Nouria Newman zählt definitiv zu den Härtesten unter der Sonne. Die erste weibliche Kajakfahrerin, die sich einen 30 Meter hohen Wasserfall hinabstürzte und reißende Stromschnellen auf den entlegensten Flüssen der Erde mit Leichtigkeit bändigt, nimmt sich bekanntlich kein Blatt vor den Mund.
Die Französin war eine von 30 Damen, die heuer zum ersten Mal den Dolomitenmann in Angriff nahmen und damit das Ende einer Männerdomäne einläuteten. Das alleine wäre Grund zum Feiern, würde man meinen. Doch nach dem Bewerb meldet sich Newman auf Instagram zu Wort und attackiert die Veranstalter um die Familie Grissmann.
Newman, die mit ihrem Kajak im Schlepptau nach 45:32 Minuten als 43. auf dem Lienzer Hauptplatz einlief, echauffierte sich über den Umgang mit den Damenteams bei der Siegerehrung. „Die Möglichkeit, grandiose Athlet:innen anderer Sportarten zu treffen und sich selbst zu pushen war eine einmalige Erfahrung. Der anhaltende Sexismus der Veranstalter nicht so sehr“, schrieb die Extremsportlern auf Instagram und nahm dabei ihren Sponsor Red Bull explizit aus der Kritik aus.
Newman stört sich daran, dass nur das beste Damenteam auf die Bühne geholt wurde. „Und das, obwohl da zehn Männerteams – die fünf besten Profi- und Amateuermannschaften – standen“, so Newman. Noch nie in ihrem Leben habe sich die 32-Jährige „so wenig respektiert“ gefühlt: „Das ist inakzeptabel. Es scheint, als würden wir Frauen und unsere Leistungen nicht zählen.“
„Das war unglücklich. Ich hätte mir gewünscht, dass man die besten drei Frauenteams auf die Bühne holt.“
Sophia Schmidt
Zu einem gewissen Grad kann Sophia Schmidt die Aufregung nachvollziehen. „Das war unglücklich. Ich hätte mir auch gewünscht, dass man die besten drei Frauenteams auf die Bühne holt“, erklärt die Paddlerin nicht ganz uneigennützig. Schmidt kam mit „Sport Auer 4 Angels“ als zweitbestes Frauenteam ins Ziel: „Mir geht es da nicht um ein Preisgeld, sondern um Anerkennung und Würdigung.“
Die Deutsche zeigt aber auch Verständnis für die Organisatoren: „Die Sache steckt ja noch in den Kinderschuhen und mir wurde gesagt, dass man sich die Kritik zu Herzen nimmt. Das Event an sich war einfach unfassbar cool und ich komme definitiv wieder.“ Mountainbikerin Elisabeth Osl, die mit „Osttirol Dein Berg Tirol“ auf Rang 71 landete, geht einen Schritt weiter: „Wenn diese Kritik alles ist, was bleibt, dann stimmt mich das traurig.“
Osl erinnert an fehlende Erfahrungswerte: „Es war die Premiere und es hätte ja auch passieren können, dass wir Frauen uns schwertun.“ Sie selbst sei mit einer anderen Einstellung ins Rennen gegangen. „Mir ging es darum, zu zeigen, dass wir mithalten und Ausnahmeleistungen erbringen können“, so Osl. Das sei auch gelungen und das gelte es zu feiern.
„Am Ende holen wir schlichtweg die fünf besten Profi- und Amateurteams auf die Bühne.“
Niki Grissmann
Nicht ganz nachvollziehen kann die harsche Kritik von Newman Veranstalter Niki Grissmann. „Wir haben wirklich alles gegeben, um den Frauen die größtmögliche Bühne zu bieten. Was man vergisst, es war für uns genauso eine Premiere, nach dem offiziellen Anmeldeschluss waren insgesamt nur 3 Frauenteams in unterschiedlichen Kategorien genannt, die anderen wurden alle nachnominiert. Weil uns hier sowohl in Bezug auf die Leistung als auch in Bezug auf die Anzahl der Frauenteams jegliche Erfahrung fehlte, haben wir uns dazu entschieden nur die fünf besten Profi- und Amateurteams auf die Bühne zu holen, ohne Trennung nach Geschlecht, das wurde auch immer so kommuniziert.
