Nach rund zwei Jahren sind die umfassenden Revitalisierungsmaßnahmen am Nörsacher Teich in Nikolsdorf abgeschlossen. Das meldet das Land Tirol in einer Aussendung. Das Naturdenkmal biete nun wieder optimale Lebensbedingungen für Flora und Fauna.
Eine Voruntersuchung aus dem Jahr 2019 zeigte auf, dass der Nörsacher Teich eine hohe Bedeutung als Lebensraum – insbesondere für den Alpenkammmolch und den Teichmolch – hat. Nachdem ein starker Rückgang der ökologischen Qualität festgestellt wurde, wurden 2021 finanzielle Mittel in Höhe von rund 380.000 Euro für die Revitalisierung des Teiches zur Verfügung gestellt.
„Der Nörsacher Teich ist ein bedeutender Lebensraum für Libellen und unter anderem auch Heimat des Alpenkammmolchs, einer geschützten Amphibienart. Nachdem sich der Zustand des Teichs zunehmend verschlechtert hatte war klar: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Nun sind die umfassenden Revitalisierungsmaßnahmen abgeschlossen und Insekten, Vögel, Amphibien, zahlreiche Pflanzenarten und auch Säugetiere, wie die ebenfalls geschützte Haselmaus, finden wieder optimale Bedingungen vor“, freut sich Naturschutzlandesrat René Zumtobel über das gelungene Projekt.
Der Teich ist eines der letzten verbliebenen Augewässer im sonst hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Lienzer Talboden und rund 180 Meter von der Drau entfernt. Der Nörsacher Teich ist größtenteils grundwassergeprägt – nur bei hohen Wasserständen ist das Naturdenkmal über ein Grabensystem mit der Drau verbunden.
Doch nicht nur die Wiederherstellung des bestehenden Teichs war Teil des Projekts: Um der Artenvielfalt gerecht zu werden, wurde ein gänzlich neuer Biotopkomplex bestehend aus drei Teichen geschaffen. Gernot Guggenberger, Projektleiter bei der beauftragten Firma Revital, erklärt die Maßnahmen: „Wir haben den offenen Wasserbereich im bestehenden Teich wieder hergestellt, Neophyten beseitigt und vermeiden künftig durch einen neuen Entwässerungsgraben den Eintrag von Schadstoffen aus der angrenzenden Landwirtschaft. Zudem gibt es nun ein Leitsystem und entsprechende Durchlässe für Frösche, Molche & Co., damit sie bei ihrer saisonalen Wanderung nicht auf den angrenzenden Straßen zu Tode kommen.“ Der neue Biotopkomplex umfasst nun rund 2.100 m² – das entspricht der Größe von drei Tennisplätzen.
16 Postings
...finde Renaturierung im jedem Fall sinnvoll und notwendig, nur erschließt sich mir nicht, wie solche Unsummen zustande kommen? Das muss doch kostengünstiger gehen. Ist doch Aller Steuergeld. Ich wäre mal gespannt, wie sich die Kosten zusammen setzen. Frage mal an Dolomitenstadtleser, wo kann man das erfahren, bzw. einsehen?
Gute Sache! Am teuersten ist es nämlich, wenn wir so weiter betonieren, bis wir den Löffel abgeben. Das Biotop ist ohnehin von drei Seiten eingekeilt - südlich die B100, dazwischen die Landesstrasse, westlich die intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen. Oberhalb in Richtung Rabant gab es einmal den Antimon Abbau, unweit davon in Nörsach seit Jahrzehnten Steinbruch u Asphaltwerk.
Es war zwar nicht billig, ist aber sicher gut angelegtes Geld. Bedenklich ist die Aussage, daß man solche Gebiete vor der Landwirtschaft schützen muß. Hier muß auch dringend was unternommen werden. Landwirtschaftliche Abfälle müssten vor der Ausbringung auf die Felder durch Biogaserzeugung entschärft werden. Kunstdünger und Monsanto-Bewirtschaftungen sollten zurückgedrängt werden.
