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Hörl will nicht von seinem Wasserstoffzug abspringen

Im Gegensatz zum mächtigen Zillertaler will die Landesregierung das umstrittene Projekt noch einmal überdenken.

In der Diskussion um das derzeit in Tirol heiß diskutierte Zillertaler Projekt "Wasserstoffbahn" macht Zillertalbahn-Aufsichtsratschef und ÖVP-Nationalratsabgeordneter Franz Hörl Druck. "Die Beschlusslage ist eindeutig, jetzt muss gehandelt werden", erinnerte er die schwarz-rote Tiroler Landesregierung gegenüber der APA an ihren vor kurzem gefassten Grundsatzbeschluss pro Wasserstoff. Es liege alles auf dem Tisch. Wer jetzt glaube, die Arbeit der vergangenen Jahre noch einmal von vorn beginnen zu wollen, der "riskiert nicht nur den Öffentlichen Personennahverkehr im Zillertal, sondern verliert auch seine politische Glaubwürdigkeit", richtete Hörl auch seinen eigenen Parteifreunden aus. Der Hintergrund: Laut Berichten der "Tiroler Tageszeitung" und des "Kurier" beraten ÖVP-Landeshauptmann Anton Mattle und sein SPÖ-Stellvertreter Georg Dornauer heute, Dienstag, noch einmal über das Projekt. Im Raum stand eine mögliche "technologieoffene Ausschreibung". Dornauer stand zwar zu dem Grundsatzbeschluss der Landesregierung auf Wasserstoffantrieb, verwies aber gegenüber der "TT" darauf, dass es seither doch einige Entwicklungen gegeben habe, die Fragen aufwerfen würden. Er spielte dabei auf den aufgeflogenen falschen Doktor-Titel eines abgetretenen Zillertalbahn-Vorstandes sowie beträchtliche Mehrkosten an. Zuletzt wurde auch bekannt, dass offenbar nie ernsthaft die Variante eines Akku-Zuges geprüft wurde. Mattle indes hatte bisher - zumindest öffentlich - stets betont, an dem Projekt festhalten zu wollen.
Markig wie immer erklärt Franz Hörl, ihm gehe es "um die Sache und um den Fortschritt und nicht um eine billige Schlagzeile in einer Regionalzeitung." Foto: APA/Expa/Groder
Es gebe von allen vier Tourismusverbänden im Zillertal Vollversammlungsbeschlüsse, machte Hörl indes am Freitag noch einmal "Wasserstoff-Dampf". Somit stehe nicht nur der Tourismus, sondern die gesamte Zillertaler Wirtschaft hinter diesem Projekt. Die TVB-Mitglieder hätten sich bereits vor Jahren per demokratischem Beschluss für den Mobilitätsplan Zillertal und somit für die wasserstoffbetriebene Zillertalbahn ausgesprochen. Und dafür erstmals in Tirol einen Mobilitätsbeitrag von fast acht Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Auch die Bürgermeister hätten sich dafür ausgesprochen. Hörl erinnerte zudem daran, dass die "Wasserstoffbahn" im Koalitionsprogramm der Landesregierung stehe und "keinen Interpretationsspielraum" offenlasse. "Seit über sechs Jahren wird jetzt am Projekt gearbeitet. Es wurde geplant, es wurde verhandelt und es wurden unzählige Versprechungen gemacht", betonte Hörl. Und er ergänzte: "Ich habe immer gesagt: Sollte die Umsetzung aus irgendwelchen persönlichen Befindlichkeiten an meiner Person scheitern, bin ich gerne bereit meine Position als Aufsichtsratsvorsitzender zur Verfügung zu stellen." Im Gegensatz zu anderen gehe es ihm, Hörl, "um die Sache und um den Fortschritt und nicht um eine billige Schlagzeile in einer Regionalzeitung", spielte der wortgewaltige Nationalratsabgeordnete offenbar auf die "TT" an. Zuletzt war von geschätzten Mehrkosten bis zu 180 Mio. Euro, gerechnet auf 30 Jahre, im Vergleich zu einer Bahn mit Oberleitung, die Rede gewesen. Landeshauptmann Mattle ließ bei Verkündung des Grundsatzbeschlusses wissen, dass man die Mehrkosten bewusst in Kauf nehme und sprach von einer "bewussten Entscheidung für Innovation und Fortschritt". Tirol müsse beim Thema Wasserstoff Vorreiter werden. Die Mehrkosten würden 2,7 Mio. Euro pro Jahr betragen. Damit die "Wasserstoffbahn" endgültig auf Schiene kommt, sollte nun "ein gesamthaftes Konzept" ausgearbeitet und Verhandlungen mit dem Bund hinsichtlich der Mitfinanzierung aufgenommen werden, hatte es geheißen. Auf der 32 Kilometer langen Strecke der Zillertalbahn sollen jährlich 900.000 Liter Diesel eingespart werden. Als Startjahr visierte man im Tal zuletzt das Jahr 2027 an.

