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Grünes Licht für Sanierung der Luegbrücke

In den kommenden zehn Jahren 40 Mio. Euro mehr an Mauteinnahmen für die Wipptaler Gemeinden?

Das Verkehrsministerium gibt grünes Licht für die Generalsanierung der Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn (A13). Wie es am Freitag seitens des Ministeriums gegenüber der APA hieß, wird ein entsprechender Bescheid am Samstag erlassen. Der Baubeginn ist allerdings noch offen, nachdem der Bescheid theoretisch noch beeinsprucht werden kann. Die Wipptaler Gemeinden hatten sich zuletzt vehement gegen eine Sanierung ausgesprochen. Sie sind für eine Tunnellösung. Zuerst hatte die "Tiroler Tageszeitung" online berichtet, dass ein entsprechender Bescheid ergehen könnte. Indes blieb vorerst offen, ob die betroffene Gemeinde Gries am Brenner den Bescheid beeinspruchen wird. Die Gemeinde hatte bereits im Vorjahr einen Bescheid kippen wollen, der die Notwendigkeit der Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) verneinte. Allerdings wurde die außerordentliche Revision vom Höchstgericht abgewiesen. Karl Mühlsteiger, Bürgermeister von Gries am Brenner, zeigte sich am Freitag gegenüber dem ORF Tirol zumindest gesprächsbereit. Dass es den Bescheid geben wird, überraschte ihn jedenfalls nicht. "Wir sind da sicherlich gesprächsbereit. Aber dann reden wir schon von Einhausungen Minimum - und nicht von simplen Lärmschutzwänden, die uns nichts bringen. Dort muss dann bei den richtigen Standorten eine Einhausung so wie in Schönberg passieren", erklärte Mühlsteiger. Für diesen Fall könne man dann ins Gespräch kommen.
Die Sanierung der Luegbrücke könnte 2025 beginnen. Zwei Jahre lang wäre dieser Abschnitt der Brennerautobahn dann nur einspurig befahrbar. Foto: Expa/Groder
Sobald der Bescheid vorliegt, wolle die Gemeinde diesen zusammen mit Experten prüfen. Entspreche er nicht den Vorstellungen, seien ein Einspruch und damit eine Verzögerung der Bauarbeiten denkbar. "Es kann am Ende des Tages sehr wohl auch herauskommen, dass wir sagen, der Bescheid ist wieder sehr oberflächlich erstellt worden. Und es tun sich bei uns sehr viele Fragen und offene Punkte auf. Dann wird man sicher dieses Rechtsmittel in Betracht ziehen", so der Bürgermeister. Dennoch könnten die Wipptaler anderweitig befriedet werden: Zuletzt wurde von der türkis-grünen Bundesregierung im Nationalrat ein Antrag zur Änderung des Asfinag-Gesetzes eingebracht, wonach die Wipptaler Gemeinden in den kommenden zehn Jahren 40 Mio. Euro mehr an Mauteinnahmen für Umwelt-, Lärm- und Gesundheitsschutz erhalten sollen. Der Autobahnbetreiber Asfinag hatte bereits im Vorfeld vor nochmaligen Verzögerungen eindringlich gewarnt. Würde dies doch nur die ohnedies bereits angekündigte, zweijährige Einspurigkeit der Luegbrücke ab 2025 weiter in die Länge ziehen, hieß es. Massive Staus und ein Verkehrschaos wurden dadurch befürchtet. Auf den erwarteten Bescheid reagierte der Autobahnbetreiber am Freitag naturgemäß mit Freude. Es handle sich um einen "wesentlichen Meilenstein in Sachen Luegbrücke", hieß es gegenüber der APA. Man arbeite jedenfalls weiter mit Hochdruck an der Bauvorbereitung und der Erlangung der noch ausstehenden Genehmigungen. Diese nächsten Schritte seien etwa die Durchführung der notwendigen Materierechtsverfahren. Die Asfinag-Verantwortlichen unterstrichen, dass es wichtig sei, "dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um weitere Verzögerungen zu vermeiden". Man strebe weiterhin einen Baubeginn für 2024 an, wurde betont. Um die Zukunft der in den 1960er-Jahren erbauten Luegbrücke gibt es seit geraumer Zeit eine Auseinandersetzung zwischen der Wipptaler Bevölkerung und der Tiroler Landespolitik auf der einen und der Asfinag bzw. dem Verkehrsministerium auf der anderen Seite. Vor der Gemeinderatswahl im Jahr 2022 hatte auch der damalige Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) eine Tunnellösung ventiliert. Sein Nachfolger Anton Mattle wollte diese Forderung nicht erheben. Es handle sich mittlerweile um keine politische Frage mehr, sondern um eine technische, so Mattle. Die Tunnel-Variante würde mindestens zehn Jahre in Anspruch nehmen, so viel Zeit habe man aber nicht mehr. Mattle und sein Verkehrslandesrat René Zumtobel drängten Asfinag bzw. Bund auf Verbesserungen für die verkehrsbelastete Bevölkerung. Der Landeschef mahnte auch ein Gesamtkonzept hinsichtlich Baustellen und Lärmschutz für das gesamte Wipptal ein.

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2 Postings

observador
vor einem Jahr

Ein Tunnel wäre mit Sicherheit die eleganteste Lösung. Die Frage ist: Geht sich das finanziell aus und wie lange würde so ein Bau dauern?

 
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    F_Z
    vor einem Jahr

    Finanziell ist wurscht - Geld genug. Der Bau würde zu lange dauern - mehr als 10 Jahre...

     
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