Lustig finde ich die neue Flächeneinheit "Tennisplatz". Sind das nun 0,5 Fußballfelder oder wieviel? Vielleicht wäre die Einheit "Lienzer Hauptplatz" oder "SUV-Parkplätze" besser, denn darunter könnte ich mir was vorstellen. Immerhin sind die 2100 m2 angegeben. Das ist eine Größe, mit der ich wirklich etwas anfangen kann.
@steuerzahler: 2100qm entsprechen 0,5 Lienzer Hauptplatz und 0,25 Fussballplatz!
Ein Tennisplatz hat so rund 260 m2. Damit stimmt der Vergleich mit drei Tennisplätzen überhaupt nicht. Oder werden die Zuschauertribünen mitgerechnet oder auch der Parkplatz und die Kantine? Die Vergleiche sind allesamt sinnlos.
@steuerzahler: Sei versichert, meine Vergleiche haben schon ihre Richtigkeit, das eine kann man googeln (Fussballfeld: 64-75 x 100-110m, d.s. 6400-8250 qm), das andere bekommt man mit, wenn man im GR (ge-)arbeitet (hat): knapp über 4000 qm hat der Hauptplatz! Also stimmen die 50% für den Vergleich mit dem Hauptplatz und die 25% für den mit einem Fussballfeld. ... und jetzt bin ich gespannt, wie viele 'Daumen unten' diesmal wieder kommen!
PS: Tennisplatz 23,77 x 10,97 bzw. 8,23 im Einzel = 260 qm (im Gegensatz zu Fussball braucht man beim Tennis auch noch weitere Flächen neben bzw. hinter den Linien..)
Fast 400000 Euro Steuergelder verschleudert, wir haben ja genug, schauts euch das grüne Vorzeigeobjekt mal persönlich an
Schade, dass Sie offenbar noch immer nicht erkannt haben, wie wertvoll solche Biotope für Flora und Fauna sind.
Früher wusste man es leider nicht besser und hat vieles trocken gelegt, nur um noch mehr Ackerflächen zu generieren.
Gute Investition würd ich sagen, es geht nun mal nicht immer nur um uns Menschen! Hoffentlich werden noch mehr solche Rückzugsgebiete geschaffen, die Natur hats bitter notwendig, um gesund überleben zu können!!!
Früher gab es ja bei die Rechtsnationalen den Spruch ,
„Umweltschutz ( Naturschutz) ist gleich Heimatschutz“ ,
davon ist nicht über geblieben .
@multi1: Stimmt, Sie haben Recht: der Rasen ist schlecht gemäht und die Gartenzwerge fehlen auch!!
Es geht mir nicht um den Umweltschutz sondern das man hier wieder viel Geld verschleudert hat. Bürokratie Österreich. Ein grosser Konzern Baufirma hat hier wieder schönes Steuergeld verdient. So ein Projekt lässt sich auch viel billiger realisieren. Habe diese Baustelle mitverfolgt,nur noch Kopfschütteln.
multi: Vielleicht ergibt sich die Summe aus dem Schaden, der durch sorg- oder rücksichtslose Bewirtschaftungsmethoden in der Umgebung über die Jahre entstanden ist? Mit oder ohne Absicht der Landwirte, des Straßenerhalters oder auch Menschen, die keine Ahnung von Ökologie haben ...? Gab es Altlasten zu entsorgen oder konterminierten Boden auszutauschen u. s. w. Es gab ja mal eine Zeit, wo Biotope - im Volksmund gern auch Drecklacken oder Wasserloch genannt - der schnellen Entsorgung üblen, auch gewerblichen Abfalls dienten.
Das alles solltest du bei deiner (vorschnellen) Beurteilung in Betracht ziehen. Alles andere ist wohl nicht so treffend. Vielleicht kannst du dir Einsicht in die Kostennachweise verschaffen und dir dann ein Urteil machen.
"Der Teich ist eines der letzten verbliebenen Augewässer im sonst hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Lienzer Talboden ...
... nachdem sich der Zustand des Teichs zunehmend verschlechtert hat..."
380.000 €, eine Stange Geld der Steuerzahlers, das sicher sinnvoll investiert wurde. Gut so!
