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Seit wenigen Wochen läuft Hamidou Ndiaye für Thal/Assling auf. Über Umwege fand der Senegalese nach Osttirol. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Seit wenigen Wochen läuft Hamidou Ndiaye für Thal/Assling auf. Über Umwege fand der Senegalese nach Osttirol. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Hamidou Ndiaye: Der Löwe im blauschwarzen Dress

Aus Afrika über den großen Teich nach Assling – der junge Senegalese jagt den Traum vom Profifußball.

Der Senegal hat schon viele große Kicker hervorgebracht und ist nicht von ungefähr amtierender Afrikameister. Bekanntester Löwe von Teranga – so lautet der Spitzname der Nationalmannschaft – ist zweifellos Sadio Mané. Er hat sich aus der Armut gekämpft und in Europa seinen Traum gelebt. Einen Traum, den viele junge Senegalesen verfolgen.

Auch bei Hamidou Ndiaye dreht sich alles um König Fußball. Über einige Umwege ist der 24-Jährige vor zwei Wochen in Osttirol, genauer gesagt in Assling gelandet. Auf den ersten Blick eine schier unglaubliche Geschichte. Was verschlägt einen junger Kicker aus Afrika ausgerechnet nach Osttirol?

Mit der Frage konfrontiert, muss Hamidou selbst schmunzeln. Er steht gerade auf dem Trainingsplatz in der Theurl-Arena, wo die URC Thal/Assling ihre Unterliga-Spiele austrägt. Die Asslinger haben den 24-Jährigen für diese Saison in ihren Reihen aufgenommen. Er ist Teil der Kampfmannschaft und trainiert nebenher die U9- und U10-Nachwuchsteams.

Die Nachwuchsspieler der URC haben „Omar“ schon ins Herz geschlossen.

Doch bevor Omar – wie ihn die Kinder in Assling nennen – nach Osttirol kam, lebte er für einige Jahre in den USA. Dort besuchte er das Bloomfield Collage in New Jersey und spielte Fußball. Ein ehemaliger Kicker aus der italienischen Serie C war es, der Hamidou in den Staaten auf die Beine schaute und sofort begeistert war. „Er sagte, dass ich unbedingt nach Europa gehen müsse, um meinen Traum von einer Fußballkarriere zu verwirklichen“, erzählt der junge Senegalese.

Hamidou wagte den harten Schritt über den großen Teich und schlug zunächst in Italien auf. Sein Ziel: Die Serie C oder D, sprich die dritt- oder vierthöchste Fußballliga des Landes. Über einen Berater wurden Gespräche mit mehreren Vereinen geführt. „Zwei, drei Klubs zeigten großes Interesse“, so Hamidou. Der Präsident eines Vereins aus der Serie D habe anschließend den Kontakt zu den Asslingern hergestellt.

„Er kennt dieses Team und sagte mir, ich solle mich dort eingewöhnen. Er kommt dann zu unseren Spielen und beobachtet mich“, sagt Hamidou. Um an ein Visum für Italien zu gelangen, habe der Verein dem Senegalesen den Zwischenstopp in Assling empfohlen. Den ersten Härtetest auf dem Osttiroler Grün hat Hamidou schon hinter sich. Vergangene Woche debütierte er im Derby gegen Matrei. „Hier wird sehr robust gespielt“, lacht der 24-Jährige.

Als Sechser im defensiven Mittelfeld oder in etwas offensiverer Rolle auf der Acht fühlt er sich gut aufgehoben: „Meine Teamkollegen haben mich super aufgenommen. Wir fahren oft mit dem Rad und tauschen uns aus. Es gefällt mir hier.“ Als nächster Schritt steht die Suche nach einer Arbeit an. Auf dem Collage in den USA hat sich Hamidou auf Buchhaltung spezialisiert.

„Er will unbedingt und schnellstmöglich arbeiten. Für nicht EU-Bürger ist das aber nicht so einfach, darum suchen wir gerade nach einer Lösung“, erklärt der Nachwuchsleiter der URC, Michael Jungmann. Auch wenn er seine Freunde und Familie vermisst – alleine fühlt sich Hamidou in Osttirol nicht, wie er im Audiointerview erklärt:

Die Jugendspieler sind verrückt nach Hamidou. „Omar ist ein cooler Typ“, ruft ein Sprössling mit dem Ball am Fuß über den Rasen. Eine Gruppe von drei Teams trainiert mehrmals pro Woche mit dem 24-Jährigen. Auch Liah, Helena und Janina macht das Training Spaß:

Gute Laune bei Liah, Helena und Janina.

„Ich fühle mich wohl in Osttirol. Die Leute sind super nett und bemüht.“

Hamidou Ndiaye

Hamidou hat sich in der kurzen Zeit erstaunlich gut integriert. „Ich fühle mich wohl hier. Die Leute sind super nett und sehr bemüht“, sagt Hamidou. In dieser Saison will er sich in den Fokus spielen, um möglichst rasch zu einem Profiverein zu wechseln. Dann wird er Assling wohl wieder verlassen: „Ich brenne für meinen Traum und werde in jedem Training und jedem Spiel alles geben.“

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4 Postings

Motre
vor einem Jahr

Ich habe ihn beim Spiel letzte Woche in Matrei kennengelernt, ein interessanter, sympathischer junger Mann, der sicher seinen Weg gehen wird. Er wurde auch von der Matreier Mannschaft als fairer, netter Gegenspieler wahrgenommen. Hamidou, weiter so und du wirst dann deine Ziele im Fußball sicher erreichen. Die hier wieder einmal angefangene Asyldebatte verstehe wer will... Es ist ein Portrait von einem jungen, engagierten Mann, der ein Ziel verfolgt. Muss alles politisiert werden? Gratuliere Thal zur Verstärkung!

 
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Gertrude
vor einem Jahr

Mit positivem Asylstatus ist arbeiten erlaubt. Liebherr, Kraler, Loacker, Mc Donalds suchen immer Personal.

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor einem Jahr

    Er ist kein Flüchtling oder auf Asyl , er benötigt ein normales Arbeitsvisum für Drittstaaten . Es geht nicht hervor ob er einen College Abschluss in der Tasche hat . Sein College in der USA ist zumindest traditionell und wurde von Deutsche im Neunzehnten Jahrhundert gegründet . Als Senegalese , werd er mindestens 2-3 Sprachen sprechen , hinzu sein Englisch und Collage Besuch in der USA ( Abschluss?) , da sollte man ihm keine Steine in weg legen , meiner Meinung nach .

     
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    Muehle
    vor einem Jahr

    Eh, aber wo steht da was von Asyl?

     
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