Kurzfristig habe man sich dann dazu entschlossen, auch das schnellste Damenteam auf die Bühne zu holen und zu ehren: „Gut gedacht ist nicht immer gut gemacht, da müssen wir uns auch an der Nase nehmen“, so Grissmann, der den acht Damenteams zu ihren großartigen Leistungen gratuliert. Für die Organisatoren sei es darum gegangen, Erfahrungswerte zu sammeln und Lehren für die Zukunft zu ziehen. „Das machen wir natürlich, werden die Situation neu bewerten und für den nächsten Event natürlich auch Dinge adaptieren, wenn sich auch 2024 genügend Frauenteams anmelden“, versichert Grissmann.
38 Postings
Wie gedenkt man in Zukunft mit Transgender-, Queer-, Non-Binär- oder anderen "gemischten" Teams umzugehen? Ich denke da z. B. an ein (zukünftig zu formierendes) Team deutscher Staatsbürger - ein Land, in dem man ja künftig einmal im Jahr das Geschlecht offiziell wechseln dürfen soll. Die Vier könnten dann in einem Jahr in der Männerwertung, im Folgejahr gemeinsam in der Frauenwetung antreten! Die Büchse der Pandora ist jedenfalls geöffnet, und spannend bleibt der Dolomitenmensch, äh -mann allemal, nicht nur in sportlicher Hinsicht!
@bla, wie wärs mit "DolomitiGenies" schließlich nehmen ja viele Menschlein daran teil, da hätten sogar die dritte Option auch eine Chance und der Niki bräuchte sich früher oder später nicht noch mal den Kopf darüber zu zerbrechen:
"Dolomitenmann" geht ja überhaupt nicht, es sind ja vier pro Team und diese sind jetzt schon bunt gemischt!
.... jede Milisekunde darüber nach zu denken ist fürn: "Hugo"
Naja, dass hier das Gros der Schreibenden im Geschlechterbild von vor 50 Jahren stehengeblieben ist und den Mann (also sich selbst) als alleinig "Harten unter der Sonne" ansieht ist offensichtlich. Schade, dass man glaubt, Frauen nur respektieren zu können, wenn sie dieselbe Leistung erbringen wie ihre naturgemäß stärkeren Pendants. Die überfällige große Chance den Dolomitenmann in die Jetzt- Zeit zu holen- nämlich Damenteams zuzulassen- und auch deren enorme Leistung wie auch die der Herrenteams gebührend zu feiern wurde halbherzig vertan. Bis vor kurzem wurde vom Veranstalter sogar vermutet, Frauen könnnten diesen Bewerb gar nicht bewältigen, und jetzt haben alle Damenteams das Ziel erreicht. Der mediale Fokus war heuer klar am Premierenstart der Athletinnen, da hätte man cleverer aufspringen können um viel positive Berichterstattungen diverser Medien zu erreichen. So bleibt nur ein misogynes Geplänkel in den Kommentaren auf Social Media.... Schade, denn ausserhalb der Osttirol- Veranstaltungsblase ist dieser Bewerb weitgehend unbekannt und könnte einiges an zusätzlichen positiven Erwähnungen brauchen, auch um eventuell neue Sponsoren zu rekrutieren. Da ist noch Luft nach oben...
Wenn alle sportlichen Veranstaltungen so durchgeführt werden würden wie der Dolomitenmann, hätten Frauen keine Chance auf Preisgelder. Dafür wurden Frauenwertungen eingeführt. Die Veranstalter berufen sich auf fehlende Erfahrungswerte. Dies ist ihnen aber selber zuzuschreiben. Veranstaltungen wie der Ironman haben schon lange gleiche Preisgelder für Männer und Frauen! Wenn nach diesem Event alle Frauen sagen würden: „Danke, dass wir mitmachen durften!“ würde sich nichts ändern und Frauen würden wieder nur geduldet werden. Durch das Posting von Nouria Newman müssen die Veranstalter reagieren. Ich bin stolz, dass es Frauen gibt, die für ihre Überzeugung kämpfen. Danke Nouria dafür. Wenn ich mir diese Kommentare durchlese, ist der Weg noch lange.