In Zukunft soll ein eigens angelegtes Abwassergerinne den Schadstoffeintrag der LW vermeiden. Gemeint ist damit wohl die Jauchenspritzerei und andere Düngesubstanzen.
Eigentlich beschämend, dass man Bauwerke schaffen muss, um die Natur vor den sogenannten Landschaftspflegern zu schützen und zu sichern. Man kommt also nicht umhin daran zu erinnern, dass die EU über 50 % ihres Budget für die LW ausschüttet und das in der Absicht, naturverträgliche Bewirtschaftungsformen zu praktizieren. "Nachhaltigkeit" ist das Zauberwort der Moderne. Gleichzeitig gilt europaweit der Habitatshutz, kurz ein Verschlechterungsverbot.
Den Schutzgraben um das Biotop hätten demnach und auch moralisch eigentlich die "Landschaftspfleger" gemeinsam mit ihren Kämmerern zu bauen und zu zahlen.
Aber was geht eigentlich in solchen Köpfen vor?
Nur ein kleiner Nachsatz:
Was auffällt, sind die Neophyten, also eingeschleppte Pflanzen wie die Riesen-Goldrute und die Kanadische Goldrute, die sich in Tirol rasant und massenhaft verbreiten. Diese staudenartige Pflanze wuchert beidseitig entlang des Bahndammes und an Straßenböschungen von Lienz bis Spittal extrem, aber auch entlang von Fahrradwegen, an Brachen, in Schottergruben und Auwaldränder im Drau- und Iseltal. Durch ihre enorme Ausbreitungsdynamik mit den besonders flugfähigen Samen vermehrt sie sich massenhaft bis auf 1.600m. Zu erkennen ist die Goldrute derzeit an den goldgelben Blüten mit kleinen Köpfchen, ihre Blätter sind 8 bis 10 cm lang, aber nur bis zu 2 cm breit, der Stängel erreicht etwa 150 cm an Höhe.
Einst als Zier- auch Gartenpflanze eingeschleppt, wurde sie bisher nicht verboten. Inzwischen verhindert sie bereits großflächig das Aufkommen heimischer Pflanzenarten und zählt zu den problematischen Neophyten in ganz Tirol, die mancherorts bereits intensiv bekämpft werden (Neophytenstrategie - Land Tirol - Abt. US, 83 S)
Im Bereich des Nörsacher Teich ist die Goldrute zwar weitgehend beseitigt, aber in unmittelbarer Nähe bereits stark verbreitet. Man wird also nicht umhin kommen, den Bewuchs der Goldrute in der Umgebung großräumig und dauerhaft zu bekämpfen. Vielleicht per Aufruf durch die Jungbauernschaft? Wär wohl sinnvoll!
Ein Wink mit dem Baumstamm (anstatt dem obligatorischen Zaunpfahl) an alle Politikerinnen und Politiker im Bezirk: der vorletzte Absatz MUSS euch mehr als zu denken geben. Wenn man von Lienz ins Oberland und/oder ins Iseltal fährt, ebenso im Lienzer Talboden, gibts kaum noch freien Grund und Boden - mich lässt der Eindruck nicht los, dass um jeden - wirklich um jeden - Preis noch schnell zubetoniert werden muss, bevor wirklich weitsichtige und zukunftsorientierte Politiker in hoffentlich nicht allzuferner Zukunft diesem selbstmörderischen Irrsinn ein Ende bereiten.
... eine der letzten Taten dieser Art waren die Rodungen bei Mittewald - für ein irgendwann geplantes Gewerbegebiet. Als ob es an der Drau in Leisach und Assling nicht schon genug Gewerbefläche gäbe. War vor ein paar Jahren noch ein netter Fleck am Drauufer, wo wir uns immer gern aufgehalten haben, wo Kinder gespielt und Hütten gebaut haben. Heute: Schotterwüste. Mag gar nicht vorbei fahren. Was das Hochwasser 2018 an Zerstörung nicht geschafft hat, das hat die Gemeinde bravourös hinbekommen...
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