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15 Postings

aktuell
vor einem Jahr

Warum muß man immer die nächsten Wahlen abwarten, um so präpotent abgehobene Politiker abzusetzen?

 
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Village Pizza
vor einem Jahr

Soso - Mehrkosten von 2,7 Mio. € pro Jahr ergeben also, "gerechnet auf 30 Jahre", geschätzte Mehrkosten von bis zu 180 Mio. € statt der überschlagsmäßig kopfgerechneten (danke liebe Volksschullehrerin) 81 Mio. €. Der Landeshauptmann scheint hier zusätzliche Mehrkosten von fast 100 Mio. € bewusst in Kauf zu nehmen, von denen niemand weiß wo sie hingehen. Das finde ich sehr interessant.

 
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    varaderox
    vor einem Jahr

    2,7 Mio heut sind in 30 Jahren konservativ gerechnet 11 Mio , in 20 Jahren ca 7 Mio usw. ergibt in Summe etwa 180 Mio bei ca 5% p.a. (danke lieber Mathe-Lehrer)

     
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Bergan
vor einem Jahr

Der Hörl mit seinen Zillertalern soll seinen Wasserstoffzug selber zahlen, dann hat er seine fortschrittliche Bahn und niemand regt sich auf. Sobald aber der Steuerzahler in Land und Bund solche Spinnereien finanzieren muss, nützen ihm seine einstimmigen Beschlüsse im Zillachtol wenig! Fahrdraht hinauf und auf Normalspur umgebaut und alle fahren ohne Umsteigen mit dem Zug von ganz Europa ins Zillertal - aller Stau im Tal ist Vergangenheit.

 
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so ist es vielleicht
vor einem Jahr

Ein typischer ÖVP Polterer halt!!! Meint, mit lautem Gebrüll schleichen sich alle und sagen Ja und Amen! Warum schließt man diese Bahn um 180 Mio nicht an die ÖBB an, man wär doch gleich viel flexibler, wenn normale Garnituren dort fahren könnten?!!!!

 
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    satyr
    vor einem Jahr

    Mit Strom aus Wassserkraft wenig effizient Wasserstoff zu erzeugen und dann den extrem teuren Wasserstoff wieder mit wenig Wirkungsgrad mit Brennstoffzellen wiederum in Strom zu wandeln ist ein sowohl technisch als auch wirtschaftlicher Wahnsinn. Strom aus Windenergie und Photovoltaic aus Ostösterreich in Speicherseesn im Westen Österreichs zu bevorraten ist wie die ;Meldung in der Krone zeigt in den nächsten Jahren nur Illusion. Dazu müssten erst die Leitungen neu gebaut oder zumindest verstärkt werden. Wasserstoff ist vermutlich noch viele Jahr(zehnte) so knapp daß er für wichtigere Dinge verwendet werden muß. siehe Schiffahrt, Stahlindustrie, Schiffahrt, und so weiter Dient offenbar nur der Tourismusindustrie im Zillertal als Aushängeschild. Nur zahlen solls der Tiroler Steuerzahler, der Torurismus ist ja trotz Jahrzehnten unfreiwilligem Sponsoring durch alle Tiroler Unternehmen nicht in der Lage seine Werbung selbst zu bezahlen. Tourismusabgabe !! Die vernünftigste Lösung für die Zillertalbahn dürfte der Ausbau auf Normalspur und Oberleitung sein. Würde dafür sorgen daß bereits vorhandene Loks und Waggons verwendet werden können und das Umladen des Holzes von der Zilletalbahn auf Normalspurwaggons in Jenbach überflüssig machen. Siehe dazu Meldung wieviele LKW Ladungen eingespart werden weil das Holz Zillertal-Bahn fährt.