der ursprung war und ist seit gut 30 jahren der dolomitenmann. wenn sich nun frauen einbilden dort mitmachen zu müssen, dann soll dies auch unter denselben voraussetzungen geschehen. es war good will frauenteams mitmachen zu lassen und ich denke, man fragt sich mittlerweile ob diese idee von den veranstaltern hinterher für gut befunden wird. es ist nun mal der bewerb für die härtesten unter der sonne. das wär ja in jeder mannschaftssportart dann so - siehe fußball, volleyball, basketball etc. und dort gibts separate ligen wo nur frauen beteiligt sind. wer sollte das bei einem dolomitenmann noch nebenher organisieren? zeitpunkt? preisgelder? genug interessentinnen? man hätte dieser idee nie zustimmen dürfen, aber dann würds ja heissen man sei frauenfeindlich. ok gleichberechtigung für alle - und das ist das ergebnis, welchen eben diesen frauen gar nicht schmeckt
Dazu braucht es kein eigenes Dolomitenfrauen Event, sondern nur eine eigene Frauenwertung! Zeit dass manche in Lienz im 21 jhdt ankommen! Leider ist die frauenfeindliche Haltung schon vom Gründer Werner Grissmann vorgegeben gewesen, der bei einer Sportärzteveranstaltung auf die Frage warum keine Frauenteams zugelassen sind wörtlich sagte: De Weiba solln daham stricken........ Da ist es ja schon unglaublich dass sein Sohn anders denkt! Die härtesten unter der Sonne müssen sich daran gewöhnen, dass Frauen gleichberechtigt sind! Auch in Osttirol!
weisst du warum die frauen zb nicht auf der streif fahren? kannst du erahnen warum damen und herrenbewerbe getrennt sind? im alpinen wie im nordischen bereich? warum es einen ironman für herren und einen für frauen gibt? mach dir mal gedanken drüber. bei einem eigenen damenbewerb - dolomitenfrau - wird immer irgendeine frau ganz oben stehen .... und dann nix zu maulen haben weil die erste mit goldflundern überschüttet werden. na gut das mit dem maulen zieh ich zurück, denn dann gäbs vermutlich andere dinge die zu bekritteln sind.
Es steht sicherlich jedem und jeder, der oder die das will, frei, einen entsprechenden Bewerb für Frauen zu organisieren und zu veranstalten und dabei Millionenpreisgelder für die ersten 10 Teams auszuschütten. Stattdessen einfach jemanden, der seit drei Jahrzehten (!!) einen großartigen Bewerb organisiert, unqualifiziert anzuschütten, ist ausgesprochen billig.
wer den titel seiner eigenen veranstaltung zwar lesen aber nicht verstehen kann, ist etwas im nachteil. wie ein grazer veranstalter realitätsfremd in diese falle der unendlichen probleme tappen kann? muss am mann liegen. deshalb ist die namensänderung der veranstaltung der nächste logische schritt.
Die nächste Ausschreibung kann ich mir schon gut vorstellen. Härteste(r) Teambewerb:in sucht Teilnehmer:innen. Zugelassen sind Frau:innen, Männer:innen, Es:innen, Das:innen, Unbekannt:innen usw. usw. usw
Unholdemann oder Unholdefrau ?
Unholdenbank
lassts bitte den armen unholden zufriedn - sonst jammert er wieder ....
Genau so ist es gekommen, wie es der Grissmann Senior immer vorhergesagt hat
Eine veranstaltung wo es für die ersten 5 Teams auf die Bühne geht egal ob Mann oder Frau. verstehe nicht warum da jetzt Theater ist. Mit Platz 34 ist man von den top 5 schon ein Stück entfernt. Ich denke mit der zeit werden die Frauen schon vorne mitmischen es ist ja schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und es gibt genug Männer die auch davon träumen mal da oben zu stehen
Habe mir mal die Ergebnisliste mit Fokus auf die Damenteams angeschaut. 1. Damenteam gesamt Rang 34. 2. Damenteam gesamt Rang 38. 3. Damenteam mit Nouria Newman gesamt Rang 52. Sie wollte aufs Podium. OK!!! Von mir aus sollen halt die ersten drei Frauenteams auch aufs Podium geholt werden. Eben Sonderbehandlung für jene, die den Männern das Fürchten lehren wollten. Wie so oft im Leben - sobald Frauen dabei sind, gibts Schwierigkeiten und Sexismus-Vorwürfe. Und wenn man dafür nur etwas an den Haaren herbeizieht.
Ja das stimmt...
Diese Newman gratuliert ihrer Tochter sicher auch zu einem 4er in der Schule...
Wenn i mir die Kommentare hier so durchlese wären manche über einen 4er ziemlich froh gewesen ;)
Vielleicht in Zukunft einfach Samstags Dolomitenfrau und Sonntags Dolomitenmann! ?
Bob marley hatte schon vor vielen jahren recht - no woman no cry
irgendwer hat mir mal erklärt, das der songtitel eigentlich eine komplett andere bedeutung hat. "Nein, Frau, nicht weinen!". würde aber auch passen in dem fall :-)
Wie hat es Hans Söllner frei übersetzt: Koa Frau, koa Gschroa!
