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Richtung Süden zieht es viele deutsche Urlauber:innen nach wie vor mit dem Privatwagen. Foto: EPXA/SM

Richtung Süden zieht es viele deutsche Urlauber:innen nach wie vor mit dem Privatwagen. Foto: EPXA/SM

Südtirols Urlaubsgäste reisen mit dem Auto an

Laut einer Studie fahren nur elf Prozent der Deutschen und Italiener:innen mit der Bahn in die Urlaubsregion.

An der Freien Universität Bozen wurden am Montag, 21. August, die Ergebnisse einer Studie zur nachhaltigen Anreise nach Südtirol vorgestellt. In den vergangenen Monaten hatte eine vom Landesressort für Mobilität eingesetzte Arbeitsgruppe gemeinsam mit Professor Thomas Bausch an der Studie gearbeitet.

Ziel war es, die Touristenströme nach Südtirol auf die Mobilitätsfragen zu untersuchen und umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten zu finden. Südtirol gilt bekanntlich als begehrte Urlaubsdestination. Derzeit reisen laut Angaben des Landes jedoch mehr als drei Viertel der Gäste mit dem Privatwagen nach Südtirol.

Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider verwies neben dem Verkehrsmonitoring als Basis für Entscheidungen auf zwei weitere zentrale Bereiche, an denen mit Hochdruck gearbeitet werde: Der Ausbau von Bus und Bahn sowie die Digitalisierung, um die Angebote via Smartphone anzubieten. Alfreider verwies auf die Investitionen in grenzüberschreitende Zugverbindungen.

Südtirols Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider bei der Präsentation der Studienergebnisse. Foto: LPA Südtirol/Patrick Thaler

Mit der Bahn gelangen Fahrgäste von Mailand nach Bozen in drei Stunden und drei Minuten, von München nach Bozen dauert die Zugfahrt drei Stunden und 53 Minuten. Durch den Brennerbasistunnel soll es dann noch schneller gehen. „Infrastrukturen ändern auch die Art, wie man sich bewegt“, so der Landesrat. Als nächste Vorhaben stehen nun die Arbeiten an der Riggertalschleife und dem Virgeltunnel sowie die Elektrifizierung der Vinschger Bahn an.

Bis 2035 sollen laut Alfreider doppelt so viele Menschen mit dem Zug fahren wie bisher. 15 neue Züge werden für dieses Vorhaben bis 2026 aufgegleist. Ab diesem Zeitpunkt sollen Fahrgäste von Mals über Meran, Bozen, Brixen bis Innsbruck oder über Bruneck bis nach Lienz durchfahren können.

„Wir müssen nun die richtigen Schlüsse ziehen, um die Mobilität nachhaltiger zu gestalten.“

Prof. Thomas Bausch, Freie Universität Bozen

„Wir haben die Möglichkeit, die Verkehrsflüsse zu untersuchen und daraus müssen wir nun die richtigen Schlüsse ziehen, um die Mobilität nachhaltiger zu gestalten“, betonte Professor Bausch. Aus der Studie ergab sich laut dem Experten, dass sich bei der Anreise der Besucherfluss „bereits sehr gut auf alle Wochentage verteilt. Bei der Rückreise war erkennbar, dass es an den Wochenenden einen großen Sprung gibt im Vergleich zu Wochentagen.“

Die Umfrage unter den Urlaubsgästen, die ihm Rahmen dieser Studie durchgeführt wurde, ergab, dass in Deutschland derzeit ein Viertel der Reisenden bereit wäre, für die Anreise vom Auto auf den Zug umzusteigen. Bei den befragten Italiener:innen war rund ein Fünftel der Befragten bereit, mit dem Zug zu fahren. Die Anteile liegen momentan jedoch jeweils bei knapp elf Prozent.

„Nachfrage und Kapazität sind im öffentlichen Personenverkehr ein wichtiger Faktor. Viele Gäste stehen der Anreise mit der Bahn insgesamt positiv gegenüber“, erklärte Bausch. So liege die Akzeptanz für eine Bahnanreise insgesamt bei 40 Prozent – sofern die Zugverbindungen potenziert werden. Bausch: „Durch zusätzliche Zugverbindungen können die 40 Prozent der Gäste, die bereit wären mit dem Zug anzureisen, gut aufgefangen werden.“

Ebenfalls auf die Bahn setzt der Wirtschaftsdienstleister IDM mit Angeboten für Bahnreisende. „Tourismus ist nur zukunftsfähig, wenn er nachhaltig ist. Daher arbeiten wir bei IDM gemeinsam mit vielen Partnern an effizienten und nachhaltigen Konzepten“, betonte IDM-Präsident Hansi Pichler.

Über den Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) sollen die Anliegen der Urlaubsgäste und ihrer Gastgeber direkt an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden. Auch Shuttledienste und Car-Sharing-Angebote für die letzte Meile sollen kontinuierlich ausgebaut werden. „Mobilität bedeutet Vielfalt. Es gibt nicht die eine Lösung für nachhaltige Erreichbarkeit, sondern eine, die sich aus vielen Bausteinen zusammensetzt“, resümierte Arbeitsgruppenleiter Martin Vallazza.

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4 Postings

unholdenbank
vor einem Jahr

===>@steuerzahler: Das sind die Politiker, dir WIR ! gewählt haben. Es ist halt so bequem, am Wahlsonntag ohne denken in die Kabine zu gehen und dann die nächsten Jahre herumschimpfen. Diese "unfähigen" Politiker sind das Ergebnis unserer Denkfaulheit. Demokratie ist halt beschwerlich, aber das einzige Gerechte. Nur muss man sie sich auch verdienen.

 
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wolf_C
vor einem Jahr

Es würden weniger mit dem Auto anreisen ließen vernünftige! Mobilitätsprofis den desolaten Brennerbeton einfach zsammfallen, wer traut sich??

 
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    unholdenbank
    vor einem Jahr

    Das Liebkind der Österreicher, den Beton, darf man nicht zusammenfallen lassen. Da wird auf Teufel komm raus saniert (Dolomitenbad, Nordschule - die sind aus Beton der 70er und schon sanierungsbedürftig gewesen). Wenn dann mal bei der Bahn ein einhundert Jahre alter Tunnel (Tauern- bzw. einer der Brennertunnel saniert werden muss, dann setzt das große Gejammere ein. Widewitt, ich mach die Welt, wie sie mir gefällt

     
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steuerzahler
vor einem Jahr

Die Bahn und die Politiker bringen ja nicht einmal eine ordentliche Verbindung zwischen Lienz und Innsbruck zustande, Zulaufstrecken zum BBT fehlen, da klingt alles andere wie Science Fiction...

 
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