     
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      Senf
      vor einem Jahr

      Mit Ausnahme der Umstellung auf Normalspur, 👍 denn diese käme angeblich viel zu teuer. Klar wäre es ideal, wenn auch Frachtgut, besonders Rundholz kostengünstiger transportiert werden könnte. Ein Gutteil erfolgt ja ohnehin jetzt wieder auf der Schine, allerdings ohne Rollschemel, denn dafür ist diese Spurbreite nicht geeignet.

      Ahnlich wie bei der Pinzgauer Bahn sollte das Augenmerk auch im Zillertal in erster Linie weiterhin auf den Personenverkehr gelegt bleiben und wenn man dort Komfortverbesserungen an der Bahn, die Oberleitung herstellt und gscheite Kooperationen mit dem Tourismus und den Gemeinden macht, dann wird man auch Erfolge einfahren. Den Fahr-Gast interessiert es nicht, welcher Antrieb unter der Motorhaube arbeitet. Das meinen jedenfalls ettliche Zillertaler. Und die werdens schon wissen!

       
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Chronos
vor einem Jahr

Erstaunlich! Er, der Hörl will seinen Posten (unter den multi-vielen!) als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Zillertalbahn zur Verfügung stellen? "Da lachen ja die Hühner im Stall!" Unverschämt, dieser Hörl. Ist den da niemand, der ihm Einhalt gebietet? Sind da nicht gewisse Parallelen zum Matreier Alt-Bgm. AK auszumachen?!

Und wieder stelle ich fest, dass einfache Kalkulationsrechnungen nicht die Stärke von LH Mattle sind. War es nicht Mattle, der angekündigt hat, dass die TIWAG-Energiepreise für einen Standardhaushalt nur um 10 Euro pro Monat höher ausfallen werden? Erstaunlich nun seine Rechnung hier: "… Mehrkosten bis zu 180 Mio. Euro, gerechnet auf 30 Jahre …" und weiter unten: "Die Mehrkosten würden 2,7 Mio. Euro pro Jahr betragen." Merkwürdig: 2,7x30 = 81 anstatt 180 Mio. Euro

Ist das ein Politiker-Trick? Verkauft er seine Bürgerinnen und Bürger für dämlich und naiv?

 
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steuerzahler
vor einem Jahr

Mit fremden Geld kann man leicht um sich werfen und falsche Entscheidungen durchboxen. Erinnert an die Matreier Misere. Müsste Hörl das selbst finanzieren, wäre der Wasserstoffwahn längst Geschichte. Leider haben wir noch immer viel zu viele abgehobene Politschädeln, die jeden Bezug zur Realität verloren haben.

 
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wolfgangwien
vor einem Jahr

Haha, die Beschlusslage ist eindeutig?! Der Hörl wird nie zugeben, dass er schon jahrelang das falsche Pferd reitet. Wenn es die Zillertaler selber zahlen, sollen sie nur machen!!

 
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Nickname
vor einem Jahr

Hörl, der Elon Musk des Zillertals. Viel heiße Luft um nichts. Warum nicht gleich einen Hyperloop bauen? Elon weiß wies geht :-)

 
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Chitina
vor einem Jahr

Soso, der Herr Hörl poltert also wieder einmal. Wie wäre es denn, wenn sich die Zillertaler Touristiker ihre "Wasserstoffanlage" selbst finanzieren - statt diese enormen Summen dem Steuerzahler auf's Aug' zu drücken?!?

 
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steinbeisserei
vor einem Jahr

Ja da Hoerl wird gewaltig schwitzen wenn nichts daraus wird und Er gewisse Versprechungen an die ausfuehrenden Firmen nicht halten kann.....

 
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karlheinz
vor einem Jahr

Mit Sicherheit wird Mattle seinem Parteifreund das geforderte Geschenk erfüllen. Dornauer, dieser nebensächliche Steigbügelhalter, macht da noch mit. Unverantwortlich schon der Gedanke für solch ein übertriebenes Projekt. Hoffentlich denkt die Tiroler Wählerschaft wenigstens bei den Wahlen (EU und NR) im kommenden Jahr hinsichtlich dieser Machenschaften nach. Aber wahrscheinlich fällt der Entschluss zu diesem Monsterprojekt eh erst nach der NR-Wahl. Logisch wäre dies. Leider denkt von denen niemand an die aktuellen Sorgen ihrer Wähler*innen.

 
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    Edi1913
    vor einem Jahr

    Ach geh, die Tiroler Wählerschaft wird tun, was sie immer getan hat, vielleicht, dass ein paar mehr zu den Rechtsextremen gehen, aber das ist es auch schon.

     
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