37. Dolomitenmann/- frau/ - gender/ genderin? Hoffe die Reihenfolge passt, damit sich nicht irgendjemand an das Bein gepinkelt fühlt.
Das junge Sportlerinnen wie Nouria Newman einfach mehr verlangen finde ich durchaus nachvollziehbar und das ein Grissmann bei ihr kein Welpenschutz genießt wird er wohl verkraften müssen. Umso besser hat er auf die Kritik reagiert und am Ende kommt es der nächsten Veranstaltung zu Gute. Von daher, alles halb so wild und Glückwunsch den TeilnehmerInnen.
Katastrophe !!! Jahrezehntelang ging alles reibungslos, mit viel Erfahrung, Profession und ohne Zicken über die Bühne und jetzt beim Frauen-Debüt hagelt es Kritik. Hut ab vor der Einsicht von Nici Grissmann auf den Umstand zukünftig einzugehen. Ich denke wenn Familie Grissmann das im Vorfeld geahnt hätte dann wäre alles so geblieben wie es war. Schade, dass das beste Event in Lienz plötzlich in den Schmutz gezogen wird, nur weil man noch wenig Erfahrung mit der neuen Situation hatte.
Lieber oschtirola, so tragisch würde ich das Ganze jetzt auch nicht bewerten. Kritik an sich hilft ja beim Wachsen, beim Verbessern - Herr Grissmann weiß das und setzt das bestimmt professionell um. Frau Nouria hätte ihre Kritik evtl. anders formulieren können und es nicht so aufbauschen müssen... aber auch sie ist nur ein Mensch und wird in ihrer Vergangenheit dementsprechend negative Erfahrungen gemacht haben. Aber eine "Hagel" an Kritik hätte ich jetzt nicht bemerkt. Grüße!
...selbst Frau, ABER! ... zu Beginn der Kritik gab ich dem Posting auf Instagram Recht und dachte mir - wahnsinn, wieso wird das nicht gewürdigt und das Frauen Podest auch mit den 3 schnellsten Teams präsentiert!... NEIN... WIESO? Sie liefen in der Wertung mit den Männern gemeinsam! und keines der Teams kam unter die Besten 10 ... eigentlich würde man sie gar nicht auf der Bühne sehen, aber ich finde es von den Veranstaltern super, dass sie trotzdem die Leistung hervorhoben und das Beste Team der Frauenmannschaften auf die Bühne holten! ... Hut ab vor der Leistung - egal ob männlich oder weiblich
Newman erwartet sich eine Besserbehandlung aufgrund ihres Geschlechts. Sexismus pur.
Bitte kema amol onfongen jeden da als sieger zu segen der wos do mitmocht. sicha die damen brauchen a eigene wertung aber da onfong is imma holbrig. Also kopf hoch und weita mochen people!
Die Damen haben ALLE suuuper Leistungen erbracht!!! Absoluter Respekt!! Es war nie eine eigene Damenwertung geplant! Vielleicht das nächste Jahr wie man so munkeln hört... Schade ist aber das es bei den vergangenen 35 Events nie etwas negatives zu berichten gab und just jetzt, wo das 1.mal Damen starten "durften" geht´s schon los..... Ich war zuerst von der Umsetzung echt voll begeistert - mitlerweile nicht mehr ganz so.... Sorry liebe Damenwelt...
Der nächste Dolomitenmann wird dann "Dolomitenmann:innen" heißen, den Damen wird mindestens die selbe Bühne geboten werden wie den Männern, die Leistung der Damen wird nochmals besondern hervorgehoben werden und die Härtesten unter der Sonne werden im Schatten der Frauen vor Neid erblassen ;-)
Wir könnten die Teilnehmer auch als "Dolomitenmannende" bezeichnen.
Korrektur: Wir könnten die Teilnehmenden auch als "Dolomitenmannende" bezeichnen.
man könnt ja auch gleich probieren den Ironman umzubenennen... aaah, lieber nit zu laut sagen :).
"Ich bin wirklich sehr dankbar, dass der Triathlonsport schon so weit ist, gleiche Leistung gleich zu entlohnen", sagt die Ironman-Weltmeisterin von 2019 Anne Haug.
Der Ironman ist gerade zu vorbildlich wenns um Gleichberechtigung geht.
Da das englische "man" auch als "Mensch" übersetzt werden kann ist das bei diesem Bewerb nicht nötig- sonst wäre es schon passiert...
Es denkt auch niemand daran, den Ironman umzubenennen, obwohl es dort sogar eine eigene Frauenwertung gibt.
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