer Hauptplatz kluge Texte und große Melodien zum Besten. Wie schon 2019 zog er die Menge direkt in seinen Bann und feierte mit Hunderten eine große Party – getragen von Ohrwürmen wie „Der Himmel über Wien“, „So wie du bist“ oder „Alte Seele“.

An die erinnert sich der Halb-Tiroler (väterlicherseits) heute noch. Im Schatten des Rampenlichts hat der Chartstürmer mittlerweile den Sprung von der wilden Jugend ins entspannte Erwachsensein gemeistert. Seit rund zweieinhalb Jahren ist LEMO nämlich Papa. Im Rahmen seines Auftritts beim Dolomitenmann haben wir ihn zum Interview getroffen.

Espresso vor der Show: LEMO – bürgerlich Clemens Kinigadner – beim Dolomitenstadt-Interview in Lienz.

LEMO, wir haben uns bei deinem letzten Auftritt in Lienz schon einmal unterhalten. Das war 2019. In der Zwischenzeit hat sich bei dir einiges getan. Du bist Vater eines Kindes und auch eines zweiten Albums geworden. Wie lebt es sich zwischen Bühne und Wickeltisch?

Natürlich komplett anders (lacht). So ein Ereignis verändert das Leben. Family und Musik lassen sich gut vereinbaren, wir haben im Sommer fast jedes Wochenende gespielt. Wie es dann mit der intensiven Studiozeit aussieht, werden wir sehen. Aber bis jetzt läuft es gut.

Du hast als Musiker schon viele Momente erlebt, die dich geprägt haben. Das wird auch durch den Nachwuchs passiert sein, oder?

Klar, das ist wie ein Schnitt. Da gibt es dann das Leben vorher und das Leben danach. Das ist schon mit Abstand das Ärgste, das mir bisher passiert ist.

Hat das auch deine Musik verändert? Du schreibst ja stets über Erlebtes und Dinge, die durch deinen Kopf geistern...

Wahrscheinlich schon. Ich mache jetzt keine andere Musik, aber das ist so ein großes Ereignis im Leben, daher wird es sicher noch in meine Arbeit einfließen. Nachdem ich wusste, dass ich Vater werde, war es schon auf dem letzten Album „Irgendwas mit Dreißig“ ein paar Mal Thema.

Bei Alte Seele Part II zum Beispiel...

Genau. Beim nächsten Album wird das bestimmt wieder zu hören sein.

Das sind dann wieder neue Emotionen im Vergleich zu deinen bisherigen Songs, oder?

Ich schreibe eben über die Dinge, die ich erlebt habe und natürlich schaue ich, dass ich nicht immer über das gleiche Thema schreibe. Das hilft da natürlich.

Dein Album „Irgendwas mit Dreißig“ hat irgendwie lange auf sich warten lassen. Warum?

Wann können wir mit Nachschub rechnen?

Ich habe schon viele Texte. Wenn alles gut geht, wird das nächste Album 2024 fertig.

Wenn die „alte Seele“ ruft, läuft LEMO zur Höchstform auf.
Mit klugen Texten und großen Melodien verzauberte der Halb-Tiroler das Publikum.

Dann erhöhst du die Schlagzahl ja massiv...

Stimmt, aber so muss es sein. Es läuft gut und im kommenden Jahr sollen auf jeden Fall schon die nächsten Singles erscheinen.

Du hast die Dolomitenmann-Atmosphäre schon einmal erlebt. Mit welchen Gefühlen bist du nach Lienz gekommen?

Wir hatten im Sommer ein paar Auftritte, bei denen es nicht in erster Linie um mich ging. Das ist ja hier auch der Fall, die Leute kommen ja wegen des Sportereignisses. Es hat bisher aber immer gut geklappt, die Menge mitzunehmen und gemeinsam einen schönen Abend zu erleben.

Für dich ist der Aufritt in Lienz im weiteren Sinne ein kleines Heimspiel. Dein Vater ist ja Tiroler. Bist du oft hier?

Nein, eher selten. Es gibt in Götzens bei Innsbruck noch das Haus meiner Großmutter, in dem ich ein paar Jahre lang aufgewachsen bin. Im Winter bin ich noch ab und zu zum Skifahren dort. Später war ich dann in Graz, bis ich das Gefühl hatte, dass es mir zu klein wird und dann ging es nach Wien. Das war für mich damals eine Befreiung, vor allem wegen der Anonymität. Dort lebe ich seit 15 Jahren und jetzt zieht es mich eher wieder raus. Hier in Lienz ist es ja auch mega schön.

„Beweg deinen Arsch und tu es“ – dein Song eignet sich ganz gut als Motivation für den Dolomitenmann, oder?

Ja, das stimmt. Aber ich glaube den Leuten, die hier an den Start gehen, muss man das nicht mehr sagen. Was die hier leisten, ist echt arg.

Konntest du dir den Bewerb ansehen?

Leider nicht, wir sind aber über die Hofgartenbrücke gefahren, als die Kanuten gerade im Wasser waren. Es war nur eine Sekunde, da habe ich direkt wieder Lust auf eine Runde im Kajak bekommen.

Du paddelst?

Jetzt schon eine Zeit lang etwas weniger, früher bin ich aber viel gefahren.

Dann würdest du dich beim Dolomitenmann also für diese Disziplin entscheiden?

Natürlich, aber das hier wäre mir wohl ein bisschen zu hart. Ich würde auf jeden Fall nicht den Berglauf nehmen (lacht).

Was würdest du jungen, ambitionierten Musiker:innen raten, um möglichst erfolgreich zu sein?

Ich weiß nicht, ob es dafür die eine Formel gibt. Wichtig ist, dass man tut, was man kann, um besser zu werden. Wenn man es wirklich will, darf man nicht aufhören. Das Wichtigste ist, dass man die Sache durchzieht. Auch das Netzwerk spielt eine Rolle, man braucht bis zu einem gewissen Grad einfach Connections. Ich wusste damals, dass ich das machen will und bin dann nach Wien gegangen, weil dort die Leute mit Einfluss waren.

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